Der junge Dionysus zog bei „Bares für Rares“ alle Blicke auf sich. Kein Wunder: Immerhin war die Figur „gut in Schuss“, wie eine Händlerin unverblümt erkannte.
„Von hinten ist er gut in Schuss“„Bares für Rares“-Händlerin total entzückt von „nacktem Jüngling“
„Friederike mit einem nackten Jüngling“, rief Horst Lichter in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“, als er die Expertin mit der freizügigen Bronze erblickte. Doch nicht nur Friederike Werner erfreute sich an dem Anblick, auch Händlerin Sarah Schreiber bestätigte: „Gut in Schuss - und das von allen Seiten.“
Expertin Werner schien ganz entzückt von der nackten Bronzestatue von Margot und Mathias aus Sulzdorf. Die mythologische Geschichte hinter der Figur schien sie schon in Gedanken durchzuspielen. Horst Lichter hatte jedenfalls noch keine Idee, wer hier dargestellt war und fragte neugierig: „Ein Grieche oder ein Römer?“
Wunschpreis mehr als verdoppelt
„Ein Grieche, der jedoch in Pompeji gefunden wurde“, startete Werner ihre Expertise. Anscheinend handelte es sich bei der Figur um Dionysos, den die Expertin am Ziegenfell über seiner Schulter „ganz klar“ identifizieren konnte.
„Gedanklich spielt er aber mit seinem Panther, der als Tier zu Dionysos gehört“, führte Werner weiter aus.
Früher wurde die Knaben-Darstellung fälschlicherweise als Narziss beschrieben. Schuld daran war die Kopfneigung des Dionysos, die vermuten ließ, dass er sein Spiegelbild im Wasser beobachtete. In der Literatur wurde der Jüngling deshalb auch als Dionysos „Narziss“ betitelt, erklärte Werner.
Hier lesen: Nach Traum-Expertise – „Bares für Rares“-Verkäufer kann nicht fassen, was im Händlerraum geschieht
Das Bronze-Original in der gleichen Größe stammte aus dem ersten Jahrhundert vor oder nach Christus laut Werner. 1862 wurde der Dionysos in einer Villa in Pompeji ausgegraben und stand jetzt im Nationalmuseum in Neapel. Die Bronze, die Margot und Mathias im Auftrag von einem Freund verkauften, datierte die Expertin um 1900.
Der Nachguss wurde laut Gießereistempel von Giorgio Sommer gefertigt. Ursprünglich war der deutsche Künstler als Fotograf tätig, eröffnete aber dann eine Manufaktur in Italien für antike Repliken. Der Wunschpreis lag jedenfalls bei 600 bis 700 Euro. Doch Werner schätzte weitaus höher ein ...
Werner taxierte die mythologische Statue auf 1.500 bis 1.800 Euro, „denn allein die Replik im Museumsshop kostet 2.000 Euro“. Das Verkäufer-Paar staunte nicht schlecht: „Wow, wie toll, da sind wir aber überrascht.“ Lichter schmunzelte gleich mit und meinte: „Vielleicht gibt es dafür ja eine Belohnung von eurem Freund.“
Händlerin entzückt „von allen Seiten“ der nackten Figur
„Von hinten ist er schon mal gut in Schuss“, freute sich auch Händlerin Sarah Schreiber über den nackten, griechischen Gott. Wolfgang Pauritsch war ebenfalls ganz angetan von dem Dionysos-Knaben. „Wir haben eine Gottheit und eine Nacktheit“, meinte der Händler und bot als Erster 500 Euro. Doch sein Startgebot wurde flott von Schreiber überboten.
Schnellen Schrittes kletterten die Gebote bis auf 950 Euro von Schreiber, nachdem auch Elke Velten und Friedrich Häusser Interesse an dem Jüngling zeigten. Danach nannte der Verkäufer den Expertisenpreis, um das Bietergefecht weiter anzuheizen. Und in 100-Euro-Schritten ging das Geschacher danach auch weiter ...
Erst bei 1.550 Euro spürte Pauritsch den „Schmerz als Lehrmeister“ und stieg aus dem Rennen aus. „Ich freue mich sehr“, strahlte Schreiber, als sie den Zuschlag für die Figur erhielt. „Sie ist wirklich wunderschön“, betonte auch der Verkäufer noch mal und die Händlerin bestätigte keck: „Ja, von allen Seiten!“
„Bares für Rares“: Die weiteren Objekte der Sendung
Als weiteres Objekt der Sendung datierte Patrick Lessmann einen Füller und Bleistift von Tibaldi auf 1995. Für die „sehr hochwertige Verarbeitung mit einer Feder aus 650er Gold“ wünschte sich der Verkäufer 100 Euro. Lessmann schätzte 400 bis 450 Euro und Wolfgang Pauritsch zahlte 250 Euro.
Eine Porzellanschale von Royal Copenhagen (Entwurf 1790, Produktion laut Markierung zwischen 1979-83) wurde von Expertin Friederike Werner auf 500 bis 700 Euro geschätzt. Der Wunschpreis lag bei 700 Euro. Nach einigen Geboten zahlte Händlerin Sarah Schreiber 550 Euro.
Ein analoges Blutdruckmessgerät (Firma Speidel & Keller) datierte Sven Deutschmanek in den 1980er Jahren. Gewünscht wurden 100 Euro. Doch Deutschmanek schätzte nur 40 bis 50 Euro. Die Händlerkarte wurde dennoch angenommen und Friedrich Häusser zahlte am Ende sogar 70 Euro.
Eine emaillierte Brosche aus 750er Gold mit Diamanten und Rubinen datierte Patrick Lessmann in den 1960er Jahren. Gewünscht wurden 1.500 Euro für die Enten-Brosche. Der Expertisenpreis lag nur bei 1.000 bis 1.100 Euro. Elke Velten zahlte aber 1.300 Euro.
Ein Pfeifenschrank samt Tabakkopf aus Keramik von Royal Doulton aus England datierte Sven Deutschmanek auf 1924. Der Wunschpreis lag bei 100 Euro. Der Experte schätzte sogar 200 bis 300 Euro. Walter Lehnertz zahlte 220 Euro und meinte: „Wow, wie edel.“ (tsch)