Kandidatin Alexandra zaubert am zweiten Tag von „Das perfekte Dinner“ im Ruhrgebiet ein aufwändiges italienisches Menü auf den Tisch – doch ihre Gäste haben scheinbar überall etwas zu meckern.
„Das perfekte Dinner“Mecker-Alarm! Gäste machen Kandidatin das Leben schwer
Ob im Operationssaal oder ihrer gemütlichen, mit Legostein-Mosaiken verzierten Küche: Bei Alexandra (37) liegt immer alles griffbereit. „Ich kann sehr gut mit Stress“, erklärt die Mutter einer elf Monate alten Tochter überzeugend. Eine Berufsgesundheit sozusagen, Chaos oder Fehlgriffe wären bei ihrem Beruf fatal.
Dass bei Pflegekräften viele essenzielle Fäden zusammenlaufen, ist nicht erst in den letzten zwei Jahren klargeworden - und jetzt einmal mehr beim „Perfekten Dinner“ zu beobachten. Dabei lebt Alexandra unter dem Motto „Bella Ruhrgebiet“ doch einfach nur ihre Leidenschaft aus. Die siedelt sich genau zwischen zwei Polen an - dem Pott und dem kulinarischen Sehnsuchtsort Italien.
- Vorspeise: Scampi küsst frutta e verdura
- Hauptspeise: Amore Filetto auf Reis
- Nachspeise: Trilogie der Sünde
Das perfekte Dinner: „Wir sind keine Italiener und werden auch nie welche“
„Sünde ist beim Dessert immer gut“, kommentiert Antje (54) beim Lesen der Speisekarte Alexandras geplanten Abschluss. Übermäßige Genussbereitschaft ist der eher herben Finanzbeamtin aus Dinslaken jedoch nicht gerade anzumerken, eher leichte Verpeilung („Stand im Stau und hab deshalb kein Gastgeschenk“) und Lernbereitschaft.
Wie sich im Laufe des Abends nämlich herausstellt, ist sie bei vielen Bestandteilen des Menüs gänzlich unbedarft. Alkohol? „Schmeckt mir nicht.“ Scampi? „Nie gegessen“. Schokoküchlein mit flüssigem Kern? „Unbekannt.“ Welches Gewürz über der Vorspeise liege? Chili? „Auf jeden Fall brennt da etwas, womit mein Körper Probleme hat.“
Um das Unbehagen abzulegen, bietet Alex' Menü jedoch beste Gelegenheit. „Wir sind keine Italiener und werden auch nie welche“, stellt die gebürtige Mülheimerin Denise (30) zu Beginn die Zugehörigkeiten klar. Auf Rosmarinzweigen aufgezogene Scampi auf Avocade-Mango-Bett und Rinderfilet mit Pilzrisotto sprechen jedoch eine andere Sprache. Und wen in Erwartung von dreierlei Dessert mit Schokosoufflé, Erdbeer-Panna-cotta und Champagnersorbet kein Hauch von Dolce Vita ereilt, ist selber schuld. So wie Skeptiker Christian (53): „So eine Trilogie ist ja eine Rutschpartie und immer viel Arbeit. Das braucht Fokus.“
Das perfekte Dinner: „Nörgeln auf hohem Niveau“
Doch Alex wäre nicht Alex, wenn sie Rutschpartien nicht souverän meistern würde. „Geil, perfekt“, kommentiert sie selbst ihr „Amore Filetto“. Doch Christian wäre auch nicht Christian, wenn er die Vollendung relativieren würde: „Das Fleisch hatte den perfekten Garpunkt, war auf dem Teller aber leider nicht mehr heiß.“ Doch das sei immerhin „Nörgeln auf hohem Niveau“.
Insgesamt erhält Alexandra an diesem Abend 32 Punkte und zieht damit mit Auftakt-Gastgeberin Denise gleich. Absacker, Verabschiedung bis morgen und hoffentlich auf dem Rückweg nicht mehr im Stau. Denn wie fasst die gebürtige Allgäuerin Agnes (41) nämlich die regionale Besonderheit zusammen: „Der Pott kocht nicht nur. Er steht.“ (tsch)