„Perfektes Dinner“Gäste schwer enttäuscht: „Wenn ich's nicht kann, dann lass' ich's“

Christian, Claudia, Elaine und Vicky (von links) erwartet bei Helen (Mitte) eine bunte Blumenwiese als Vorspeise.
 (Bild: RTL)

Christian, Claudia, Elaine und Vicky (von links) erwartet bei Helen (Mitte) eine bunte Blumenwiese als Vorspeise. (Bild: RTL)

Auch wenn sich diese Woche das „Tüll und Tränen“-Team zum „Perfekten Dinner“ trifft: Es gelten ein paar ungeschriebene Gesetze. Gegen eines verstößt Helen (38) an Tag 3, denn die ergänzt ihre Speisen durch so manches Fertigprodukt ...

„Welcome to my crib“, öffnet Helen gut gelaunt die Tür zu ihrem Häuschen in Mainz, wo sie es sich mit Frau und Kindern gemütlich gemacht hat. „Wir machen hauptsächlich Brautmode für lesbische Paare“, stellt die „Tüll und Tränen“-Spezialistin ihren Laden „La Mode Abyssale“ vor. Über ihre Teilnahme bei „Das perfekte Dinner“ (VOX) freut sie sich riesig: „Ich hoffe, ich verkacke es heute Abend nicht total.“

Helen genießt den Ruf der „Öko-Mutti“: „Ich koche gerne gesund.“ Ihr Motto lautet „shop. cook. eat. LOCAL.“, „weil man hier in Mainz super viel direkt vom Erzeuger bekommt“. Ein weiterer Grund: „Ich habe dieses Menü genommen, weil ich glaube, dass es relativ einfach zuzubereiten ist.“ Ein paar Fertigprodukte sollen diese Einfachheit noch erhöhen und die Waren aus den Hofläden ergänzen. Es gibt:

Dosen-Ravioli als Amuse-Gueule

Vorspeise: Meenzer Bube – Meenzer Mädcher Hauptspeise: (Fast) frisch aus em Rhoi Nachspeise: Crêpe Mayence mit Meenzer Eis

Alles zum Thema Das perfekte Dinner

„Die macht das alles selber“, ist sich Claudia (43) am Nachmittag noch sicher. Da könnte die Enttäuschung später groß werden. „Wir hatten ja oft darüber gesprochen, dass es was Schnelles aus der Dose gibt“, vermutet Elaine (38) beim Hauptgang Fast Food. „Helen hat immer gesagt: Es gibt Dosen-Ravioli.“ Sie ahnt noch nicht, wie sehr der „Running Gag“ heute zur Realität werden wird ...

Kurz bevor die Gäste eintreffen, fällt Helen ein: „Ich muss ja noch die Hauptkomponente meines gesamten Dinners fertig machen: Dosen-Ravioli.“ Die serviert sie in kleinen Maisdosen. „Die glauben das alle nicht, dass ich das wirklich mache.“ Die Überraschung gelingt, alle brechen in lautes Gelächter aus. „Es ist nur ein Amuse-Gueule“, löst Helen ihren kleinen Scherz aus der Küche auf.

Während Helen ihre Vorspeise zubereitet, kommen am Tisch ernstere Themen auf, wie Hass im Netz. Vor allem Vicky (30) klagt ihr Leid nach ihrem ersten „Tüll und Tränen“-Duell: „Dann habe ich die ganzen Kommentare gelesen und habe die ganze Nacht geheult.“ Was sie besonders ärgert: „Wie die über meine Bräute dann auch reden.“ Alle sind sich einig: „Das geht gar nicht.“

Christian mag den Salat nicht: „Überhaupt nicht geschmeckt“

Dann steht die Vorspeise an: Salat mit Himbeerdressing und Croutons aus Laugenbrezeln, „die ich nicht selbst gebacken habe“. Nicht selbstgebacken - und das beim „perfekten Dinner“? Claudia schätzt den Arbeitsaufwand als gering ein: „In meinen Augen wurde jetzt nur das Dressing gemacht. Mit dem Dressing bin ich in 15 Minuten durch.“ Christian (43) mag den Salat nicht: „Mir hat es überhaupt nicht geschmeckt. Mir war das viel zu bitter.“ Ein weiterer Minuspunkt: „Das Brot war jetzt auch nicht selbst gemacht.“

Der Hauptgang: Lachs mit Gemüse und Kartoffeln. „War dir das nicht zu hart, das Gemüse?“, fragt Christian Elaine. „Es war bissfest, das war ok“, meint die. Christian mag Gemüse jedoch lieber weicher: „Man kennt es halt so nicht. Bei uns ist immer alles durch.“ Claudias erste Wahl ist das Gericht ebenfalls nicht: „Ich würde mir wahrscheinlich Lachs nie selber bestellen.“ Wenigstens schwärmt Elaine: „Der Fisch war grandios! Selten so einen guten Lachs gegessen.“

Claudia bemängelt: „Wenig selbst gemacht“

Mainzer Crêpes mit Eis runden das Menü ab. „Eis ist auch schwierig“, sieht Christian ein hohes Risiko im Nachtisch. „Sie sollte es selber machen – also das hoffe ich.“ Er hakt sofort nach: „Selbst gemacht, das Sorbet?“ Helen erwidert: „Selbst gekauft.“

Findet Christian nicht ok: „Wenn ich ein Eis anpreise, dann kaufe ich es nicht.“ Auch Claudia bemängelt wieder den geringen Aufwand: „Wenig selbst gemacht, nur den Crêpe.“ Ihre Meinung: „Wenn ich's nicht kann, dann lass ich's.“

„Beim 'perfekten Dinner' geht es ja eigentlich darum, möglichst viel selbst zu machen“, merkt Elaine an. Vicky stimmt zu: „Aufgrund der Tatsache, dass sie wenig selber gemacht hat, wäre es gemein zu sagen, dass das jetzt das perfekte Dinner gewesen wäre. Dafür war einfach zu viel fertig gekauft.“ Mit 31 Punkten schafft es Helen nur auf den vorerst letzten Platz. (tsch)