Noch ist die Corona-Pandemie nicht vorbei, noch kämpfen täglich Menschen auf der Intensivstation um ihr Leben. Diese Erfahrung machte auch Jan Josef Liefers, als er einen Tag bei Corona-Patienten mitarbeitete. Was er dort erlebte, schilderte der Schauspieler nun in einem Gastbeitrag.
Nach #allesdichtmachen„Tatort“-Star verbringt Tag auf Intensivstation und zieht klares Fazit
Köln. Seit zwei Wochen stagniert die Corona-Inzidenz in Deutschland, und der jüngste Lagebericht des RKI besagt: Nach Schätzungen verfügen bereits 80 Prozent der Deutschen über einen vollständigen Impfschutz. Für beendet kann die Pandemie aber noch nicht erklärt werden, denn weiterhin kämpfen Covid-Patienten in Intensivstationen um ihr Überleben. Jan Josef Liefers machte sich nun ein eigenes Bild und half einen Tag lang bei der Behandlung von Corona-Intensivpatienten mit.
„Sieben Patienten lagen an diesem Tag mit Covid-Pneumonie dort, alle im künstlichen Schlaf, alle intubiert und maschinell beatmet“, erinnerte sich der Schauspieler nun in einem „Bild“-Gastbeitrag. Die Erkrankten seien alle zwischen 28 und 48 Jahre alt gewesen, beschrieb Liefers seinen Einsatz von vor zwei Wochen: „Sie waren schwer erkrankt, dem Tod näher als dem Leben.“ Zwei Frauen, beide zum Zeitpunkt der Behandlung hochschwanger, hätten die Corona-Infektion nicht überlebt.
Jan Josef Liefers arbeitet auf Intensivstation
„Helfen konnte ich nicht viel, nur beim Umlagern konnte ich mich nützlich machen, eingepackt in zusätzliche Schutzkleidung, mit FFP2-Maske und einer Art Taucherbrille auf den Augen“, schreibt Liefers. Durch die Verlagerung der Patienten werde sichergestellt, „die Durchblutung der Haut an den Druckstellen zu gewährleisten“, erläuterte der 57-Jährige. Zudem werde penibel auf die Körperhygiene geachtet, was wegen der vielen Schläuche gar nicht so einfach sei: „Das ist körperlich harte Arbeit.“
Noch liegt bei der Forschung zum Coronavirus einiges im Dunkeln, eines hätten die Ärzte laut Liefers aber deutlich gemacht: Bei keinem der Patienten wäre eine Intensivbehandlung nötig gewesen, wenn sie geimpft gewesen wären. Sein Verhältnis zur Impfung beschrieb Liefers wie folgt: „Ich hatte nie Angst vor Corona, aber auch nie vor einer Impfung.“ Dabei lasse er sich auch nicht von Skeptikern beeinflussen, wie er betonte: „Mir sind Panikmacher suspekt, egal, welche Fahne sie dabei schwenken.“
„Tatort“-Star Jan Josef Liefers steht zu seiner Impfung
Bis auf einen Schmerz um die Einstichstelle habe er keine Nebenwirkungen der Impfung verspürt. Dazu habe sich Liefers im Anschluss an die Immunisierung bestätigen lassen, dass sie angeschlagen habe. Schon zuvor habe sich der Schauspieler umfassend zur Wirkweise der mRNA-Vakzine beraten lassen. „Ich befürworte die Impfung Erwachsener, absolut klarer Fall“, bezog er Stellung, „aber ich gebe keine medizinischen Ratschläge.“ Die letzte Entscheidung liege bei jedem selbst.
Seine Impfung bereue Jan Josef Liefers definitiv nicht: „Wenn ich nun zurückdenke an meinen Tag auf der ITS und daran, wie die seltsame und bisweilen unbarmherzige Lotterie des Lebens für die Sieben dort ausgegangen ist, dann weiß ich jedenfalls, ich habe keinen Fehler gemacht.“ (tsch)