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Interview

Klartext von zwei DSDS-SiegernVorwurf der Geldgeilheit – „stehen zu viele Pfeifen auf Bühnen“

Alexander Klaws und Daniel Schuhmacher gewannen beide DSDS. Bald sind sie in Musical-Produktionen zu erleben. Über die Erfahrungen als Sieger einer Castingshow sprachen sie mit EXPRESS.de.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Alexander Klaws (41) schrieb 2003 ein Stück deutsche Fernsehgeschichte, als er die erste Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ gewann. Seine Debütsingle „Take Me Tonight“ verkaufte sich über eine Million Mal. Auch der Nachfolger „Free Like the Wind“ schaffte es auf Platz eins der deutschen Charts.

Daniel Schuhmacher (37) gewann 2009 die Castingshow. Sein Song „Anything but Love“ landete ebenfalls auf Platz eins. Es folgten einige Alben, die Gründung eines eigenen Labels. Klaws fand sein Gefallen an Musicals, war in rund 20 Produktionen zu sehen und erhielt dafür einige Auszeichnungen.

Alexander Klaws und Daniel Schuhmacher gewannen DSDS

Im kommenden Jahr sind beide DSDS-Stars in Musicalproduktionen zu erleben. Klaws wird im Show-Erlebnis „Disney in Concert – Follow Your Dreams“ wieder erfolgreiche Lieder der schönsten Disney-Filme singen, am 11. Mai 2025 beispielsweise in der Kölner Lanxess-Arena.

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Schuhmacher ist Special-Guest bei „This is the greatest Show“, die unter anderem am 6. April in Düren zu sehen sein wird. Die Show führt durch die größten Musicalbühnenerfolge der Welt. EXPRESS.de traf die beiden früheren DSDS-Gewinner zum gemeinsamen Gespräch.

Interview mit den ehemaligen DSDS-Stars Alexander Klaws und Daniel Schuhmacher.

Daniel Schuhmacher (l.) und Alexander Klaws sprachen mit EXPRESS.de über den Verlauf ihrer Karrieren nach der DSDS-Zeit.

Während Alexander ja schon Musical-Profi ist, betreten Sie Neuland.

Daniel Schuhmacher: Für mich ist diese Show der perfekte Einstieg, um zu sehen, wie das läuft. Ich hatte mal vor Jahren die Anfrage für die Hauptrolle in „Kein Pardon“. Das war schon eine Ehre, aber ich habe mir das nicht zugetraut. Ohne Erfahrung im Musicalbereich direkt eine Hauptrolle, das war doch eine Nummer zu groß.

Alexander Klaws: Das ist der perfekte Weg. ‚This is the greatest Show‘ ist wie eine Jukebox, wo zahlreiche Top-Hits abgerufen werden. Außerdem ist es ein wenig wie zu unseren DSDS-Anfängen, wo wir auch viele Coversongs gesungen haben.

Wie haben Sie damals den Wechsel von der Pop- in die Musicalwelt geschafft?

Alexander Klaws: Wir Casting-Sieger hatten diesen krassen Status durch DSDS, sind durch die Decke geschossen und hatten auf einmal einen Namen. Das war reizvoll für Produzenten, die das gerne nutzen wollten. Aber wenn man die Erwartungen dann nicht erfüllt, dann ist man eine leere Hülle auf der Bühne. Musical ist die Königsdisziplin – alles, was man in der Kunst machen kann, wird erwartet. Auch ich wurde mit Anfragen überhäuft, habe aber erst einmal anderthalb Jahre Schauspielunterricht genommen, um für mich ein Fundament zu legen.

Daniel Schuhmacher: Uns Casting-Acts, speziell von DSDS, wird immer gerne vorgeworfen, dass wir nur auf schnelle Kohle und den Ruhm aus seien. Wenn ich aber was mache, will ich es gut machen.

Alexander Klaws feiert 2025 ein Comeback als Tarzan

Alexander Klaws: Ich bin damals zu DSDS gegangen, weil ich Musik auf einer großen Bühne machen wollte, mit der ich Menschen berühre. Das Gefühl kann man nicht kaufen. Mir ging es nicht um das Geld oder um Bekanntheit. Ich wusste schließlich noch gar nicht, was mich erwartet. Viele, die heute das nur aus diesen Gründen machen, sind schneller weg, als man gucken kann. Deswegen sind in vielen Formaten auch so viele Pfeifen zu sehen, denen man schon etwas mehr Talent wünschen würde.

