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Mit Felix LobrechtZDF-Serie erzählt von den Höhen und Tiefen der Psychotherapie

Ronnie (Mitte) bekommt zu Hause keinen Bissen runter, aber ein „Psycho“ will sie nicht sein. Ihre Mutter Claudia (Azizè Flittner, links) macht sich große Sorgen und bringt ihre uneinsichtige Tochter in die Klinik. Dr. Jakobsen (Minna Wündrich) nimmt Ronnie in Empfang, doch die ist nicht sonderlich angetan von der Therapeutin. (Bild: ZDF/Martin Rottenkolber)

Ronnie (Mitte) bekommt zu Hause keinen Bissen runter, aber ein „Psycho“ will sie nicht sein. Ihre Mutter Claudia (Azizè Flittner, links) macht sich große Sorgen und bringt ihre uneinsichtige Tochter in die Klinik. Dr. Jakobsen (Minna Wündrich) nimmt Ronnie in Empfang, doch die ist nicht sonderlich angetan von der Therapeutin.

Mit „Hungry“ liefert das ZDF Dramedy-Stoff am Puls der Zeit. Die 17-jährige magersüchtige Ronnie wird von ihrer Mutter in die Klinik gezwungen. Dort heißt es, sich erst mal anfreunden mit Mit-“Psychos“ und der Einsicht, krank zu sein. Zu sehen gibt es das ab 28. November in der ZDFMediathek.

Ronnie (Zoe Magdalena) ist gerade 17 Jahre alt, und sie will, „dass alles einfach aufhört“. Sie hungert sich zu Tode. Warum, das weiß sie selbst nicht so genau, doch sie bekommt keinen Bissen runter. „Anorexia nervosa, Magersucht“ ist die Diagnose, die ihr die ungeliebte Psychotherapeutin Jakobsen (Minna Wündrich) vorträgt. „Was stellt sie als nächstes fest? Dass ich schwarz bin?“, denkt Ronnie laut in die Kamera. All die Schlagfertigkeiten und makaberen Kommentare von Ronni und anderen stammen dabei aus der Feder von Betroffenen, wie der Hauptdarstellerin und Drehbuchautorin Zoe Magdalena selbst. Die ZDF-Produktion mit sechs Folgen à 15 Minuten ist ab Donnerstag, 28. November, in der ZDF-Mediathek zu sehen.

Cateringmann Tim (Felix Lobrecht) gibt sich alle Mühe, den Patienten ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Bei Ronnie hat er es mit einem besonders harten Brocken zu tun. Aber er hat genug Gelegenheiten, es immer und immer wieder zu versuchen, schließlich muss die 17-Jährige nun täglich bei ihm antanzen. (Bild: ZDF/Martin Rottenkolber)

Cateringmann Tim (Felix Lobrecht) gibt sich alle Mühe, den Patienten ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Bei Ronnie hat er es mit einem besonders harten Brocken zu tun. Aber er hat genug Gelegenheiten, es immer und immer wieder zu versuchen, schließlich muss die 17-Jährige nun täglich bei ihm antanzen.

„Übrigens: Triggerwarnung“, lässt eine noch jüngere Ronnie (Waris Leonhardt) die Zuschauer wissen. Denn so viel bei „Hungry“ auch gelacht werden darf, hier geht es doch immer auch um schwere psychische Erkrankungen und davon Betroffene. Krisen, Leid, Tod werden in der sehenswerten und durchaus realistisch erscheinenden Serie nicht ausgespart. Zum Realismus gehört auch: Dass sie eine der hier leidenden „Psychos“ ist, das will sich Neuankömmling Ronnie zunächst nicht eingestehen. Geht es nach ihr, hat sie eigentlich gar kein Recht auf ihre Krankheit, denn sie wurde ja nie misshandelt oder sonst etwas.

„Grins nicht so dumm, fucking Psycho“

Der Endgegner: ein Donut. Für andere nur ein süßer Nachtisch ist er für Ronnie eine riesige Herausforderung. Wird sie am Ende der sechs Folgen aber dagegen bestehen und die Anorexie bezwingen? „Hungry“ ist ab 28. November in der ZDF Mediathek verfügbar, und am 3. Dezember, ab 22.40 Uhr, zeigt ZDFneo alle sechs Folgen à 15 Minuten nacheinander. (Bild: ZDF/Martin Rottenkolber)

Der Endgegner: ein Donut. Für andere nur ein süßer Nachtisch ist er für Ronnie eine riesige Herausforderung. Wird sie am Ende der sechs Folgen aber dagegen bestehen und die Anorexie bezwingen? „Hungry“ ist ab 28. November in der ZDF Mediathek verfügbar, und am 3. Dezember, ab 22.40 Uhr, zeigt ZDFneo alle sechs Folgen à 15 Minuten nacheinander. (Bild: ZDF/Martin Rottenkolber)

Doch das lassen ihre Mutter (Azizè Flittner) und Frau Jakobsen nicht gelten, sodass sie sich widerwillig in die Klinikgemeinschaft fügt. Die Begrüßung ist aber erst mal etwas ruppig. Der bipolare Nick (Alessandro Schuster) stürmt beim Empfang an Ronnie vorbei mit den Worten: „Grins nicht so dumm, fucking Psycho!“ Auch die Social-Media-süchtige Kimmi (Evelin Schwarz) ist nicht die Feinfühligste. „Meine letzte Zimmernachbarin ist leider gestorben“, offenbart sie der Neuen.

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Eine der ersten Feuerproben für Ronnie (Mitte) ist das Mittagessen. Für die „Essis“, also die Essgestörten, ist das zunächst überwacht. In 30 Minuten muss so viel wie möglich von der Malzeit runter. Mitpatientin Gina (Daria Vivien Wolf, links) ist schon etwas weiter und leert den ganzen Teller vor Ronnies Augen. (Bild: ZDF/Martin Rottenkolber)

Eine der ersten Feuerproben für Ronnie (Mitte) ist das Mittagessen. Für die „Essis“, also die Essgestörten, ist das zunächst überwacht. In 30 Minuten muss so viel wie möglich von der Malzeit runter. Mitpatientin Gina (Daria Vivien Wolf, links) ist schon etwas weiter und leert den ganzen Teller vor Ronnies Augen.

Mit-“Essi“ Gina (Daria Vivien Wolf) - „Essi“ steht für essgestört - ist dagegen schon eher eine Stütze und warnt den 17-jährigen Neuankömmling vor Süßstoffdealerin Melly (Felina Zenner), denn die sei „komplett loco“. Und auch Caterer Tim (Kultcomedian Felix Lobrecht), der die bei Essgestörten wohl undankbarste Aufgabe hat, lässt nicht locker, weder mit Eierragout noch flotten Sprüchen zur Aufmunterung.

Dieses Wechselbad der Gefühle zwischen existenzieller Krise und Klinik-Sitcom ist aber nicht einfach nur gutes Fernsehen. Drehbuchautorin Zoe Magdalena, die selbst an Magersucht litt, will mit der Serie auch Betroffenen helfen und ein realistisches Bild psychischer Krankheiten zeichnen. Dieser doppelte Anspruch wird mühelos eingelöst. „Hungry“ ist ein humorvoller und gerade deshalb realistischer Umgang mit dem Thema mentaler Gesundheit gelungen.

„Hungry“ ist ab Donnerstag, 28. November, in der ZDF-Mediathek zu sehen. Am Dienstag, 3. Dezember, ab 22.40 Uhr, werden alle sechs Folgen nacheinander auf ZDFneo gezeigt. (tsch)