Zwischen Migrationsdebatte, schleppender Wirtschaft und Ukraine-Krieg: In 90 Minuten TV-Kanzlerduell arbeiteten sich der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz und Unions-Kandidat Friedrich Merz an den drängenden Polit-Themen der Gegenwart ab. Bei aller Diskussion blieb aber ein Thema nahezu außen vor: der Klimawandel und dessen gravierende Folgen.

„Unfassbar“, konstatierte Klimaaktivistin Luisa Neubauer auf X fassungslos und attackierte dabei die Moderatorinnen Sandra Maischberger (ARD) und Maybrit Illner (ZDF): „Sie stellen nicht eine einzige Frage zum Klima.“ Weiter schrieb die deutsche Galionsfigur der „Friday's for Future“-Bewegung: „Für die Wähler:innen ist es relevant. Für die künftige Regierung ein Dauerthema. Für die Zukunft Deutschlands existentiell.“

Auch Ricarda Lang meldet sich mit Kritik an Friedrich Merz zu Wort

Nicht nur Luisa Neubauer kritisierte das Ausklammern des Klimawandels im Kanzlerduell. Auch „Monitor“-Moderator Georg Restle merkte via X kritisch an: „Als würde die Katastrophe ausbleiben, wenn man sie verschweigt.“ Er fügte hinzu: „Als wären die aktuellen Temperaturanstiege nicht dramatisch wie nie. Als wäre das keine Frage der Generationengerechtigkeit.“

Der deutsche Account von „Friday's for Future“ brachte sein Unverständnis kurz und prägnant auf den Punkt: „ZDF, ARD, WTF?“

Hier den Tweet von Luisa Neubauer sehen:

Zu Wort meldete sich auch die Ex-Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang, die bei X schrieb: „Kein einziges Wort zu Klimaschutz. Kein einziges Wort zu Bildung.“ Süffisant ergänzte die Politikerin: „Aber immerhin wissen wir jetzt, dass Friedrich Merz Windräder nicht so hübsch findet.“

Journalist Ingwar Perowanowitsch beklagte ebenfalls bei X: „Es ist 2025. Die Klimakrise schreitet mit beispielloser Geschwindigkeit voran und im Kanzlerduell der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt ist die Frage, ob in Behörden gegendert werden soll, wichtig, als wie wir diese Krise lösen.“ Enttäuscht resümierte der Autor: „Diese Ignoranz ist einfach erschreckend.“ (tsch)