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„Bares für Rares”400 Jahre alte Jesus-Figur – Sie glauben nicht, wo die früher hing
Köln – Jesus Christus – bei „Bares für Rares” (montags bis freitags auf ZDF, 15.05 bis 16 Uhr) offenbarte sich jetzt, wohin es den Erlöser so überall treibt. An die eigenartigsten Orte nämlich.
Christoph Sauerland (48) aus Soest bringt eine wertvolle Corpus Christi-Holzfigur in die Sendung. Und die ist in ihren 400 Jahren ganz schön herum gekommen.
Ursprünglich stammt sie aus dem beginnenden 17. Jahrhundert, wahrscheinlich aus dem Westfälischen.
Es handelt sich um einen sogenannten „Drei-Nagel-Typus”, den es bereits im Mittelalter gab: Bei ihm wurde jede Hand mit einem Nagel durchbohrt und die Füße der übereinandergeschlagenen Beine nur mit einem Nagel.
Und schon auf den ersten Blick wirkt Jesus Christus aus Eichenholz ziemlich mitgenommen. Das liegt zum einen daran, dass die Figur vermutlich starken Witterungsverhältnissen ausgesetzt war und es sich ehemals um einen Teil eines draußen stehenden Wegekreuzes handeln könnte.
Erst hing Jesus über der Heizung in der Küche
Zum anderen liegt das vielleicht auch daran, wo Jesus danach schon so überall hing. Christoph Sauerland erzählt: „Der Jesus gehört meiner Mutti. Der hing 40 Jahre lang in der Küche. Dort hing er über der Heizung.”
Da war auch Horst Lichter erstmal baff. Doch damit nicht genug. Als der fragt, wo die Mama so einen Jesus her hat, erzählt Sauerland die ganze Wahrheit: „Den haben meine Eltern vor 40 Jahren aus einem alten Gasthof gekauft in Soest. Der hat dort über dem Klo gehangen.”
Mit seiner Trödelshow gewann Horst Lichter nun sogar die Goldene Kamera (lesen Sie hier mehr).
Klo statt Kloster
Horst Lichter bekommt große Augen. „Über dem Klo? Das wird ja immer besser!” Wurde aus einem alten Gedenkkreuz mit dem Heiland etwa ein Jesus „Pisstus”? Klo statt Kloster?
Was eine 400 Jahre alte Christus-Figur über dem Klo macht, das wusste auch Christoph Sauerland nicht. Er weiß nur: die Figur muss weg. Zum 73. Geburtstag der Mutter will er den Holz-Christus in Geld umwandeln.
Für 1200 geht's in die Eifel
Experte Colmar Schulte-Goltz schätzt: 1200 bis 1500 Euro ist die Figur wert. Und tatsächlich: Für 1200 Euro geht das seltene Stück später an den Meistbietenden. Händler Walter Lehnertz nimmt Jesus nun mit die Eifel.
Immerhin wird der Holz-Heiland bei dem Antik-Kenner ganz sicher nicht über dem Klo hängen ...
Kunstschätze und ihre Liebhaber sind hier herzlich willkommen!
„Bares für Rares“ wird seit 2013 im ZDF ausgestrahlt. Moderator Horst Lichter ist der Gastgeber der Trödelsendung, bei der Teilnehmer ihre Antiquitäten, Raritäten und auch Kuriositäten vorstellen und im Idealfall durch einen Verkauf eine schöne Summe mit nach Hause nehmen.
Seit 2013 wird die Sendung, die in Köln produziert wird, im Nachmittagsprogramm des ZDF ausgestrahlt und hat sich zu einem echten Quoten-Garant entwickelt. Von Montag bis Freitag schalten im Durchschnitt drei Millionen TV-Zuschauer ein, wenn es ums Feilschen und Handeln geht.
So läuft die Sendung „Bares für Rares“ ab
Die Kandidaten werden samt ihren Verkaufsobjekten zu einem Experten geschickt, der die Ware überprüft, etwas zur Geschichte erzählen kann und dann einen Schätzwert abgibt, in welchem preislichen Rahmen sich der Verkaufswert befindet. Liegt diese Summe nah an der preislichen Erwartung der Teilnehmer, bekommen sie von Moderator Lichter die Händlerkarte überreicht. Diese ist die Eintrittskarte in den Raum, in dem sich die Antiquitätenhändler befinden.
Dort stellen sich die Kandidaten samt Gegenstand vor. Ähnlich wie bei einer Versteigerung versuchen die fünf Händler dann, das jeweilige Exponat für sich zu sichern. Das kann dazu führen, dass die Summe unverhofft in die Höhe steigt. Dann liegt es am Anbieter, ob er die Summe der Händler akzeptiert oder noch feilschen will. Erhält der Höchstbietende den Zuschlag, bezahlt er die Summe in bar an den Verkäufer aus.
Das bisher höchste Gebot
Neben der klassischen Ausgabe wurden auch schon zahlreiche Spezial-Ausgaben produziert. So gab es schon Promi-Ausgaben, Händlerduelle, eine Prime-Time-Show im ZDF, die unter dem Namen „Deutschlands größte Trödelshow lief“.
Das bisher höchste Gebot lag übrigens bei 35.000 Euro, Im Jahr 2014 wechselte ein Borgward Isabella Cabriolet den Besitzer.