Fleisch im Supermarkt kaufen kann doch jeder – „Das perfekte Dinner“-Kandidatin Sophie aus Freiburg nimmt die Jagd auf ihre Zutaten lieber in die eigene Hand...
„Das perfekte Dinner“Keine Gnade für Bambi – Kandidatin knallhart: „Das Reh habe ich selbst erlegt“
„Ich bin eines Nachts aufgewacht und habe geträumt, dass das Essen komplett kalt an den Tisch kommt“, berichtet die gebürtige Berlinerin Sophie von ihrer größten Panik. „Das hat mich so gestresst, dass ich mir gedacht habe, ich bestelle mir jetzt eine Wärmebrücke.“ Dann kann zumindest bei der Temperatur nichts schiefgehen an Tag 3 von „Das perfekte Dinner“ (VOX) in Freiburg. Bleiben noch geschätzt 25 andere Komponenten ihres Menüs, die reibungslos zubereitet werden wollen:
- Vorspeise: Flusskrebs aus dem Elsass / Safran / Zitronengras / Dill
- Hauptspeise: Zweierlei vom Reh / Süßkartoffel / Miso-Petersilienwurzel / Preiselbeere
- Nachspeise: Weiße und dunkle Schokolade / Himbeere / Mandel
„Ich könnte mir vorstellen, dass die einen raushaut“, erwartet Ilona (44) ein Geschmacksfeuerwerk. Andreas (60) sieht schon beim Lesen der drei Gänge die viele Arbeit: "Ich finde das Menü sehr ambitioniert. Ich traue es ihr auch echt zu, dass sie es durchzieht.
„Das Perfektes Dinner“: Ilona „hätte noch einen zweiten Teller essen können“
Sophie hantiert routiniert mit Schüsseln und Töpfen. Beim Eis läuft alles glatt, allerdings verklumpt die weiße Schokolade für die helle Mousse. Weg damit, neu gemacht: „Wenn es dabei bleibt, ist es nicht schlimm.“ Um 17.34 Uhr ist alles ohne weitere Komplikationen vorbereitet: „Wenn es so weiterläuft, dann bin ich auf jeden Fall sehr zufrieden.“
Allein in der Vorspeise steckt viel Arbeit. Es gibt Flusskrebse im Sud mit Lauch und selbstgemachte Tortellini mit einer Flusskrebs-Farce. Problem der Wärmebrücke: Die Tortellini trocknen von oben aus, während Sophie noch die Teller mit Kaviar und Dill garniert. Ilona verzeiht den kleinen Makel: „Ich liebe Pasta. Ich hätte davon auch noch einen zweiten Teller essen können.“ Kai (31), der eigentlich keine Meerestiere mag, ist von sich selbst überrascht: „Ich habe den Sud bis zum letzten Tropfen ausgelöffelt.“
„Das Perfektes Dinner“: Andreas schwärmt vom Nachtisch
„Das Reh, das es heute gibt, habe ich selbst erlegt“, erklärt Sophie die Herkunft des Fleisches für Rehrücken und Geschmortes aus der Rehkeule. „Ich habe meinen Jagdschein vor zwei Jahren gemacht, weil ich das Nahrungsmittel Fleisch total toll und vielseitig finde, aber ein Problem mit der Massentierhaltung habe.“ Die Gäste sind beeindruckt. Die Hobby-Jägerin gibt noch eine kleine Warenkunde zum mageren Wild: „So ein Sommerreh hat deutlich mehr Fett als ein Winterreh.“ Ilona genießt jeden Bissen: „Es war superzart, es war total fein.“ Christopher (35) und Kai verlangen sogar Nachschlag.
„So ein bisschen Eclair-mäßig“ definiert Christopher die ungewöhnliche Dessert-Kreation aus heller und dunkler Schoko-Mousse mit Himbeergelee auf Mandelkeks. Dazu gibt es Mandeleis. Andreas ist rundum glücklich: „Die Nachspeise war unglaublich aufwendig. Das war so richtig Patisserie.“ Als Sophie sich an den Tisch setzt, fällt die ganze Anspannung ab: „Boah, ich bin jetzt echt fertig.“
„Der Abend bei Sophie war super. Das Essen war der Knaller“, vergibt Andreas 9 Punkte. Christopher ebenso: „Die Erwartungen wurden erfüllt. Schon sehr nahe dran am perfekten Dinner.“ Die Gäste sind sich einig: Mit 36 Punkten hat Sophie das bisher beste Dinner geliefert. (tsch)