„Ich werde nach den Sternen versuchen zu greifen“, doch nach Sophias „perfektem Dinner“ rechnet Till (37) sich keine Siegchancen mehr aus. „Deswegen ist vielleicht auch der Druck so ein bisschen raus. Ich will einfach einen geilen Abend haben.“

Als Inhaber einer Karlsruher Bar ist Till, den manche vielleicht als Rapper „Schote“ kennen, am Morgen noch nicht wirklich fit: „Ich bin ein Nachlebe-Mensch. Wir gehen normalerweise so gegen sechs Uhr ins Bett.“

„Das pefekte Dinner“ im passenden Ambiente

Während die Jus einreduziert, geht Till schnell zum Metzger seines Vertrauens. In der Südweststadt ist er aufgewachsen und wohnt in der Wohnung, die seine Eltern mit geplant und entworfen haben: „Die wollten dann aber unbedingt in die Pfalz ziehen, weil man das anscheinend im Alter so macht heutzutage.“

Die Räumlichkeiten bieten jedenfalls das passende Ambiente für folgende drei Gänge:

Vorspeise: KAISERGRANAT / PAK CHOI Hauptspeise: FILET / PASTINAKE / SPARGEL Nachspeise: ERDBEERE / WEISSE SCHOKOLADE

„Unser heimlicher Favorit“, meint Sophia (28). „Ich war die ganze Woche noch nicht so gespannt wie heute.“ Anfangs schätzte Jens (46) Till ein als „der Junggeselle, der gerne mal eine Dose aufmacht“. Dass er damit wohl auf dem „Holzweg“ war, weiß er inzwischen selbst.

„Perfektes Dinner“: Sophia „würde sofort in diese Wohnung einziehen“

Mit einem Basil Smash will der Barbetreiber seine Gäste in Stimmung bringen. „Boah, lecker“, punktet er bei Daniela (59). „Wir haben den Aperitif beim Flügel eingenommen, und das war ein Highlight“, gefällt Sophia das noble Instrument, das Tills Eltern in der Wohnung gelassen haben. Die Räumlichkeiten beeindrucken sie sowieso: „Ich würde sofort in diese Wohnung einziehen.“

Während Till in seiner offenen Küche Kaisergranat in Tempurateig auf lauwarmem Pak-Choi-Salat mit Beurre blanc und Maracuja-Tröpfchen zubereitet, schauen ihm die Gäste gespannt zu. „Könnte ein Fernsehkoch sein, so wie er redet“, findet Jens. „Er kann richtig gut auch dazu unterhalten“, merkt Sophia, wie locker Till vor der Kamera agiert.

Die angerichteten Teller sehen ebenfalls sehr professionell aus und überzeugen auch geschmacklich. „Wir freuen uns jetzt auf mehr“, meldet Sina (30) Interesse an den weiteren Speisen an. „Es war unfassbar gut.“

Sous-vide stößt auf Ablehnung

Daniela ist kein Sous-vide-Fan, denn sie denkt immer „die Plastikpartikel gehen über ins Fleisch“. Für Jens hat die Gar-Methode „nichts mit Kochen zu tun“. Ob Till sie trotzdem mit seinem Rinderfilet mit Pastinakenstampf und wildem Brokkoli überzeugen kann? Er gesteht: „Ich habe noch nie wilden Brokkoli gemacht.“

Aber genau das Ausprobieren macht ja den Reiz des Kochens aus: „Ich habe keine Ahnung, aber dadurch ist es auch irgendwie interessant.“

Er verteidigt seine Entscheidung, das Rind Sous-vide zu garen: „Ich glaube, das Fleisch ist wie gemacht dafür.“ Jens fühlt sich dennoch in seiner Ablehnung bestätigt: „Mein Rinderfilet war in der Mitte leider kalt. Der Garpunkt war mir zu roh.“ Er bleibt dabei: „Das ist für mich kein Kochen.“ Daniela und Sina können hingegen nichts bemängeln: „Das Fleisch war wirklich tipptopp.“

Als Nachtisch gibt es Erdbeeren mit Basilikum, weißer Schokoladen-Sahne und Erdbeer-Sorbet. Auch beim Dessert wird Till kreativ und übergießt die gefrorenen Erdbeeren mit einem Schuss Glühwein: „Diese Nummer habe ich mir vor zwei Stunden ausgedacht, und ich glaube, es ist megageil.“ Der Löffeltest bestätigt: „Also, ich find's weltklasse.“ Daniela schwärmt ebenfalls vom Sorbet: „Das ist so cremig, wie ich das immer will.“

Sina hat insgesamt bei der Hauptspeise das „Wow“ gefehlt, auch die anderen hatten das perfekte Dinner bereits an einem anderen Tag. Mit 33 Punkten landet Till im Mittelfeld, als ganz klare Wochensiegerin geht Sophia mit ihren unschlagbaren 40 Punkten nach Hause. (tsch)