Am Freitag landete ein altes Haushaltsgerät auf dem „Bares für Rares“-Tisch, über das Horst Lichter scherzte und die Händler freuten.
„Es saugt und bläst ...“Was Horst Lichter für einen Scherz hält, begeistert die „Bares für Rares“-Händler
Ein Staubsauger bei „Bares für Rares“? Warum nicht, meinte Horst Lichter: „Ich finde es großartig, auch wenn ich nicht wüsste, was ich damit machen soll.“
Auch „Bares für Rares“-Experte Sven Deutschmanek war angetan: „Es sieht sehr, sehr futuristisch aus“, fand er, als er die Einzelteile aus Aluminium inspizierte.
Horst Lichter: „Wo habt ihr das Gedöns hier gefunden?“
„Wo habt ihr das Gedöns hier gefunden?“, wollte Horst Lichter von Patricia und Ralf wissen. „Der Staubsauger ist aus dem Haushalt meiner Großmutter“, erzählte Patricia. „Und das Ding war von 1961 bis 2018, als wir es gefunden haben, eingelagert.“
Es musste zudem auch erst noch gefunden werden: „Keiner wusste, dass dieses Ding existierte“, lachte die Verkäuferin. Das konnte Lichter kaum glauben: „Ach, hör auf!“ Doch alles war ordentlich im Koffer verstaut und vor Staub geschützt. „Er ist aus den 50er-Jahren“, vermutete Deutschmanek.
Bei dem vielen Zubehör fiel Horst Lichter ein Satz von Loriot ein: „Es saugt und bläst der Heinzelmann ...“
Wie recht er damit hatte, zeigte Sven Deutschmanek: „Hier gibt es noch so eine kleine Raffinesse mit dazu.“ Patricia überlegte: „Sieht aus wie ein Föhn.“ Tatsächlich: „Vom Prinzip her ist es ein Föhn.“ Deutschmanek steckte das Einzelteil am Motor des Staubsaugers an. „Den konnte man dann für Fliesenböden nehmen und damit den Boden schon mal etwas vortrocknen.“
„So 80 Euro“ fänden Patricia und Ralf super, obwohl ihnen klar war, dass der Wert weit drunter lag. Den sah Sven Deutschmanek eher bei 40 bis 60 Euro. „Ich hätte mich auch gewundert, wenn es mehr wäre“, gab Ralf zu.
Händler Jos van Katwijk lachte bei der Enthüllung des Objekts: „Ein alter Staubsauger!“ Nach der ersten Überraschung fand er die Teile jedoch ganz dekorativ.
„Sehr skurril“, hatte Fabian Kahl sowas jedenfalls nicht bei „Bares für Rares“ erwartet. „Damit kann man im Prinzip heute nichts mehr anfangen, aber das kann man vielleicht umbauen“, kamen Jan Cizek gleich kreative Ideen in den Sinn. „Eine witzige Lampe irgendwie“ konnte sich der Händler vorstellen und startete mit 40 Euro.
„Bares für Rares“-Objekt: Erst nach Umbau „wirklich toll“?
Jos van Katwijk gefiel der Koffer, und so steigerte sich der Preis in Zehnerschritten. Am Ende kamen 150 Euro zusammen, das Dreifache der Expertise. „Vielen Dank, dass Sie das schöne Ding hierher gebracht haben“, freute sich Jos van Katwijk und versprach: „Das wird wirklich toll!“
Fabian Kahl durchschaute seinen Kollegen: „Du hast noch keine Ahnung, was du damit machst.“ Der gab lachend zu: „Neee!“ Trotzdem bereute er den Kauf nicht.
Ebenfalls verkauft wurde die Prunkterrine aus Porzellan von Wirz & Riffart aus Köln Nippes mit einem nicht original dazugehörigen Deckel, beides aus der Zeit zwischen 1862 und 1870, die der Experte auf 300 bis 350 Euro schätzte. „Ich bin ja Lokalpatriot“, deshalb ließ sich Elke Velten auf den Wunschpreis von 250 Euro ein.
Das „Arabian“ Spielzeug-Rennpferd von Ende der 1950er-Jahre war 100 bis 150 Euro wert. Da sonst kaum Gebote kamen, schnappte sich Jos van Katwijk das Blechspielzeug für 120 Euro.
Das Messing-Abendtäschchen „Burlington“ von L.S. Mayer aus den 1930er-Jahren mit Fächern für Puder, Rouge, Kajal, Zigaretten, Zettel und Stift bewertete die Expertin mit 120 bis 180 Euro. Über 100 Euro wollte niemand bieten, deshalb bekam Jan Cizek die kleine Tasche.
Die Statuette „Hüttenwerker“ aus Zinkguss nach einem Entwurf von Johann Friedrich Reusch aus den 1930er- bis 50er-Jahren hatte einen Wert von 300 bis 350 Euro.
„Schöne Größe, guter Zustand und ich finde es vor allem mit dem Holzsockel so schön“, bot Fabian Kahl sogar 400 Euro, die der Verkäufer gerne annahm.
Collier und Ring mit Diamanten aus der Zeit zwischen 1910 und 1920 bewertete die Schmuckexpertin mit 800 bis 900 Euro. Elke Velten investiert sogar 1.600 Euro, denn wie Fabian Kahl sagte: „Diesen Schmuck kann man zurzeit sehr gut verkaufen.“ (tsch)