Am Expertinnen-Pult von „Bares für Rares“ war die Stimmung noch „wunderbar“ und „spitze“. Nur im Händlerraum musste einer wieder pöbeln: „Wie bist du denn drauf?“ ...
„Bares für Rares“Händler wettert gegen Susanne Steiger: „Wie bist du denn drauf?“
Horst Lichter wusste in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ sofort das Herkunftsland dieses besonderen Objekts: „Good old England.“ Das „Multitool“ für gehobene Tischkultur stammte aus der viktorianischen Zeit und sorgte auch bei Heide Rezepa-Zabel für leuchtende Augen. Nur im Händlerraum musste einer wieder pöbeln ...
„Horst, das muss ich dir zeigen“, schrie Expertin Heide Rezepa-Zabel entzückt, als sie das Frühstücksset auf dem Pult begutachtete. Horst Lichter fand dafür kaum Worte, denn auch er war ganz baff von der Schönheit: „Spitze, wunderbar.“ Zudem kannte er nicht nur die Funktion, sondern auch ganz genau, wo das hübsche Teil gefertigt worden war ...
Horst Lichter vollkommen begeistert von „Bares für Rares“-Objekt
Das Frühstücksset für Toast, Eier und Salz wurde von der Firma Lee & Wigfull aus Sheffield in „good old England“ gefertigt. Verkäuferin Agnés aus Dresden hatte das Objekt von einer Großtante geerbt, die als Teenager ein Jahr in England gelebt hatte, um die Sprache zu lernen. Ob das Stück aus dieser Zeit stammte, wusste sie aber nicht genau.
Heide Rezepa-Zabel wusste jedenfalls, dass es „kaum eine andere Nation gibt, die so viele einfallsreiche Gadgets für die Tischkultur entwickelt hat - vor allem in der viktorianischen Zeit“. Und so zählte sie die Dinge auf, die „Spaß machten am Tisch“, wie etwa Knochenzangen, Spargelzangen oder Orangenschäler-Löffel mit Zacken.
Das Set aus der Sendung für Toast und Eier wurde in den 1920er Jahren produziert. Die Löffelchen waren noch älter, von 1905 und von einem anderen Hersteller (Walker & Hall). „Sieht super aus“, umschrieb die Expertin das Art-déco-Objekt für gehobene Tischkultur, obwohl es sich leider nicht um echtes Silber handelte, sondern um versilbertes Metall.
„Ach“, schnaufte Lichter: Kein Silber? Dennoch war das Stück besonders und selten, betonte die Expertin. „Aber die Eierbecher sind doch mit Sicherheit aus Silber“, wollte Lichter wissen. Die Expertin musste wieder enttäuschen. „Auch nicht?“, wirkte der Moderator fast frustriert. Dafür waren die Becher „spitzenmässig poliert“, so Rezepa-Zabel.
Nun gut, dann weiter zum Wunschpreis, dachte sich Lichter. Der lag bei 80 Euro. Zu niedrig, fand die Expertin und erhöhte auf 150 bis 200 Euro, denn „sowas muss man erst mal finden“. So überreichte Lichter die Händlerkarte und die Verkäuferin freute sich, „als wäre morgen Weihnachten“. Grund zur Freude gab es auch im Händlerraum ...
Händler wütet gegen Susanne Steiger: „Willst du Krieg?“
„Oh Engelchen, das ist aber was Schönes“, strahlte Walter Lehnertz. „Ist es Silber?“, fragte er ganz interessiert und als die Verkäuferin „leider nein, nur versilbert“ antwortete, erwiderte er ganz nonchalant: „Ist egal.“ Anscheinend wollte der Händler das Stück Tischkultur haben. Und bis jetzt konnte er sich auch noch benehmen ...
Doch dann startete Susanne Steiger das Bietergefecht mit 80 Euro und erntete gleich die Schelte. „Wie bist du denn drauf?“, schallte es von rechts und Steiger antwortete vergnügt: „Ich bin total gut drauf heute.“ Lehnertz schaute schief und fragte: „Willst du Krieg?“ Ohne die Reaktion abzuwarten, erhöhte er auf 100 Euro.
Auch Jan Cizek und Markus Wildhagen erkannten, dass die Kombination von Eierbechern mit Toasthalter „ganz besonders“ war. Und so sorgten sie dafür, dass der Preis schnell auf 200 Euro stieg. Wildhagen wollte das Teil gar nicht mehr loslassen. Doch dann fingen Steiger und Lehnertz wieder an zu streiten ...
„Weil das so schön ist, biete ich 250 Euro“, so Steiger. „Da muss ich Susi Recht geben, deshalb 260 Euro von mir“, entgegnete Lehnertz. Cizek sorgte sich um Lehnertz' Cholesterinspiegel, der bei erhöhtem Eierkonsum steigen würde und bot 270 Euro. Erst bei 300 Euro von Steiger waren ihre Kontrahenten still und die Händlerin bekam den Zuschlag.
„Bares für Rares“: Die weiteren Objekte der Sendung
Als weiteres Objekt der Sendung datierte Detlev Kümmel einen Warenautomat von Ferdinand Florstedt (Berlin) auf 1955. Vor allem der makellose Zustand - ohne einen Kratzer - machte das Objekt so spannend. Der Wunschpreis lag bei 500 Euro, Kümmel schätzte 800 bis 1.000 Euro und Markus Wildhagen zahlte sogar 1.300 Euro.
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Für ein Landschaftsgemälde vom schweizer Maler Jakob Herzog aus dem Jahr 1903 wünschte sich der Verkäufer 250 Euro. Expertin Bianca Berding taxierte das Bild noch auf 500 bis 800 Euro. Letztlich zahlte Händler Jan Cizek 500 Euro.
Ein Schmuckset (Collier, Armband und Ring) aus 750er Gold mit Korunden datierte Heide Rezepa-Zabel in den 1960er Jahren. Der Wunschpreis lag bei 5.000 Euro. Die Expertin schätzte 6.200 Euro und Händlerin Susanne Steiger zahlte letztlich genau diese 6.200 Euro.
Eine große Cloisonné-Vase aus Japan zeigte laut Bianca Berding „eine hohe Meisterschaft“. Die Expetin datierte das Objekt aus emailliertem Kupfer zwischen 1900 und 1920. Gewünscht wurden 10.000 Euro, doch Berding taxierte nur 3.000 bis 4.000 Euro. Julian Schmitz-Avila zahlte 2.700 Euro.
Schautafeln aus einer Grundschule mit bekannten Märchenbildern (Verlag Paul Stockmann, Bochum) datierte Detlev Kümmel in den 1950er-60er Jahren. Der Wunschpreis lag bei 90 Euro. Kümmel schätzte 180 bis 280 Euro. Am Ende zahlte Julian Schmitz-Avila 250 Euro und Susanne Steiger spendete noch 50 Euro als zusätzlichen Erlös für die Schule. (tsch)