„Dieser Hund ist gefährlich!“Martin Rütter hält geschockten Haltern eine Standpauke – Einschläferungskandidat

„Wenn die euch schwer verletzt, dann ist die ein Einschläferungskandidat!“ Mit deutlichen Worten redet RTL-Hundeprofi Martin Rütter zwei allzu blauäugigen Haltern ins Gewissen. Ein anderer „Unvermittelbarer“ sucht noch ein neues Zuhause. Seine Geschichte geht ans Herz.

Seit drei Wochen wohnt Malinois-Mischling Sugar bei Xenia und Jeromé - doch schon gibt es Ärger: Die Hündin hat versucht, ihre neuen Halter zu beißen.

In der aktuellen Folge von „Die Unvermittelbaren“ (sonntags, 19.05, RTL) erkennt Hundetrainer Martin Rütter jedoch sofort, dass die Menschen die Gefährlichkeit des Vierbeiners noch nicht richtig einschätzen können: „Ich war ein Mal zu kuschelig mit ihr und wollte ihr einen Gute-Nacht-Kuss geben“, gesteht Xenia.

Martin Rütter: „Wenn die euch schwer verletzt, dann ist die ein Einschläferungskandidat!“

Martin Rütter warnt das Paar mit eindringlichen Worten: „Ich will das mal so drastisch sagen, wie es ist: Wenn die euch schwer verletzt, dann ist die ein Einschläferungskandidat! Dieser Hund ist gefährlich! Ihr seid in der Verpflichtung, dass sie Schleppleine und Maulkorb trägt. Das ist nicht verhandelbar - auch in in den nächsten zwei Jahren nicht“, sagt er.

Alles zum Thema Martin Rütter

Nach dem Besuch des „Hundeprofis“ ist Jeromé aufgewühlt: „Ich bin von mir selber erschrocken, weil wir doch versucht haben, nicht diese typischen Fehler zu machen“, sagt er.

Beide geloben Besserung: „Ich fand das Gespräch mit Martin sehr aufschlussreich. Auch, dass er uns unsere Fehler gezeigt hat und uns gesagt hat, wie wir es besser machen sollen“, so Jeromé.

Das Ziel ist klar: Sugar soll bei ihnen bleiben.

Die Hündin geht nach vorn - und wollte ihre neuen Besitzern schon beißen. (Bild: RTL)

Die Hündin geht nach vorn - und wollte ihre neuen Besitzern schon beißen. (Bild: RTL)

Ans Herz geht die Geschichte eines weiteren „Unvermittelbaren“ der aktuellen RTL-Folge. Chapo ist freundlich, verschmust und familientauglich - trotzdem wartet der Rüde im Tierheim Herne Wanne bislang vergeblich auf Interessenten.

Martin Rütter nennt einen Grund: „Die Leute sagen: 'Nee, so was nagel' ich mir nicht ans Bein!'“, weiß der 54-Jährige.

Chapo sollte „entsorgt“ werden: „Das tut einem wirklich weh zu sehen“

Der Schweizer Schäferhund ist körperlich beeinträchtigt, hat deformierte Ellenbogen und eine kaputte Hüfte. Wie lange er damit leben kann? Ungewiss.

Dabei hätte durch frühzeitige Operationen alles korrigiert werden können, doch die ehemaligen Halter des Schweizer Schäferhundes warteten lieber ab: „Er wurde zwei Wochen vor seinem ersten Geburstag abgegeben, also noch sehr, sehr jung“, sagt Tierpflegerin Nadine Morbach, die sich derzeit liebevoll um den Hund kümmert.

Martin Rütter sucht ein neues Zuhause für den körperlich eingeschränkten Chapo. (Bild: RTL)

Martin Rütter sucht ein neues Zuhause für den körperlich eingeschränkten Chapo. (Bild: RTL)

„Im Zwinger sitzt er manchmal auf seiner Decke und bläst Trübsal“, sagt sie, „das tut einem wirklich weh zu sehen, weil er wirklich so ein toller Hund ist. Er hat keine Aggressionen gegen nichts, keine Charaktereigenschaften, die Probleme bereiten“, berichtet die Pflegerin.

Der Rüde ist menschenbezogen und freundlich. (Bild: RTL)

Der Rüde ist menschenbezogen und freundlich. (Bild: RTL)

„Das ist ein fröhlicher Hund! Der ist mobil“

Chapo muss bis zu seinem Lebensende Schmerzmittel nehmen, das schrecke potentielle Interessenten ab, vermutet sie und ergänzt: „Vermutlich hat er auch keine lange Lebenserwartung. Sämtliche Tierärzte haben uns bestätigt, dass man leider jetzt nichts mehr operativ versorgen kann“, sagt sie.

Jeromé und Xenia wollen Sugar unbedingt ein neues Zuhause geben. (Bild: RTL)

Jeromé und Xenia wollen Sugar unbedingt ein neues Zuhause geben. (Bild: RTL)

Martin Rütter macht dennoch Hoffnung: „Ich kenne Hunde, die exakt die Diagnose haben und 13 Jahre alt geworden sind, ich würde das jetzt gar nicht so schwarz malen“, wirbt er für den charmanten Rüden. Der tollt fröhlich über die Tierheimwiese. Wenn man es nicht wüsste, würde man seine körperlichen Einschränkungen kaum bemerken. „Das ist ein fröhlicher Hund! Der ist mobil“, sagt der „Hundeprofi“.

Martin Rütter sucht nun gemeinsam mit dem Tierheim nach einem Für-Immer-Zuhause für den bildhübschen Chapo: Der menschenbezogene Rüde können gut in eine Familie mit größeren Kinder vermittelt werden. Einzige Voraussetzung: ein ebenerdiges Zuhause. Über einen Garten würde sich der junge Hund sicherlich auch freuen. (tsch)