Giovanni Zarrella (46) hat in den vergangenen Jahren seiner Karriere einen ordentlichen Schub verpasst. Als beliebter Sänger legte er mit „La vita è bella“, „Ciao!“ und „Per sempre“ drei überaus erfolgreiche Alben hin.

Zudem entwickelt sich seine ZDF-Samstagabend-Show zum Quotenrenner. Zuletzt schalteten 4,41 Millionen Menschen beim Special für Roland Kaiser ein. Als Coach der Castingshow „The Voice of Germany“ etablierte sich der Kölner ebenfalls.

Giovanni Zarrella präsentiert mit „Danza“ seine erste neue Single

Doch jetzt schlägt der Deutsch-Italiener ein ganz neues Kapitel auf. Die Single „Danza“ leitet eine neue Ära ein. Statt bestehende Hits auf Italienisch zu interpretieren, können sich die Zarrella-Fans nun auf eigene Stücke freuen. Gegen Ende des Jahres soll ein komplettes Album folgen.

Mit neuer Plattenfirma und neuem Produzententrio geht es in die Zukunft. Italo-Disco-Sound der 80er-Jahre ist die Basis der neuen Titel. Grund genug für ein ausführliches EXPRESS.de-Interview zu den neuen Plänen in Sachen Musik und TV.

Die erste Frage drängt sich auf: Warum kommt es nun zum Kurswechsel?

Giovanni Zarrella: Die drei bisherigen Alben haben einen so großen Platz in meinem Herzen und werden auch immer ein wichtiger Bestandteil meiner Karriere bleiben. Aber jetzt war es für mich an der Zeit, mich einem neuen Thema zu widmen. Nostalgie-Gefühle, wenn ich an die 80er-Jahre denke, in denen ich mit meinen Eltern über den Brenner gefahren bin, haben mich zu diesem Album getrieben, dem Italo-Disco-Sound.

Haben Sie keine Angst, dass das neue Konzept nicht angenommen wird?

Giovanni Zarrella: Nein. Es ist auch gar nicht so weit weg von dem, was ich bisher gemacht habe. Ich singe weiterhin auf Italienisch, das berührt mich sehr. Aber ich wollte etwas Eigenes machen, Songs, die von mir kommen und auch bleiben, wenn ich nicht mehr da bin. Es hat mir Spaß gemacht, große Hits zu interpretieren, aber nun gibt es 100 Prozent Giovanni. Und ich hoffe, die Menschen mögen das.

Giovanni Zarrella: Geheime „Let’s Dance“-Rituale mit seinem Bruder Stefano und ein irrer Zufall

In der Single „Danza“ heißt es unter anderem: „Nichts ist unmöglich“ und „Es kann wehtun, wenn du fällst“. Was steckt dahinter?

Giovanni Zarrella: Ich singe über eine „Disco Bambina“. Damit ist respektvoll ein Mädchen gemeint, was gerne tanzen und feiern geht. Dieses Mädchen möchte auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Das Lied steht für alle, die Träume und Ziele haben. Ich denke da oft an meine Kinder. Wenn die einen Traum haben, dann werden wir als Eltern alles dafür tun, diesen Wunsch so lange wie möglich zu begleiten und zu unterstützen. Sie sollen herausfinden, worin sie ein tolles Talent haben. Ich wünsche ihnen, dass sie später jeden Tag gerne zur Arbeit gehen und nicht montags schon denken, wann endlich wieder Freitag ist.

Gibt es weitere persönliche Elemente in den Songs?

Giovanni Zarrella: Wir waren gerade in Rom, um am Album zu arbeiten. Dort habe ich begonnen, einen Song für meinen Papa zu schreiben. Der wird sehr persönlich. Natürlich versuche ich auch Themen aus meinem Leben in die Songs einzuarbeiten, auch wenn es manchmal schwer ist, mit einem Kloß im Hals die Lieder zu singen. Es wird nicht nur gefeiert auf dem Album, es wird auch emotional.

Wie entstehen die neuen Titel?

