Szenen bei AfD-ParteitagHunde-Experte Martin Rütter schockiert über  „Tiermissbrauch“ bei Polizei auf Demo

Eine Szene am Rande des AfD-Parteitags in Riesa sorgt für Aufsehen: Ein Polizist setzt einen Diensthund rücksichtslos gegen einen Demonstranten ein. Im Video drängt der Beamte das Tier gegen den Mann und reißt es ruckartig am Hals zurück. Für Hundetrainer Martin Rütter ein klarer Fall von „Tiermissbrauch“.

von Johannes Kaling  (jk)

In dem Video ist deutlich zu sehen, wie der Polizist den Hund, der keinen Beißkorb trug, gewaltsam gegen den Demonstranten drängt, um ihn von der Straße zu drängen. Das Tier reagiert kaum auf Befehle und scheint gestresst. Im Hintergrund ist ein weiterer Hund zu sehen, der sich in den Ärmel eines Polizisten verbissen hat.

Der Vorfall löste im Netz Empörung aus und wurde tausendfach geteilt. Mehrere Anzeigen gingen bei der Polizei ein. Das Echo in der Gesellschaft ist groß und nun meldet sich auch Hundespezialist Martin Rütter zu Wort.

Rütter empört: „Kompletter Wahnsinn“

Der bekannte Hundetrainer Martin Rütter nimmt auf Instagram Stellung und hat das Vorgehen des Polizisten scharf kritisiert. In einem Video erläutert er, warum der Einsatz der Hunde vollkommen untragbar war.

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„Man sieht Hunde, die gestresst sind, Menschen, die gestresst sind und jemanden, der null Komma null in der Lage ist, einen Hund zu händeln“, sagt Rütter.

Das Reaktionsvideo von Rütter:

Besonders schockierend für ihn: Der Hund im Video sei „schlecht ausgebildet“, reagiere nicht auf Kommandos und sei keineswegs abrufbar gewesen. „Er ist sehr sensibel und nicht für diese Art von Einsatz geeignet“, so Rütter.

Für den Hundetrainer ist klar, dass so ein Verhalten nicht nur unprofessionell, sondern auch gefährlich für das Tier ist. „Wenn man das bei einer Privatperson im Park sehen würde, würde man wahrscheinlich den Tierschutzverein rufen. Das ist kompletter Wahnsinn“, stellt er klar.

Ermittlungen laufen: Polizei und Staatsanwaltschaft eingeschaltet

Der Fall hat inzwischen auch juristische Konsequenzen. Nachdem die Empörung im Netz immer lauter wurde, hat die sächsische Polizei in einem X-Post reagiert und angekündigt, das Video im Rahmen der Einsatznachbereitung zu prüfen.

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Doch damit nicht genug: Die Staatsanwaltschaft Dresden hat mittlerweile Ermittlungen eingeleitet. Der 35-jährige Polizist, der den Hund einsetzte, steht nun unter Verdacht der versuchten Körperverletzung im Amt, der Sachbeschädigung und des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.