„Hartz und herzlich“Alkoholiker Thomas hat nur 61 Cent, um Essen zu kaufen
Salzgitter – Nur 61 Cent zum Einkaufen – das ist harte Realität für „Hartz und herzlich“-Frührentner Thomas (47). Doch wie kommt der Mann damit zurecht?
- „Hartz und herzlich“: Thomas hat nur 61 Cent zum Einkaufen
- Frührentner lebt von 330 Euro im Monat
- Was ihn trotzdem stört
„Hartz und Herzlich“: Pfandflasche ist wie ein Lottogewinn
330 Euro – damit muss Frührentner Thomas im Monat auskommen. Seit seinem 18. Lebensjahr ist er Alkoholker, konsumiert sechs bis acht Bier pro Tag. Über zehn Jahre war er obdachlos und lebte auf der Straße.
Und da fühlt er sich auch immer noch wohl. In einem nahegelegenen Ladenzentrum verbringt der 47-Jährige gerne seine Zeit, „mein zweites zu Hause“, wie er sagt. Er gibt sich mit wenig zufrieden. Auch wenn es mit dem Geld mal knapp wird, gibt er nicht auf. Da wirkt eine Pfandflasche, die auf der Straße liegt, beinahe wie ein Lottogewinn für ihn.
„Normalerweise komme ich den ganzen Monat gut klar mit meinem Geld, nur diesen Monat, durch die viele Ausgaben die ich hatte, bin ich ein bisschen blank. Klar, nächsten Monat wird es auch wieder schwer, weil mein Geburtstag dazwischen kommt, aber das ist egal. Auch das werden wir meistern“, erzählt er.
Wegen Sonderausgaben hat er nicht viel übrig, auch für Essen nicht. „61 Cent, für ein Brötchen reicht das“, so der Frührentner, als er sein restliches Geld zählt. Das ist alles, was er noch hat.
„Hartz und Herzlich“: „Wir müssen dafür den Arsch herhalten“
Wenn er Besuch bekommt, legt er sich ins Zeug. Viele seiner Freunde sind bereits verstorben. Aber „ich habe auch viele Bekannte“, erklärt er. Da wird von dem wenigen Geld, das der Pegeltrinker zur Verfügung hat, gekocht, was der Geldbeutel hergibt. Ob der erwartete Besuch wirklich kommt, weiß er nicht. Aber das ist Thomas auch egal.
Das Essen wird so lange eingeteilt, bis nichts mehr da ist. Auch sein Kumpel muss mit wenig Geld auskommen, obwohl er knapp 46 Jahre gearbeitet hat. „Es könnte mehr sein, wird aber nicht mehr. Die anderen bekommen Zucker in den Arsch geblasen und wir müssen dafür den Arsch herhalten“, schimpft Thomas.
Trotzdem: Der Frührentner hat gelernt, sich mit dem, was er hat, zufrieden zu geben und auch das wenige mit seinen Freunden und Bekannten zu teilen. (mie)