Giovanni Zarrella: Ich habe mich mit diversen Produzenten vom Norden bis zum Süden der Republik ausprobiert, um die passende Stimmung zu finden. Das ist ein sehr intensiver und intimer Prozess, wenn man vor einem neuen Produzenten im Studio die ersten Töne singen soll. Ich empfinde da schon etwas Schamgefühl, weil ich mich in dem Moment nackt fühle. Am Ende passte die Chemie bei Johannes Herbst, Daniel Flamm und Alexander Zuckowski. Dazu gehört auch noch mein italienischer Songschreiber Stefano Maggio. Jeder von uns fünf bringt immer wieder Ideen und Elemente ein. An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal ausdrücklich bei dem Produzenten meiner bisherigen drei Alben, Christian Geller, bedanken. Ein Produzent ist unglaublich wichtig und neben dem Künstler die Seele eines Songs oder Albums.

Hat die neue Plattenfirma nach zwei Nummer-eins-Alben keine Erwartungshaltung?

Giovanni Zarrella: Der Erfolg des Albums ist mir natürlich nicht egal, aber in erster Linie möchte ich erst mal, dass mir die Musik selber Spaß macht, denn nur dann kann ich dem Publikum diese Freude auch vermitteln. Wir wissen alle sehr wohl, dass wir nicht am offenen Herzen operieren. Von meiner Musik hängt kein Leben ab. Ich möchte natürlich möglichst viele glücklich machen, denn dafür mache ich Unterhaltung.

Im Sommer steht auch eine Tour an, unter anderem spielen Sie am 6. August im Tanzbrunnen.

Giovanni Zarrella: Darauf freue ich mich unheimlich. Seit ich 2005 nach Köln gezogen bin, ist es das erste Heimspiel für mich. Zum ersten Mal spiele ich ein eigens Konzert hier. Das wird eine Mischung aus großen italienischen Hits und Pop-Hymnen, Songs von meinen letzten drei Alben und schon ein paar neuen Dingen. Das verspricht ein schöner italienischer Sommerabend zu werden. Natürlich ist auch meine TV-Band rund um Chris Papendieck und den Kölner Bassisten Krischan Frehse und die Kölner Sängerin Verena Heinz dabei. Meine ganze Familie mit Eltern, Geschwistern und Kindern wird da sein, das wird ein echtes Familienfest.

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Erstmals präsentieren Sie in diesem Jahr fünf ZDF-Shows. Am 4. Mai findet eine Live-Show und am 7. Mai eine Aufzeichnung für den Spätsommer statt. Wie kam es dazu?

Giovanni Zarrella: Mein Unterhaltungschef Oliver Heidemann hat mich an meinem Geburtstag angerufen und gesagt, er habe ein Geschenk mit einer weiteren Show. Das hat mich sehr gefreut, weil es bedeutet, dass die Sendungen gut ankommen. Fünfmal an einem Samstagabend solch eine Show machen zu dürfen, das ist pures Glück für mich. Wir sind im Team eine echte Einheit, das ist so herzlich und ehrlich. Wir wollen einfach die beste Musikshow im deutschen Fernsehen produzieren.

Giovanni Zarrella: Jury-Job bei „The Voice of Germany“ noch unsicher

Gehören Sie in diesem Jahr auch wieder zur Jury bei „The Voice of Germany“?

Giovanni Zarrella: Ich weiß es noch nicht. Wir sind im Austausch, aber ich habe schon ziemlich viele Termine mit den TV-Shows, der Tour. Generell haben beide Seiten Lust, das fortzusetzen.

Sie sind auch großer Fußball-Fan. Wie blicken Sie auf die Europameisterschaft im Sommer?

Giovanni Zarrella: Deutschland ist mein Favorit auf den Titel. Ich verstehe den Pessimismus gar nicht. Keine Mannschaft hat solch eine überragende Offensive. Klar, Frankreich hat Mbappé, Griezmann und Dembelé. Aber Deutschland hat mit Wirtz, Musiala, Füllkrug, Havertz, Undav, Gnabry oder Sané brutal viel Qualität. Dazu kommen im Mittelfeld Kroos und Gündogan. Tah und Rüdiger sind tolle Innenverteidiger, Kimmich hinten rechts, Neuer im Tor. Diesmal ist das Turnier zu Hause, daher wird es funktionieren. Ich bin beim Eröffnungsspiel in München, zudem bei einigen Italien-Spielen.