Tabu-Thema Wechseljahre?Sat1-Moderatorin Marlene Lufen berichtet von ihren Erfahrungen - „war sehr schwierig“

Marlene Lufen am Set der Talkshow „Kölner Treff“

Die „SAT.1-Frühstücksfernsehen“-Moderatorin (hier zu sehen bei der Talkshow „Kölner Treff“ am 27. November 2023) spricht in ihrem Podcast, zusammen mit ihrer Frauenärztin, offen über ihre Erfahrungen während der Wechseljahre.

Dass man Personen des öffentlichen Lebens offen über das Thema „Wechseljahre“ sprechen hört, ist eher eine Seltenheit. SAT.1-Moderatorin Marlene Lufen ging in ihrem Podcast nun einen mutigen Schritt und sprach mit ihrer Frauenärztin offen über ihre Erfahrungen in dieser Lebensphase.

von Frederik Steinhage  (ste)

Die Wechseljahre gehen in der Regel Hand in Hand mit vielen unangenehmen Nebeneffekten und stellen für viele Frauen den endgültigen Abschluss der „jungen Jahre“ dar. Entsprechend selten wird die Hormonumstellung der Frau offen thematisiert. Und das, obwohl es sich dabei um ein Thema handelt, das jede Frau irgendwann betrifft.

So sieht das auch „SAT.1-Frühstücksfernsehen“-Moderatorin Marlene Lufen, die diese Lebensphase grade frisch hinter sich hat und daher beschlossen hat, über ihre Erfahrungen mit den Hörern und Hörerinnen ihres Podcasts „M wie Marlene – Wie gelingt das Leben?“ zu sprechen.

Als passende Gesprächspartnerin lud sich Lufen die Kölner Gynäkologin Pia Baust ein, welche auch ihre eigene Frauenärztin ist. Gemeinsam sprachen die beiden Frauen über die körperliche, aber auch mentale Umstellung, die die Wechseljahre mit sich bringen. Im Laufe des Gesprächs wird deutlich, dass diese prägende Phase für die Moderatorin „sehr, sehr schwierig“ gewesen ist.

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Marlene Lufen über ihre Wechseljahre: „Es hat sehr viele Tränen gegeben“

Bevor Lufen über konkrete Symptome spricht, geht es zunächst darum, wie schwer es der 53-Jährigen gefallen ist, diese natürliche Veränderung ihres Körpers zu akzeptieren. In dieser Phase hat es laut Lufen „sehr viele Tränen gegeben, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass meine fruchtbare Phase, meine Phase als junge Frau, zu Ende ist.“

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Für die „SAT.1-Frühstücksfernsehen“-Moderatorin war klar erkennbar, dass „mein Körper sich anders angefühlt hat. Es war von null auf hundert oder andersrum von hundert auf null“. Weiter berichtet die zweifache Mutter, dass sie in dieser Zeit begann, sich intensiver mit dem Thema "Wechseljahre" auseinanderzusetzen und mit sich mit anderen Frauen im gleichen Alter auszutauschen.

Zwar sei es bei Lufen nicht zu dem klassischen Symptom der Hitzewallung gekommen, doch die Moderatorin hatte laut eigener Aussage massiv mit ihrem Selbstwertgefühl zu kämpfen. So war sie „wahnsinnig traurig. Meine Haut sah aus wie von einer alten Frau. Ich habe mich angeguckt und habe gedacht: Was ist denn los mit dir? (...) Und ich hatte keine Libido mehr. Ich sage es mal so direkt: Ich fühlte mich wie ein Stück Holz“

Marlene Lufen setzt sich für bessere Betreuung von Frauen in den Wechseljahren ein

Eine der einschneidendsten Veränderungen, welche die Wechseljahre mit sich bringen, ist das endgültige Ausbleiben der Regelblutung. Die sogenannte Menopause beendet die erste Phase der Wechseljahre und war für die Moderatorin nach eigener Aussage der wohl schlimmste Moment ihrer Wechseljahre.

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So beschreibt Lufen, dass sie von der Menopause zunächst gar nichts mitbekommen habe, da sie eine Hormonspirale nutzt. Der Termin bei ihrer Frauenärztin, bei welchem diese dann schließlich entfernt wurde, blieb für sie eine prägende Erinnerung. „Es fiel der Satz: ‚Sie haben eigentlich gar kein Östrogen und auch kein Progesteron im Körper, also Sie sind schon durch die Menopause durch.‘ Und das war der Moment, wo mir die Tränen kamen, ich könnte jetzt noch mal heulen. Das war so schlimm“, berichtet die Moderatorin.

Mittlerweile behilft sich Lufen durch eine Therapie mit sogenannten „naturidentischen Hormonen“. Eine Entscheidung, die sie durch zahlreiche Gespräche mit ihrer Frauenärztin getroffen hat. Die gebürtige Berlinerin betont immer wieder, wie wichtig es ist, dass Frauen in dieser einschneidenden Phase professionell begleitet und beraten werden.

Auch ihre Gesprächspartnerin und Gynäkologin Pia Baust unterstreicht diesen Appell. Besonders herausfordernd sei die Tatsache, „dass es so viele Wahrheiten gibt“ und jede von anderen Erfahrungen berichte. Dabei müsse man laut Baust alle Formen von Beschwerden ernst nehmen und sich darüber austauschen.

Die möglichen Symptome sind äußerst vielfältig und reichen von innerer Aggressivität bis hin zu Schlafstörungen. Lufen betont abschließend, dass sie mittlerweile nicht mehr unter den Wechseljahren leide.