Und einmal, ein einziges Mal, gab es auf dem Instagram-Kanal von „The Masked Singer“ (ProSieben) nicht die Frage „Wer ist das?“. Denn den Schneemann kennt jeder. Allerdings erst, als er die Maske abnehmen musste. Denn vorhin, im Kostüm, wurde der Name nie genannt. Weder von den verschiedenen Rate-Crew-Mitgliedern noch von den Fans auf der Joyn-App oder bei Instagram. Umso größer war das Staunen, als der Schneemann erst die Möhrennase und dann den Kopf abnahm – und sich als Lou Bega (49) enttarnte.

Peer Kusmagk (Ex-Dschungelkönig), Peter Fox (Dancehall- und Hip-Hop-Musiker), Henning Wehland (Rap-Rocker), Jan Delay (HipHopper), Michi Beck (Rapper der Fanatischen Vier), Smudo (Kollege von Michi Beck), Hape Kerkeling (Entertainment-Legende) – was wurden nicht alles für Namen ins Blaue geschossen.

Krasse Überraschung: Lou Bega ist der Schneemann

Aber der richtige – Lou Bega – war nicht darunter. Für einen Fan bei Instagram war es somit der größtmögliche Triumph: „Ziel der Sendung erreicht: Nie wurde sein Name genannt.“ Der frisch Enttarnte nahm mit weinendem und lachendem Auge Abschied: „Es hat so einen Spaß gemacht, war aber echt anstrengend. Schon schade, dass ich so früh gehen darf.“

„Wahnsinn, dass der da mitmacht“, konnte es ein Fan bei Instagram kaum fassen. Stimmt schon, Mit Lou Bega wurde ein Star bekannt, der einmal echt alle swingen ließ. 1999 wurde sein „Mambo No. 5“ zum Welthit, Nummer eins in Deutschland, Österreich, Schweiz, England, Nummer drei in Amerika. Über fünf Millionen Singles verkauften sich weltweit.

Die ganze Welt summte und sang den Song – aber die Stimme erkannte unter dem Schneemann-Kostüm trotzdem niemand. Denn Bega bot eine tolle Show, verstellte seine Stimme und sang ganz andere Songs als normalerweise. In Show eins begeisterte er mit Udo Jürgens, diesmal „When You Wish Upon a Star“ aus dem Film „Pinocchio“. Bega: „Das Schönste war, endlich mal was machen zu dürfen, das so weit weg ist von dem, für das du sonst bekannt bist.“ Er machte es fantastisch, denn niemand ahnte diese Sensation.

Als Palina Rojinski und Rea Garvey, das Rate-Stammpersonal, ungläubig „Nein! Neiiiin!“ brüllten, konnten Bega und die Macher der Show zufrieden sein. Das Konzept des Maskenballs war perfekt aufgegangen.

Chris Tall macht Cross-Promo für seine neue Show

Am Ende standen neben dem Schneemann der Feuersalamander und der wuschelige Willy W als Zitternde rum. Der Panda (“Strong Enough“, Cher), die Lokomotive (“What Was I Made For“, Billie Eilish aus „Barbie“), der Pirat (“I'm A Believer“, Smash Mouth aus „Shrek“) und die Qualle (“Tattoo“, Loreen) waren da schon eine Runde weiter ins Halbfinale gevotet worden.

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Willy W hatte sich geoutet. Das W steht für Weihnacht. Erklären musste sich auch Chris Tall. Der Comedian, mit Kollege Khalid Bounouar (“Schloss Goldbach – Promis viel zu nah“) diesmal als Gast-Rateduo am Start, erzählte anfangs ziemlich viel Blödsinn. Bei Willy W vermutete er „Carsten Pflaume“ unterm Kostüm. Carsten? Auf dem Lapsus – der Mann heißt Kai – hingewiesen, stöhnte er: „Das ist unangenehm, oh mein Gott, mir ist das peinlich.“ Danach nestelte er sich in der Nase. Als sogar schon sein Banknachbar Khalid komisch guckte, kam die Auflösung: Chris entschuldigte sich, er habe für seine derzeit laufende Show-Serie „Chris Du das hin?“ eine Challenge bewältigen müssen, habe nonsensige Anweisungen übers Mikro bekommen, die er erfüllen musste.

Jetzt gelingt es ProSieben sogar, außerhalb der schätzungsweise zehn Werbeblöcke Cross-Promo für eigene Shows zu machen.

Querelen um die Qualle: Ist's Mandy Capristo oder Maite Kelly?

Ehre, wem Ehre gebührt: Als Chris (“Jetzt bin ich wieder der echte Chris“) nicht mehr fremdgesteuert war, hatte er ähnlich wenig Durchblick. „Ganz ehrlich? Für Willy W wird's schwer werden. Die Entscheidung fällt zwischen ihm und dem Feuersalamander. Der Schneemann geht als erster durch (ins Halbfinale).“ Davon stimmte – nichts.

Es war ein denkwürdiger Abend, und der Abschied von Schneemann Lou Bega fiel schwer. Wie auch ihm der von seinem Kostüm. Er habe sich zwar schon beim ersten Mal, als er in das schwere und warme Kostüm kletterte, gefragt, „Was habe ich da unterschrieben?“, aber es gefiel ihm. „Es ist challenging. Du schwitzt, bist isoliert von allem und allen. Aber es ist sehr interessant, gerade psychologisch: Du wirst du einer zweiten Figur.“

Es hat Spaß gemacht, ihm zuzuschauen. Mission: completed.

Nächste Woche gehts mit sechs Masken weiter. Es sind, die Hauptverdächtigen in Klammern: die Qualle (Mandy Capristo, Maite Kelly, Tahnee), der Pirat (Jordis), die Panda-Dame (Loi oder Zoe Wees), Willy W (Eko Fresh), die Lokomotive (Peggy March, Anke Engelke, Vanessa Mai), die Feuersalamanderin (Annette Frier, Cosma Shiva Hagen, Tahnee, Jessica Schwarz).

Wir werden sehen. Bei einem oder einer ... (tsch)