Horror-KopfkinoBei diesem „Bares für Rares“-Objekt schüttelt es Moderator Horst Lichter vor Grauen

„Keine Duellpistolen, das ist schon mal gut“, fand Colmar Schulte-Goltz. Horst Lichter rätselte. Dann hatte er eine Theorie. So viel sei verraten: Die Idee war falsch. Die Wahrheit hingegen sorgte sowohl bei Lichter als auch im Händlerraum für Schauer.
 (Bild: ZDF)

„Keine Duellpistolen, das ist schon mal gut“, fand Colmar Schulte-Goltz. Horst Lichter rätselte. Dann hatte er eine Theorie. So viel sei verraten: Die Idee war falsch. Die Wahrheit hingegen sorgte sowohl bei Lichter als auch im Händlerraum für Schauer. (Bild: ZDF)

Es ist noch ein paar Tage hin bis Halloween, doch im Kopfkino von „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter spielten sich angesichts eines archaischen medizinischen Instruments bereits am Donnerstag Horror-Szenen ab.

„Keine Duellpistolen, das ist schon mal gut“, fand Colmar Schulte-Goltz. Horst Lichter rätselte. Dann hatte er eine Theorie. So viel sei verraten: Die Idee war falsch. Die Wahrheit hingegen sorgte in der Donnerstagsfolge von „Bares für Rares“ sowohl bei Lichter als auch im Händlerraum für Schauer.

Der 42-jährige Schlosser Florian aus Heringen hatte das Mitbringsel von seinem Großvater bekommen. Davor gehörte es dem Urgroßvater. Letzterer hatte angenommen, es handele sich um Schreinerwerkzeug, so Florian. Das war jedoch gänzlich falsch.

„Bares für Rares“: Bohrer sorgt für Horror-Vorstellungen

„Meine Vermutung: ein Fußpflegeset“, sagte der Moderator. Colmar Schulte-Goltz konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. In der Kassette aus Eichenholz lagen – dekorativ auf rotem Samt gebettet - diverse Bestecke.

Alles zum Thema Bares für Rares

Das Hauptstück sei „ein ganz besonderer Bohrer“, erklärte der Experte – ein sogenannter „Trepanations-Bohrer“. Horst Lichter hakte verständnislos nach. „Damit bohrte man den Schädel an mit verschiedenen Aufsätzen und Möglichkeiten“, so Schulte-Goltz. Lichter erschrak. Die Technik wurde „immer weiter verfeinert“ und wird „bis heute angewandt“, erklärte Colmar Schulte-Goltz. „Wenn es sein muss, kann dieser Bohrer das Leben verlängern oder retten“, wusste der Experte. Der Moderator schnaufte schwer bei der Vorstellung.

Schädelbohrungen wären seit über 10.000 Jahren in vielen Kulturen üblich, wusste der Experte. „Zum Teil aus kultischen Gründen, es gibt aber auch den medizinischen Zweck“, fügte er an. Lichter schüttelte es vor Grauen.

„Bares für Rares“: Preisvorstellung für Grusel-Bohrer geht weit auseinander

Zwei Teile fehlten und Flugrost war zu beanstanden. Die gute Nachricht von Schulte-Goltz: Das Instrumentarium der Neurochirurgie stamme circa von 1840 und sei eine Rarität. Der Materialmix der Instrumente: Ebenholz und Stahl.

Florians Preiswunsch war alles andere als bescheiden. Er überraschte mit der 5.000-Euro-Marke. Colmar Schulte-Goltz allerdings gab zu bedenken: „Man muss einen Liebhaber finden, der das auch bezahlen möchte.“ Der Experte taxierte auf maximal 1.200 Euro.

Lichter wollte wissen, ob der Gast dennoch die Händlerkarte akzeptierte. Florian war einverstanden. „Vielleicht haben wir ja drüben noch jemand, der nebenbei zufälligerweise auch noch Löcher bohrt“, sinnierte Lichter. Colmar Schulte-Goltz lachte. „Uiuiui“, kommentierte Wolfgang Pauritsch, als er den geheimnisvollen Kasten geöffnet hatte. „Medizin“, erkannte Jan Cizek. „Das tut aber weh“, meinte Walter Lehnertz. „Zu dem Zeitpunkt bist du ja betäubt“, erklärte Markus Wildhagen.

