„Es sind junge Kollegen, die mir einfach nur leidtun“: Bei Frank Rosins Rettungseinsatz in Bayern kamen zwei Jungköche bei vielen Gästen heftig ins Rotieren. Das Mitleid des TV-Kochs verwandelte sich aber schon bald in Wut - und bittere Enttäuschung.
Hilflose JungköcheFrank Rosin hat Mitleid – dann platzt ihm der Kragen: „Zerreißt euren Gesellenbrief!“
Zwei zurückhaltende Quereinsteiger als Chefs, Jungspunde in der Küche und eine „denkmalgeschützte Ruine“ als Wirtshaus: Im ländlichen Wald an der Alz, nahe des oberbayerischen Garching, erwartete Frank Rosin in seiner TV-Sendung „Rosins Restaurants“ (Kabel Eins) eine besonders knifflige Hilfsmission.
Sein erstes Fazit nach einem Schnellbesuch in der Küche fiel jedenfalls vernichtend aus. „Die werden hier untergehen - sofort“, prophezeite er vor dem Testessen, für das Rosin 60 hungrige Gäste per Bus herangekarrt hatte.
Rosins Restaurants: In der abgeranzten Küche das pure Chaos
Und er sollte Recht behalten: Schon bald regierte in der abgeranzten Küche das pure Chaos. Jungkoch Max (21) schnaufte alsbald: „Ich stehe rum wie der größte Volltrottel.“ Weil Rosin ihn und Kollege Maxi (20) nicht bloßstellen wollte („Das sind liebe Jungs“), schnürte er kurzerhand selbst die Kochschürze.
Doch selbst mit der Hilfe des erfahrenen Kochs fand das letzte Essen erst drei Stunden nach der Bestellung den Weg auf die Teller. „Da findet ein Chaos statt, das habe ich 30, 40 Jahre nicht mehr gesehen“, urteilte Rosin angesichts von Pfannen-Notstand, Übersichtslosigkeit und den unhygienischen Zuständen.
Während sich Koch Max für seine Nichtleistung schämte und Chefin Sandra versicherte, sie „leide sehr“ mit Max und Maxi, ging Frank Rosin am Tag nach dem Fiasko mit den Verursachern knallhart ins Gericht.
„Wenn ich noch mal so eine Fritteuse sehe, reibe ich euch damit ein. Das ist Körperverletzung vor dem Kunden“, sprach er Klartext und brodelte im Interview noch weiter: „Dreckig, schlampig. Mehr kann ich dazu nicht sagen, sonst werde ich unsachlich.“
Gleichwohl konstatierte Rosin beim Kaiserschmarrn-Coaching über die schlechten technischen Standards in der Küche: „Die Neandertaler hatten mehr Möglichkeiten als ihr.“
Doch nicht nur für die Optimierung der Abläufe in der Küche war Frank Rosin gefragt, Sandra und Ben erhofften sich auch einen Ratschlag, ob sie denn das alte Gasthaus kaufen sollten oder nicht.
Chef lässt Rosin-Warnung nicht gelten: „Ich werde schönes Geld damit verdienen“
„Du solltest Gastronom sein und nicht noch Immobilienbesitzer“, war dessen klares Nein dazu - auch wegen der enormen Aufwände für das baufällige Haus. Das sei „ein Fass ohne Boden“, warnte Rosin. Ben wollte das und auch das strenge Urteil eines Finanzexperten wenig später aber nicht hören: „Wenn mein Zahlenwerk stimmt, dann werde ich damit schönes Geld verdienen können.“
Dazu müsste aber erst einmal der Gasthof ordentlich laufen - und damit auch die Küche. Die war jedoch auch beim nächsten Check „schlampig, siffig und dreckig“, weshalb sich Rosin in Rage redete.
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Er vermisse den „Respekt“ gegenüber seiner Hilfestellung putzte er die Köche herunter und rechnete mit Chef Ben ab: „Du hast ein Problem, die Leute zu führen.“ Als Koch Max nach getaner Putzarbeit auch noch wenig Einsicht mit dem Schlendrian zeigte, platzte Rosin endgültig der Kragen.
Rosin fällt am Ende seiner Hilfsmission krasses Urteil: „Sechs mit Sternchen“
„Das ist alles Bullsh.t, was du redest“, polterte er. „Ihr sch...t in euer eigenes Haus.“ Außerdem warf er den eingeschüchterten Jungköchen an den Kopf: „Dann zerreißt euren Gesellenbrief.“ Schließlich würden sie eine medizinische Verantwortung vor den Gästen tragen, die aber ob der dreckigen Küche mit Füßen getreten werde.
Auch bei den Chefs vermisste Rosin den Lerneffekt. „Die Außendarstellung ist wie am ersten Tag“, ärgerte er sich über das lieblose Exterieur. „Es ist eine Todeszone draußen.“
Dass das finale Testessen nicht überzeugend ablief und viel Essen zurück in die Küche ging, passte da ins Bild. „Die Chefs sind keine Gastronomen, sie können ihren Job nicht“, bilanzierte Rosin resignierte am Ende seines Aufenthalts im „Zum Bräu“. „Ganz nette Menschen, aber gastronomisch eine Sechs mit Sternchen.“ Aufgeben will Chef Ben trotz des „enttäuschenden“ Fazits des Starkochs aber nicht: „Ich habe den Glauben an das Wirtshaus.“ (tsch)