Von der Tätigkeit von Influencern und YouTube-Streamern hält Günther Jauch wenig, wie am Montag deutlich wird. Auch sonst staunte der „Wer wird Millionär?“-Moderator mehrfach über eine Dame auf dem Ratestuhl.
„Frage mich immer, wer so einen Kack…“Jauch wird bei „Wer wird Millionär?“ kurz ausfallend
Es ging schon holprig los: „Das ist kein Bär, das ist eine Katze!“, widersprach Maja Nickles, als Günther Jauch ihren Glücksbringer für einen Teddy hielt. Ebenfalls schwer zu erkennen: Günther Jauch als kleine selbstgebastelte Figur mit Sendungs-Jubiläums-Logo.
Mit dem Mini-Jauch hatte sich die Masterstudentin für „Wer wird Millionär?“ beworben. Günther Jauch nahm das Geschenk gern an, auch wenn er sichtlich an der akkuraten Umsetzung seiner Züge zweifelte.
Günther Jauch ringt um Fassung: „So eine wie Sie hatten wir noch nie“
Die junge Dame aus Frankenthal in Rheinland-Pfalz ist nicht nur Masterstudentin in sozialer Arbeit, sondern betreibt auch mehrere YouTube-Kanäle, allen voran „Majas Insel“.
Dort würde sie plaudern, malen und basteln. Jauch vermutete süffisant, dass sie vermutlich „121 Follower“ habe. Die Kandidatin wirkte irritiert und erklärte, dass man bei YouTube von Abonnenten sprach und es außerdem mehr wären (vor der Ausstrahlung waren es gut 6000).
„Ich frage mich immer, wer so einen Kack...“, dachte Günther Jauch zum Amüsement des Publikums laut. Die Kandidatin protestierte und Jauch versuchte, sich fadenscheinig herauszureden: „Wer so was guckt, wollte ich sagen.“ Die Verteidigung von Maja Nickles: „Mein Papa zum Beispiel.“
Nicht minder kurios war die „Begabung“ der Kandidatin, ihre Ohren einzuklappen – zumindest für wenige Sekunden. 4000 Euro wert: „Zum Rohverzehr eher ungeeignet: Welche Früchte enthalten ein Gift, das erst durch Erhitzen seine Wirkung verliert?“ Holunderbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, schwarze Johannisbeeren?
„Holunderbeeren sind das nicht die, die man in Sauerkraut reinmacht? Die sind voll eklig, wenn man draufbeißt“, sinnierte die Kandidatin. Sie meine vermutlich Wacholder, vermutete der Moderator. Nach dem 50:50-Joker wählte Maja Nickles die Holunderbeeren.
Die 8.000er-Hürde: „Wer war einst vier Jahr lang mit Jenny Elvers liiert und zog von Berlin zeitweise in ihr Kinderzimmer in die Lüneburger Heide?“ Farin Urlaub, Til Schweiger, Jan Ulrich, Kai Pflaume? Maja Nickles kannte weder Jenny Elvers noch die Antwort. Sie stellte ihre Telefonjoker vor: „eine Freundin, mein Papa und Peter, aber das ist eine traurige Geschichte“.
Günther Jauch wollte natürlich mehr wissen und erfuhr: „Das ist so was wie eine gescheiterte Liebe, aber der ist halt jetzt noch da, weil er noch da ist.“ Nach diesem ebenso ausführlichen wie diffusen Bericht, erklärte Maja Nickles dem staunenden Moderator: „Ich nehme aber keinen Telefonjoker.“ Das Publikum kicherte.
Der Publikumsjoker half stattdessen: Korrekt ist Farin Urlaub. „Ich bin froh, dass sie Kai Pflaume kannten, das hätte ihm sonst zu schaffen gemacht“, scherzte Günther Jauch. Der sei „Wettermoderator, oder?“, trat Maja Nickles ins nächste Fettnäpfchen. „Ja, der macht immer gut Wetter“, kalauerte Jauch zum Amüsement des Publikums im Studio.