Der Sänger Alexander Klaws freut über seinen Sieg.

Alexander Klaws war 2003 der erste Sieger bei der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“.

Daniel Schuhmacher: Sag‘ mal Alex: Bekommst du auch so viele Nachrichten von Leuten, die Rat suchen?

Alexander Klaws: Mich fragen schon viele nach Tipps und Tricks, weil sie Respekt vor dem Weg haben, den ich gegangen bin. Das freut mich, dass die Leute mich nicht als Eintagsfliege sehen, die schnell das große Geld verdient hat.

Rutscht man durch das Mitwirken in Musicals nicht in eine Schublade?

Alexander Klaws: Das ist typisch deutsches Denken. In Amerika ist es völlig normal, dass ein Top-Schauspieler Blockbuster dreht und am Broadway zu erleben ist. Ich werde oft gefragt: ‚Was machst du jetzt eigentlich? Schauspiel, Musical oder Musik?‘ Ich mache alles! Das eine schließt das andere doch nicht aus. Entweder ist man gut oder man erreicht die Leute nicht. Die Kunst hat keine Grenzen, es liegt an einem selbst. Man sieht an mir, dass man es schaffen kann. Ich tobe mich seit 21 Jahren auf dem kompletten Parkett aus.

Sänger und „Tarzan“-Darsteller Alexander Klaws.

Alexander Klaws gibt 2025 ein Comeback im Musical Tarzan.

Sie geben 2025 auch noch einmal ein Comeback als Tarzan. Wie kam es dazu?

Alexander Klaws: Ich muss nichts mehr machen, weil es von mir erwartet wird. Ich habe da einfach Lust drauf und bin bereit, noch mal an meine Grenzen zu gehen. Mein Sohn wollte mich noch mal als Tarzan sehen, jetzt wird es Realität. Das ist natürlich noch mal herausfordernd, den Körper in diese Form zu bringen. Mit diesem Stück verbindet mich so viel.

Daniel Schuhmacher: Inwiefern?

Alexander Klaws: Ich habe 2010 meine Frau bei den Proben kennengelernt, wo sie die Jane war. Heute haben wir drei gesunde Kinder. Daher schließt sich der Kreis für mich. Mein größter Traum wäre es, wenn es Phil Collins, der die tolle Musik geschrieben hat, noch mal ins Theater schaffen würde. Da hängen so viele Erinnerungen dran.

Disney in Concert auf der Bühne.

Bei „Disney in Concert“ spielt ein 70-köpfiges Orchester die schönsten Songs aus den Filmen, die dazu über die Leinwand zu sehen sind.

Danach startet die Tour mit „Disney in Concert“. Was können die Menschen da erwarten?

Alexander Klaws: Das ist wie eine Klassenfahrt, ein Feuerwerk für Augen und Ohren. Jeden Abend mit einem 70-köpfigen Orchester live zu singen, ist ein großes Vergnügen. Dazu werden die schönsten Filmszenen auf einer großen Leinwand zu sehen sein. Neben den Songs aus Tarzan liegt mir immer besonders „Go the Distance“ aus Hercules am Herzen. Der handelt davon, dass man alles im Leben schaffen kann, wenn man nur will.

Alexander hat ‚Let’s Dance‘ gewonnen, zudem ‚The Masked Singer‘. Wären solche Formate auch was für Sie?

Daniel Schuhmacher: ‚Masked Singer‘ und ‚Let’s Dance‘ fände ich auch super interessant. Ich arbeite aber hauptsächlich weiter sehr viel an eigener Musik. Der TV-Markt ist hart umkämpft. Es gibt so viele Ex-DSDSler…

Alexander Klaws: Aber nur wenige sind noch richtig präsent – Pietro Lombardi und Beatrice Egli vielleicht noch. Ich schreibe auch seit zwei, drei Jahren an neuen Songs. Seit zehn Jahren hatte ich nicht mehr die Zeit, ein neues Album zu veröffentlichen, weil die Musical-Auftritte so viel Platz eingenommen haben. ‚Masked Singer‘ hat meine Lust aber wieder geweckt. Es wird ein Album von mir kommen, samt eigener Tour.