Voll verpeilt geht Julian an Tag 4 der „Dinner“-Woche im Fränkischen Seenland ans Werk. „Kann viel schiefgehen, kann auch was gut laufen“, kocht er einfach mal drauflos. Und beide Prophezeiungen treten ein ...
Pannen-„Dinner“Gäste fassungslos: „Das ist eigentlich ein No-Go“
„Ich freue mich, diese Woche zeigen zu können, was ich kann, was ich nicht kann“, startet Industriemechaniker Julian (26) motiviert in seinen „Dinner“-Tag.
Kumpel Lukas (27) steht ihm in seiner Wohnung in Neuendettelsau zur Seite und bringt sogar sein eigenes Messer mit. „Ich kann mich auf ihn verlassen, dass er alles so macht, wie ich es möchte“, freut sich Julian über die seelische Unterstützung.
Das perfekte Dinner: „Das ist ein Magic Moment“
Was es heute geben soll:
Vorspeise: Vitello tonnato auf Pflücksalat mit Honig-Senf-Dressing Hauptspeise: Ossobuco mit Gremolata und Fregola sarda Nachspeise: Zitronen-Basilikum-Sorbet mit Panna cotta
„Das ist ein Magic Moment“, kündigt Julian seine selbstgemachte Mayo fürs Vitello Tonnato an, die er gleich mit dem Stabmixer hochziehen will. Doch die Magie bleibt aus: „Des war nix. Müssen wir neu machen.“ Er startet den zweiten Versuch: „Jetzt noch mal für Dumme.“ Doch auch Nummer zwei bleibt flüssig: „Vergiss es. Des wird nix. Jetzt habe ich dieselbe Schei..e wieder.“ Zwei ratlose Männer starren auf ein Gefäß mit flüssigem Senf-Öl-Ei-Gemisch.
Julian seufzt: „Ich bin k.o., die Mayonnaise hat mich zerstört.“ Letzter Versuch: Kumpel Dieter - ein Profi-Koch - anrufen und sich den Vorgang noch mal erklären lassen.
Dessen Tipp: Erst die Zutaten verrühren, dann mit dem Mixer hochziehen. Julian zögert: „Ich trau mich nicht.“ Doch tatsächlich entsteht eine cremige Masse, Julian und Lukas jubeln. Beim Anbraten des Ossobuco kommt es dann zur starken Rauchentwicklung - zu viel für den Rauchmelder. Wie gut, dass Lukas das piepsende Ding schnell zum Schweigen bringt.
„Ich hoffe, euch schmeckt's heut. Es war ein Riesen-Chaos“, gesteht Julian seinen Gästen gleich zu Beginn. „Eine Riesen-Rauchwolke war hier auch schon drin.“ Lydia (44) lacht: „Du bist echt 'ne Marke, Julian.“
Kuchengabel für die Vorspeise findet Lydia „wirklich verwirrend“
Erst mal einen Gin Tonic zum Runterkommen trinken und hoffen, dass der Abend reibungsloser verläuft als der Nachmittag. „Es wird noch echt chaotisch. Ich hoffe, ihr bekommt nicht zu viel mit“, seufzt Julian.
Während Julian sein Vitello Tonnato zubereitet, erzählt er den anderen von seinem Mayo-Desaster: „Das hat heute so viel Zeit gefressen.“ Beim Zupfen des Feldsalats fragt er die anderen, ob man die Wurzeln abmacht: „Es ist interaktives Kochen mit mir, ich hoffe, euch gefällt das.“
Martina (47) gefällt's: „Der Julian ist so chillig und so knuffig.“ Wenigstens sinkt der Puls des Gastgebers von 148 runter auf 111. Da Julian als äußerstes Besteck eine Kuchengabel eingedeckt hat, essen alle die Vorspeise mit der kleinen Gabel. „Es war wirklich verwirrend“, lacht Lydia.
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„Das perfekte Dinner“: Eismaschine auf dem Klo ein No-Go
„Gebt mir null Punkte, das ist ok für mich“, würde Julian am liebsten gleich das Dessert auftischen. „Das war das Anstrengendste, was ich in den letzten fünf Jahren ... also ich hätte mich selber nicht angemeldet.“
Das hat seine Freundin übernommen. Hauptgang muss trotzdem sein, also macht er sich an sein Ossobuco mit Gremolata und Fregola sarda. „Fregola sarda sind geröstete Nudelgranulate, die ich Gott sei Dank nicht selbst machen kann“, erklärt Julian.
Er legt noch einen Zwischenschritt fürs Sorbet ein: „Mein Eiweiß muss ich jetzt schaumig schlagen mit dem Akkuschrauber.“ Auf Elas (42) Frage nach der Eismaschine antwortet Julian: „Die steht im Klo.“ Lydia bleibt der Mund offenstehen: „Das ist eigentlich ein No-Go.“
Ein weiteres No-Go: die lange Wartezeit. Julian entschuldigt sich, dass die Fregola sarda so lange dauern: „Die brauchen Liebe.“ Lydia hat einen Tipp: „Ich empfehle dir einen Schnellkochtopf.“ Bis 22 Uhr warten die Gäste noch geduldig, dann spricht Ela aus, was alle denken: „Wir haben Hunger, Julian!“ Kurz vor halb elf dann die Erlösung: Das Essen steht auf dem Tisch. Wenigstens hat sich das Warten gelohnt.
„Das perfekte Dinner“: Zu viele „Stress-Vibes“
Beim Dessert legt Julian einen Gang zu, und so können die Gäste direkt nach dem Hauptgang ihr Zitronen-Basilikum-Sorbet mit Panna cotta löffeln. Für Ela noch mal ein geschmackliches Highlight.
„Ich habe diese vielen Stress-Vibes ein bisschen arg aufgesaugt“, hätte sich Ela einen entspannteren Gastgeber gewünscht. Mit 29 Punkten landet Julian auf dem vorerst letzten Platz. Der kann endlich wieder beruhigt schlafen: „Ich freu mich, dass des rum ist.“ (tsch)