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„Der ist sehr alt“, war Wolfgang Pauritsch sicher. „Was die früher noch mitgemacht haben“, dachte Walter Lehnertz laut. „Lisa bist du mir böse, wenn ich es nach links schiebe?“, fragte Pauritsch. Im Gegenteil: Dr. Nüdling gruselte es wie zuvor Lichter.

„Wenn die Kinder gestorben sind, wurde die Hebamme als Hexe verbrannt“, sinnierte Walter Lehnertz. Offenbar hatte das Schauer-Objekt seine makabere Seite getriggert, denn seine Grusel-Story passte nicht so recht zum Verkaufsobjekt.

Händler scherzt über Kollegen: „Da ist leider nichts“

„Ich bin begeistert, das kenne ich nur von Abbildungen“, schwärmte Wolfgang Pauritsch. „Das ist gigantisch“, war auch Walter Lehnertz beeindruckt. Alle Männer boten mit. Jan Cizek startete mit 220 Euro.

„Warte mal, die Lisa wollte ein Gebot abgeben“, scherzte Wolfgang Pauritsch. „Nein!“, wehrte die Arme ab. Nüdling wollte nicht nur kein Gebot abgeben - selbst das Berühren der Kassette war ihr sichtlich unangenehm.

Markus Wildhagen bot 450 Euro. Wolfgang Pauritsch fragte für den Kollegen: „Sind das schon gute Gebote?“ Florian blieb ungerührt: „Die Expertise war mehr als das Doppelte.“ Jan Cizek erreichte die 800er-Marke und Lehnertz gab auf.

Jan Cizek erstand das chirurgische antike Besteck für 1.000 Euro. „Morgen liest du in den Zeitungen: ‚Mann mit geöffnetem Kopf, keiner weiß, woher er ist‘“, scherzte Lehnertz makaber. „Ich rufe an: ‚Ich kenne den!‘“ Auch Jan Cizek war in alberner Laune ...

Cizek bohrte pantomimisch am Kopf von Markus Wildhagen herum. Dann schaute er auf den Kollegen herab und behauptete schnippisch: „Da ist leider nichts.“ Der Verkäufer Florian freute sich derweil über das Verkaufsergebnis: „Mega!“

Das waren die weiteren Verkaufsobjekte

Die Porzellan-Dame würde lesen oder schreiben, glaubte Lichter. „Ich dachte auch jahrelang, sie liest“, gab Isolde zu. Schulte-Goltz wusste: Die Figur hieß „Die Stickerin“. Isolde und ihr Gatte hofften auf 250 Euro. Der Experte stimmte zu. Pauritsch bezahlte 240.

Eine Krawattennadel mit Perle und zwei Diamanten wollte Monika für 80 Euro veräußern. Wendela Horz taxierte auf 300. Horst Lichter fantasierte, das Design erinnere ihn „an einen berühmten Schauspieler - ‚E.T.‘, nach Hause telefonieren!“ Markus Wildhagen bezahlte 250.

An der Punze mit Georg dem Drachentöter erkannte Wendela Horz die Herkunft der Tasse aus den 1880er Jahren: Moskau. Innen vergoldet, außen mit 875er Silber. Das Ehepaar Michaela und Dirk spekulierte auf 1.000 Euro. Horz stimmte zu. Wolfgang Pauritsch bezahlte 900.

Ein Werbeschild für die Zigarettenmarke Senoussi wollte Klaus aus Neustadt an der Weinstraße für mindestens 50 Euro loswerden. Sven Deutschmanek hing eine Null hinten dran! Wolfgang Pauritsch erstand das Emaille-Schild für 450 Euro.

Die Designer-Hängeleuchte „Heliotrop“ aus den 1960er Jahren hatte es Markus Wildhagen und Jan Cizek wegen des violetten Lichtes angetan. Das Ehepaar Mara und Steffen erhoffte sich 120 Euro. Experte Deutschmanek taxierte auf bis zu 600. Jan Cizek war sie 400 Euro wert. (tsch)