Eine Regierung ohne Bayern, erstmals seit 72 Jahren: Oliver Welke bejubelt in der „heute-show“ das neue „bazifreie“ Kabinett. Dafür könnte es bald Ärger mit „Autokraten-Schreck“ Annalena Baerbock geben.
„heute-show“ richtig fiesBaerbock „soll winken und gut aussehen“
Das neue Kabinett hat einiges zu bieten: zur Hälfte Frauen, der erste Minister mit türkischen Wurzeln. Aber „das Geilste an der neuen Regierung“, so die „heute-show“, sei: „Es ist kein einziger Bayer dabei! Erstmals seit 72 Jahren!“
„Ja“, analysierte Moderator Oliver Welke, „ein bazifreies Kabinett gab es noch nie.“ Das sei durchaus ein Grund zur Freude. „Deutschland feiert den Tag der Befreiung von beknackten CSU-Ideen wie Herdprämie, Mütterrente oder Ausländermaut“, hieß es weiter, und: „Endlich kann der durchgeknallte bayerische Sonnengott seine schlimmsten Pflegefälle nicht mehr als Minister in Berlin entsorgen.“
„heute-show“: Personalie Karl Lauterbach als Gesundheitsminister
Aber der Alltag, so Welke, werde bald einziehen. „Ich prophezeie: Mit der Harmonie wird's bald vorbei sein. Der Zoff ist vorprogrammiert.“
Damit war nicht die Personalie Karl Lauterbach gemeint, der doch noch Gesundheitsminister wurde (Welke: „Das vorzeitige Weihnachtsgeschenk!") und nun vor schwerer Aufgabe stehe: "Deutschlands bester Pandemieerklärer muss nun plötzlich Pandemie managen.“ Welke äußerte sich zuversichtlich: „Gegen Dr. Doom hat das Virus nicht den Hauch einer Chance.“
Nein, atmosphärischer Unbill drohe der jungen „Rookie-Regierung“ (Welke) vonseiten Annalena Baerbocks. „Autokraten-Schreck“, heißt es scherzhaft in einer eingeblendeten Grafik. Die neue Außenministerin Baerbock habe „eine härtere Gangart gegen Autokraten aus Russland und China“ angekündigt. Das dürfte, so Welke, bei Bundeskanzler Olaf Scholz nicht so toll ankommen, weil der Außenpolitik als Chefsache ansehe und zum Beispiel Chinas Präsident bereits versprochen habe, die „chinakritischen Koalitionspartner in Schach zu halten.“
„heute-show“: Annalena Baerbock auf die Schippe genommen
Das bestätigte auch ZDF-„Reporterin“ Carolin Kebekus: „Die Männer sagen sich: ‚Lass das Mädchen mal labern, am Ende regelt das der Papa.‘ Außenpolitik ist für Erwachsene. Das Baerböckchen soll aus dem Flieger steigen, winken und gut aussehen.“
Kebekus berichtete fiktiv aus dem winterolympischen Zentrum in Peking, weil es auch um die Frage ging, ob sich Deutschland am politischen Boykott der Winterspiele beteiligen solle.
Kebekus hatte selbst eine Idee. „Das klingt jetzt vielleicht total crazy: Aber vielleicht könnte man ja mal so eine große Sportveranstaltung in einer Demokratie stattfinden lassen.“ Dem eigenen Sender gab sie einen Denkanstoß mit auf den Weg: „Muss das ZDF denn von Olympia berichten oder von der Sklaven-WM im nächsten Winter?“ Man könne ja stattdessen alte Folgen von „Diese Drombuschs“ zeigen. Kebekus: „Das ist zwar auch Menschenrechtsverletzung, aber wenigstens lustig.“
„heute-show“: Impfpflicht scheitert an Feigheit der Politik?
Daheim in Deutschland wird derweil die allgemeine Impflicht diskutiert. Die wäre zwar, so Welke, vermeidbar gewesen, wenn man rechtzeitig auf 2G umgestellt hätte, jetzt werde sie aber immer wahrscheinlicher. Aber ist Deutschland bereit? Wenn man schon so eine schwere Grundrechtseinschränkung einführe, dann müsse der Staat auch seine Hausaufgaben machen, forderte Welke: „Impflicht einerseits und andererseits Impfwillige nach stundenlangem Warten nach Hause schicken, weil der Impfstoff aus ist - das passt nicht.“
Eine Ursache für das „mittelschwere Logistikproblem“ mit der Impfung seien „Politiker, die aus Feigheit nix entscheiden und sich dann hinter der Stiko verstecken“. Holger Stockhaus, der angesichts des Scholz'schen Versprechens, man werde bis Weihnachten 30 Millionen Menschen impfen, nervöse Zuckungen bekam ("Wir waren nach drei Tagen ja nur lächerliche zwei Millionen hinter dem Soll"), machte eine mögliche Lösung aus: „Amazon! Die kennen sich mit Logistik aus. Die schicken Sachen manchmal sogar innerhalb eines Tages!“
„heute-show“: Angela Merkel ist abgetreten
Mit all dem hat „Mutti“ jetzt keine Probleme mehr. Angela Merkel ist abgetreten. Oliver Welke zollte der Bundeskanzlerin auf seine Art Respekt. „Vor allem für die wunderbare Kälte, mit der sie dem Niedergang ihrer Union teilnahmslos zusah.“ Vielleicht, so Welke, sei das die späte Rache dafür gewesen, wie sie einst als neues „exotisches Ost-Petersiliensträußchen fürs Kabinett Kohl“ behandelt wurde. Welke: „Damals, 1991, war sie der Gipfel der Diversität: Frau und Ossi!“
Dann aber, so Welke, „hat sie den ranzigen Verein auf links gedreht“ und „reihenweise Gegner politisch verschwinden lassen.“ Damit sei jetzt Schluss.
Zum Abschied machte Welke ein Geständnis. Zuschauer schrieben ihm ja immer wieder erboste Nachrichten wie „Du Systemnutte, dir schreibt doch die Merkel die Texte“. Welke, gerührt: „Heut' kann ich's sagen: Ja, das ist völlig richtig. Sie macht das gut und heute zum letzten Mal. Ab nächster Woche muss ich mir selber die regierungshörigen Pointen einfallen lassen.“ (tsch)