Boris Becker ist eine der größten Sport-Legenden überhaupt. Sein Weg zum ersten Wimbledon-Titel wird im RTL-Spielfilm „Der Rebell – Von Leimen nach Wimbledon“ gezeigt. Produzent Michael Souvignier ist froh, dass Becker selbst nicht an dem Film beteiligt war. Denn andernfalls drohte eine Konsequenz.
RTL-Film über Boris Becker Tennislegende nicht beteiligt – andernfalls drohte Konsequenz
Er ist der Mann der großen Geschichte(n)! Ob „Das Wunder von Lengede“, „Marco W. – 247 Tage im türkischen Gefängnis“, „Duell der Brüder“, oder „Oktoberfest 1900“: Erfolgsproduzent Michael Souvignier (63) bringt große Ereignisse der deutschen Geschichte auf die Leinwand und ins TV. Jetzt hat er sich dem Aufstieg eines Sporthelden gewidmet: Boris Becker.
Im Spielfilm „Der Rebell – Von Leimen nach Wimbledon“ (Donnerstag, 16. Dezember, 20.15 Uhr, RTL und auf Abruf bei RTL+) wird Boris Beckers Weg zum jüngsten Wimbledon-Champion der Geschichte beleuchtet.
Boris Becker nicht an RTL-Film beteiligt – es drohte Konsequenz
Die Tennis-Legende selbst ist am Film nicht beteiligt, Gespräche darüber mit RTL wurden schnell wieder beendet. Für Produzent Michael Souvignier hat das aber auch etwas Gutes.
„Menschen, über die Filme gemacht werden, haben immer auch eine eigene Sicht auf die Dinge. Wir müssen da aber die Waage halten und versuchen einen eigenen filmkünstlerischen Blick“, sagt der Erfolgsproduzent im Gespräch mit EXPRESS.de. Andernfalls drohe, dass die Film-Macher sich einspannen ließen.
Aber er hofft, dass sich Becker den fertigen Film anschaut. „Dann wird er merken, dass es ein heroischer Film ist“, so Souvignier. Schließlich ist Boris Becker nicht nur für viele Deutsche ein Held, sondern auch eine Heldenfigur aus Souvigniers Jugend.
Was Becker für ihn ausmachte: „Der unbedingte Siegeswille. Er schmeißt sich in den Dreck, ist sich für nix zu schade. Er hatte einen unglaublichen Aufschlag und Partien auf irre Weise noch gedreht. Das geht nur mit unbändigem Willen.“
Boris Becker im RTL-Film: Produzent Michael Souvinier bewundert den Spieler
Natürlich kennt er auch die Geschichten über das Privatleben Beckers. Aber er betont: „Wie die Presse teilweise mit ihm umgeht, da spielen wir in Deutschland nicht die beste Rolle. Natürlich habe ich mich auch gefragt, wie man einen Vaterschaftstest verlangen kann, wenn ein Kind aussieht wie eine Fotokopie von dir. Aber das hat ja nichts mit dem Sportlichen zu tun. Dass er nicht immer der Geschickteste war im Leben – ok. Aber niemand ist frei von Fehlern.“
Becker beeindruckte ihn auf andere Weise außerhalb des Tennisfeldes. „Heute reden alle von Diversität, Boris hat sie schon längst gelebt. Ich habe ihn im Podcast von Reinhold Beckmann gehört, er spricht über Rassismus und Vorurteile gegenüber seinen Kindern. Das hat mich total begeistert, man glaubt ihm da total. Und: Er hat zu all seinen Frauen immer gestanden, wie ein Mann. Das ist etwas ganz Tolles, aber darüber schreibt man nicht.“
Becker-Film bei RTL: Produzent verrät Geheimnis der Spielszenen
Im Film wird das nicht thematisiert. Er ist eine Annäherung an den Beginn der Karriere des Ausnahmesportlers, die Handlung endet kurz nach Beckers zweitem Wimbledon-Triumph 1986. Und er zeigt spektakuläre Ballwechsel – aber die waren nur mit Tricks möglich, wie Souvignier gegenüber EXPRESS.de verrät. Da nutzte Becker-Darsteller Bruno Alexander (22) auch das stundenlange Training nichts.
Souvignier: „Der Tennisball ist digital. So professionell konnten die Schauspieler nicht spielen. Sie haben Bewegungen gemacht und der Ball wurde nachträglich daran angepasst. Für den Ballwechsel wurde quasi eine Choreografie vorgegeben.“