Am letzten Abend der „Dinner“-Woche im Ruhrgebiet wird es scharf - für manche sogar zu scharf. Denn Rodli (45) serviert libanesische Spezialitäten, die traditionell mit vielen Gewürzen zubereitet werden ...
„Das perfekte Dinner“Orientalische Speise ist Gästen zu scharf – „Der Name ist Programm“
„Ich habe die Ziele nach dem zweiten Tag über den Haufen geworfen“, deshalb will Rodli seinen Gästen heute einfach einen schönen letzten „Dinner“-Abend bereiten. „Ich freue mich, wenn heute alles klappt.“ Immerhin bekam der strategische Einkäufer aus Herne bisher immer gutes Feedback für seine Kochkünste.
Er erklärt die Kulinarik seiner libanesischen Familie: „Arabische Küche ist sehr würzig.“ Vor allem die Gewürzmischung für die Kartoffeln hat es in sich: „Das ist wirklich sehr scharf. Da muss man echt aufpassen mit der Dosierung.“ Sein Motto lautet „Mayasas Inspirationen“, denn Mayasa hieß seine Mutter, und von ihr hat Rodli das Kochen gelernt und die Rezepte übernommen. Es gibt:
- Vorspeise: Fatoush, Humus und eine Kleinigkeit vom Grill
- Hauptspeise: Lachsforelle nach arabischer Art Baba Ghanoush, Batata harra
- Nachspeise: Schokoladige Erfrischung mit Mango
„Das perfekte Dinner“: Kartoffeln sind schärfer als gedacht
Den Gästen ist völlig klar, dass es heute etwas würziger wird, und alle sind gespannt auf das libanesische Geschmackserlebnis. „Ich finde die libanesische Küche ganz toll“, freut sich Martin (57) schon aufs Menü. Wie abgemacht erscheinen heute alle „All in Black“.
Die Vorspeise: Salat mit Gemüse, Humus und Lammspieße vom Grill. Die lässt Rodli eine Weile unbeaufsichtigt. Andreas (45) steigen schon leichte Röstaromen in die Nase: „Ich will dich ja jetzt nicht beunruhigen, aber schau mal einmal raus.“ Rodli sprintet an den Grill und stellt beruhigt fest: „So müssen die aussehen.“ Bea (65) freut sich über die neuen Genüsse: „Humus war für mich auch ganz hervorragend, eine neue Erfahrung.“ Martin mundet das Fleisch: „Es hat richtig nach Lamm geschmeckt, ohne dass es nach Streichelzoo geschmeckt hat.“
Es geht weiter mit Lachsforelle, Auberginen-Paste und scharfen Kartoffeln. Die Gäste bereitet Rodli auf die Kartoffeln vor: „Mögt ihr die scharf?“ Todesmutig nicken alle. „Ich freue mich auf die Kartoffelchen“, blickt Dagy (40) der Beilage ungeduldig entgegen. Schon beim Verkosten grinst Rodli: „Schärfe ist ok.“ Bei den Gästen entschuldigt er sich vorab: „Ich hoffe, dass sie nicht zu scharf sind.“
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Dagy probiert und spürt die Hitze aufsteigen: „Deine Kartoffeln sind so scharf!“ Bea lacht: „Der Name ist Programm.“ Auch sie kämpft mit der Schärfe: „Ich habe zwischendurch sehr geatmet, aber ich fand es trotzdem ein Erlebnis.“ Martin beschreibt die spezielle Würze so: „Da war viel los im Mund.“
Nächstes Treffen schon ausgemacht
Beim Nachtisch weicht Rodli von Mamas Küche ab: „Ich mag die arabischen Nachspeisen nicht, weil die alle sehr süß sind.“ Also macht er Chocolate-Mudcake mit Mango-Sorbet. Bis auf ein paar Eiskristalle im Sorbet und einen zu krümeligen Kuchen gibt es fürs Dessert wenig Kritik.
Für seinen Ausflug in den Orient bekommt Rodli 34 Punkte. Den Wochensieg holt sich jedoch Dagy mit unerreichten 39 Punkten ab - und das nächste Treffen der Ruhrpott-Truppe ist ebenfalls schon ausgemacht. (tsch)