„Alles, was Männer lieben”„Princess Charming“: Warum sich Hanna als lesbische Frau für „Playboy“ auszog

Hanna Sökeland war die „Princess Charming“ der zweiten Staffel der gleichnamigen Datingshow auf RTL+.

Hanna Sökeland war die „Princess Charming“ der zweiten Staffel der gleichnamigen Datingshow auf RTL+.

Hanna Sökeland löste mit ihrem Shooting für den „Playboy“ eine Welle an Begeisterung, aber auch Kritik aus. Im Podcast von Bettina Böttinger sprach sie nun darüber, was sie dazu bewegte, sich für das Männermagazin auszuziehen.

von Julia Bauer  (jba)

Hanna Sökeland war die zweite „Princess Charming“ nach Irina Schlauch. In der lesbischen Datingshow ging sie am Ende mit Kandidatin Jessi nach Hause – die beiden sind bis heute ein Paar. Im Podcast mit Bettina Böttinger sprach Hanna nun über ihren Traum für die Zukunft, ihren Job in einer Männerdomäne und warum sie sich als lesbische Frau für das Männermagazin „Playboy“ auszog.

Als erste offen lesbische Frau auf dem Cover des Erotikmagazins machte Hanna Sökeland eine enorm gute Figur und hatte – wie sie selbst sagt – auch mal die Möglichkeit, ihre feminine, sinnliche Seite zu zeigen.

„Princess Charming“ Hanna Sökeland: Warum sie auf das „Playboy“-Cover wollte

Aber auch Kritik an Hanna wurde laut. Schließlich gilt der „Playboy“ zum einen seit Jahrzehnten als Männermagazin. Zum anderen sind gerade homo- und bisexuelle Frauen oft Sexismus ausgesetzt. Deren sexuelle Orientierung wird vor allem von Männern oft nicht ernst genommen, ihre Liebe zu Frauen gar für Männerfantasien instrumentalisiert.

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So merkt auch TV-Moderatorin Bettina Böttinger in ihrem Podcast „Wohnung 17“ (Folge vom 19. Oktober 2022) mit Hanna an: „Der Playboy hat als Untertitel ‚Alles, was Männer lieben‘ – das klingt schon widersprüchlich, dass eine offen lesbische Frau, die ‚Princess Charming‘ war, sich für ein Männermagazin auszieht. War das für dich ein Widerspruch oder passt das zusammen?“

Hanna stellt zunächst klar: „Ich hab es nicht aus Geld-Gründen gemacht.“ Natürlich sei es erst mal eine Herausforderung gewesen, sich komplett nackt vor der Kamera zu zeigen, erzählt sie. Gleichzeitig sei auch genau das ein Anreiz für sie gewesen. „Da ist nichts anderes mehr – nur noch ich selber als nackter Mensch.“

Auf die Frage, ob Hanna es als Widerspruch sehe, als lesbische Frau für ein Männermagazin blankzuziehen, antwortet sie: „Der Spruch ist natürlich etwas, womit die seit Jahren schon werben. Ich würde aus dem Wort Männer [Anm. d. Red.: im Slogan des ‚Playboys‘] einfach Menschen machen. Aber man muss bedenken, das ist eine Zeitschrift, die existiert schon seit über 50 Jahren. Die entwickeln sich ja auch. Und das heißt ja nicht, dass sich nicht irgendwann dieser Spruch auch mal ändert und dass wir damit [Anm. d. Red.: mit Hannas Cover als Lesbe] vielleicht gerade den ersten Schritt gemacht haben in diese Richtung.“

Für Hanna Sökeland sei die „größte Angst“ und Frage beim Shooting für den „Playboy“ gewesen, ob sie es schafft, ihre sinnliche Seite rüberzubringen. „Ich wollte es herausfordern und herausfinden, ob ich das hinkriege.“ Und sie hat es hinbekommen. Auch Böttinger findet: „Die Fotos sind extrem schön, extrem ästhetisch.“

Hanna Sökeland im „Playboy“: Idee kam bei „Princess Charming“

Während des „Playboy“-Shootings habe sich Hanna mit dem Fotografen sehr wohlgefühlt und sei schnell mit dem ganzen Team warm geworden. Auch in ihrem Körper fühle sie sich prinzipiell wohl.

Doch wie kam es überhaupt zur Anfrage? Schon bei Aufnahmen für „Princess Charming“ hatte Hanna wohl die vage Idee und ließ bei der Produktion von Bikini-Fotos den Spruch fallen: „Die schick ich dem ‚Playboy‘!“

Nach „Princess Charming“ sei dann von ihrer Managerin die Frage aufgekommen, ob sie nicht wirklich im „Playboy“ sein wolle. Hanna stand dem „Playboy“ direkt offen gegenüber: „Warum nicht? Ich hab Lust drauf! Ich möchte das machen!“ Daraufhin habe ihr Management die Anfrage rausgeschickt. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, so Hanna. Zwei Wochen später stand sie schon beim Shooting.

Hier können Sie die ganze Podcast-Folge mit Hanna Sökeland hören.


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Die Bauleiterin, die im Job viel mit Männern zu tun hat und einen rauen Ton auf Baustellen gewohnt ist, erzählt im Gespräch mit Bettina Böttinger auch von ihrem Traum, irgendwann mal ihre eigene Hilfsorganisation zu gründen.

Hanna wuchs durch ihre brasilianische Mutter und ihren deutschen Papa mit zwei Kulturen auf – mit Brasilien fühle sie sich nach wie vor stark verbunden.