Es wurde nicht besser, als Jauch erklärte, Farin Urlaub sei der Sänger der Band Die Ärzte. „Ich glaube, ich habe den mit Farid Bang verwechselt“, gestand Maja Nickles. Egal, es war ja noch mal gut gegangen.
Die nächste kuriose Anekdote: Der mitgereiste Bruder und die Kandidatin leben zusammen „in dem Haus, in dem alle Verbliebenen verstorben sind“. Günther Jauch staunte: „Das heißt, sie wohnen in einem Haus, in dem die Menschen hintereinander weg gestorben sind, und nur noch sie sind da? Das ist eine neue Form der Entmietung, die kannte ich noch nicht.“ Das Publikum lachte.
Dann wurde der Moderator makaber: „Und wer ist der Nächste von ihnen beiden?“ Jauch fragte: „Ist es ein Geisterhaus?“ Die Kandidatin gab zu: „Manchmal fühlt es sich so an, aber meistens sind es die Katzen gewesen, wenn man komisches Geraschel hört.“ Das Fazit des Moderators: „Ich warne vor Frankenthal, das ist nahe dran an Frankenstein.“
Die 16.000-Euro-Frage: „Welche Form haben die Teigstücke, bevor sie auf die herkömmliche Art zu den typischen Glückskeksen gefaltet werden?“ Sichelförmig, kreisrund, mandelförmig, quadratisch?
Während die Kandidatin sich nach einem Zusatzjoker im Publikum umsah, machte sie so lange „äääh“, bis Günther Jauch verkündete: „So eine wie Sie hatten wir noch nie, muss ich einfach sagen. Gottes großer Zoo kommt ja hier oft vorbei, aber heute muss ich sagen: ohmmm ...“ Eine Dame aus dem Publikum wusste: „kreisrund“ war gefragt.
„Sie balancieren immer am 500er-Abgrund“, konstatierte Günther Jauch. 32.000 Euro wert: „Welcher Staat hat keinen offiziellen Nationalfeiertag?“ Deutschland, Vereinigtes Königreich, Frankreich oder USA? Die erste Hürde: Maja Nickles wusste nicht. was ein Nationalfeiertag ist. Ihr Vater sollte als Telefonjoker helfen.
Als Jauch sich am Telefon vorstellte, erwiderte der Papa der Kandidatin: „Quatsch, echt?“ Jauch versicherte seine Echtheit. „Das heißt, Sie haben Ihrer Tochter den Gang in die Mitte gar nicht zugetraut?“ Der Vater gab zu: „Eigentlich nicht.“ Nach dieser kaum zur Motivationsrede taugenden Aussage wusste auch er die Antwort nicht.
VW-Mitarbeiter stürzt mit zwei ungenutzten Jokern auf 500 Euro
Die Kandidatin kapitulierte und dachte laut darüber nach, ob sie mit den gewonnenen 16.000 Euro zum Friseur gehen sollte. Die richtige Antwort wäre übrigens „Vereinigtes Königreich“ gewesen. Jauchs Abschiedsworte: „Das war erhellend und erfrischend, was wir hier mit Ihnen erlebt haben.“
Überhangkandidatin Kristina Greß aus Lauda-Königshofen in Baden-Württemberg stattete der Sendung nur einen kurzen Wieder-Besuch ab: Bereits bei der ersten Frage für 16.000 Euro gab sie auf und ging, wie sie gekommen war: mit 8.000 Euro.
Torsten Ernst, der bei VW Sachsen als Anlagenführer im Karosseriebau arbeitet, fiel tief: Er tippte bei der 16.000er-Marke auf die falsche Antwort und landete bei 500 Euro. Besonders bitter: Er ging mit zwei ungenutzten Jokern.
Madlen Bähr aus Wittingen in Niedersachsen erspielte 32.000 Euro. Marion Tönjes aus Dortmund darf in der nächsten Sendung um 16.000 Euro spielen. Das wird allerdings noch eine Weile dauern, denn Jauch geht aufgrund des RTL-Dschungelcamps (“Ich bin ein Star - Holt mich hier raus“, ab 24.1. zweieinhalb Wochen täglich ab 20.15 Uhr) in eine vierwöchige Pause. (tsch)