Schon seit zwei Jahren wartet Herdenschutz-Mischling Fritz auf ein neues Zuhause. Der einstige „Corona-Hund“ hat wenig Erziehung erfahren und dreht schnell hoch. Als sich eine zierliche Frau für das Kraftpaket interessiert, ist die Freude zunächst groß - aber bei Martin Rütter kommen Zweifel auf.
Schnell hat Martin Rütter genug gesehenFrau interessiert sich für „Unvermittelbaren“ Fritz

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Martin Rütter beobachtet das Kennenlernen von Interessentin Andrea und Fritz skeptisch.
Herdenschutz-Mischling Fritz hatte bislang wenig Glück in seinem jungen Leben: Seine ehemaligen Halter schafften sich den Pointer-Boxer-Maremmano-Mix als Welpe während der Pandemie an.
Als er ihnen zu groß wurde, gaben sie ihm im Tierheim Gifhorn ab. Dort interessiert sich bisher niemand für den energiegeladenen Rüden. „Fritz ist nicht gut sozialisiert, kriegt ziemlich schnell Puls und wenn schnelle Bewegungen da sind, ist der schnell in Rage“, erklärt Martin Rütter in der aktuellen Folge von „Die Unvermittelbaren“ (sonntags, 19.05 Uhr, RTL).
Die Unvermittelbaren: Martin Rütter muss sich um Fritz kümmern
Bei Tierheimleiterin Sabine Hölter und dem „Hundeprofi“ ist die Freude daher groß, als sich Speditionkskauffrau Andrea meldet, um Fritz kennenzulernen. Zwar lebt sie nur auf 50 Quadratmetern, sieht das aber nicht als Hindernis für eine Adoption des mittelgroßen, kräftigen Hundes.
Martin Rütter stimmt zu: „Das ist ja der größte Schwachsinn, den irgendjemand mal verbreitet hat, dass ein großer Hund ein großes Haus braucht! Natürlich ist es für uns Menschen praktischer, wenn man einen Garten hat, aber wenn ein Hund ausgelastet ist, dann liegt der zu Hause herum und gammelt vor sich hin. Eine kleine Wohnung ist absolut kein Knock-out-Kriterium für einen Hund“, erklärt der Hundetrainer.

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Der dreijährige Herdenschutz-Mischling ist ein Kraftpaket.
Beim Kennenlernen im Tierheim ist neben Sabine Hölter auch Hundetrainerin Melle Hofmann aus Martin Rütters Team dabei, die Fritz bereits seit fast einem Jahr immer wieder besucht und mit ihm trainiert. Andrea gibt sich zunächst zurückhaltend: „Ich will mich nicht so reinsteigern, falls es doch nicht klappt“, sagt sie. Doch als sie Fritz dann sieht, füllen sich ihre Augen mit Tränen der Rührung: „Bist du schön! Du bist fein, ne?“, sagt sie und streichelt den Rüden.
Fritz springt sofort an Andrea hoch. „Du siehst gleich, um was es bei ihm geht: Individualdistanz gleich null, der fährt volle Pulle hoch“, erklärt Trainerin Melle. Andrea freut sich trotzdem: „Ich habe es mir schlimmer vorgestellt“, sagt sie.

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Interessentin Andrea ist mit 1,58 Metern Größe eher eine zierliche Person.
Als sie mit Fritz eine Runde an der Leine geht, testet Fritz sie erneut aus und beißt in die Leine: „Das macht er bei uns gar nicht mehr“, sagt Tierheimleiterin Sabine. Sie macht Andrea klar, dass sie als Fremde bei ihm „bei null anfangen muss“.
Martin Rütter hat hier bereits genug gesehen. Der RTL-„Hundeprofi“ kommentiert das Video mit klaren Worten: „Vielleicht ist es anmaßend von mir, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass Andrea einen anderen Hund braucht“, zweifelt er offen an einer Verbindung von Mensch und Hund. Sein Bauchgefühl hat ihn nicht getäuscht. Nach dem Kennenlernen schickt Andrea eine Videobotschaft an das Team. „Das Risiko ist mir einfach zu groß, dass ich ihn nicht unter Kontrolle habe und ernsthaft etwas passiert“, begründet sie den Verzicht.

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Kann Andrea dem energiegeladenen Rüden genug Führung geben?
Martin Rütter hat hier bereits genug gesehen. Der RTL-“Hundeprofi“ kommentiert das Video mit klaren Worten: „Vielleicht ist es anmaßend von mir, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass Andrea einen anderen Hund braucht“, zweifelt er offen an einer Verbindung von Mensch und Hund. Sein Bauchgefühl hat ihn nicht getäuscht. Nach dem Kennenlernen schickt Andrea eine Videobotschaft an das Team. „Das Risiko ist mir einfach zu groß, dass ich ihn nicht unter Kontrolle habe und ernsthaft etwas passiert“, begründet sie den Verzicht.
Nachdem Trainerin Melle ihr gesagt habe, dass man nicht garantieren könne, dass Fritz im Zweifel auch mal an Menschen ran gehen könne, habe sie Angst gehabt, dem Hund doch nicht gewachsen zu sein. „Er wäre ja mein ständiger Begleiter gewesen. Das Risiko ist mir einfach zu groß, dass ich den dann nicht unter Kontrolle habe und dann wirklich ernsthaft etwas passiert. Aus dem Grund habe ich mich dagegen entschieden, den Fritz zu adoptieren“, erklärt sich Andrea.
Martin Rütter findet die Entscheidung „klug und vernünftig“ und bedankt sich bei Andrea, dass sie überhaupt den Versuch gewagt hat.
Nach einem weiteren halben Jahr kann Tierheimleiterin Sabine berichten, dass Fritz bereits große Fortschritte im Training macht. Der Hund ist nun an einen Maulkorb gewöhnt und akzeptiert Grenzen deutlich besser. „Er braucht jetzt wirklich jemanden, wir unterstützen Interessenten natürlich beim Training“, erneuert Martin Rütter seinen Aufruf für Fritz. (tsch)