Abhörgeräte im Auto und Privatdetektive? Ein britischer Zeitungsverlag wird nun verklagt, nachdem dieser einen Teil der royalen Familie sowie weitere Prominente ausspioniert haben soll.
„Verstörende Beweise“Spionage bei den Royals? Auch andere Promis betroffen
Skandal in England! Angeblich sollen unter anderem Prinz Harry (38) und Herzogin Meghan (41) einer Abhöraktion der „Daily Mail“ zum Opfer gefallen sein.
Prinz Harry als auch Popstar Elton John (75) und weitere britische Prominente klagen nun gegen das Unternehmen Associated Newspapers Limited (ANL), zu dem auch die „Mail on Sunday“ und „Daily Mail“ gehören.
Prinz Harry & Herzogin Meghan: Klage gegen britischen Verlag
Wie die britische Nachrichtenagentur PA am Donnerstagabend (6. Oktober 2022) unter Berufung auf die Anwaltskanzlei Hamlins meldete, geht es um mutmaßliche Eingriffe in die Privatsphäre der Kläger und Klägerinnen.
Die Gruppe habe „überwältigende und äußerst verstörende Beweise, dass sie Opfer einer furchtbaren kriminellen Aktivität und schwerer Verletzungen der Privatsphäre wurden“, zitierte PA aus einer Mitteilung der Kanzlei.
Unter anderem sollen den Klägern und Klägerinnen zufolge Privatdetektive im Auftrag der Journalisten und Journalistinnen Abhörgeräte in Autos und Wohnungen installiert haben.
Und das soll noch nicht alles gewesen sein: Der Beklagte soll sich unrechtmäßig gesundheitliche und finanzielle Informationen über die Kläger und Klägerinnen beschafft haben.
Wie RTL berichtet, heißt es in dem Statement der Anwaltskanzlei Hamlins, die unter anderem Prinz Harry vertreten, dass diese Aktivitäten aber nur „die Spitze des Eisbergs“ seien.
Nicht zum ersten Mal kam es zu einer Klage gegen den Verlag: Bereits im Februar 2022 reichte Prinz Harry Klage gegen die Associated Newspapers wegen des Vorwurfs der Verleumdung ein.
Beklagter Verlag meldet sich zu Wort: „Groteske Anwürfe“
Und im Jahr 2021 gewann Herzogin Meghan einen Rechtsstreit gegen die „Mail on Sunday“, nachdem sie Klage eingereicht hatte, weil ein privater Brief unrechtmäßig veröffentlicht wurde.
Der beklagte Verlag wies die aktuellen Anschuldigungen umgehend zurück. Es handle sich um „groteske Anwürfe“ und einen geplanten und orchestrierten Versuch, die „Mail“-Titel in den Abhörskandal hineinzuziehen, hieß es in einer Stellungnahme, aus der PA zitierte.
Vor mehr als zehn Jahren wurden die britischen Medien von einem massiven Skandal um abgehörte Telefone und anderweitig illegal erlangte Informationen von Prominenten und Verbrechensopfern erschüttert.
Im Zentrum stand damals die 2011 eingestellte Wochenzeitung „News of the World“, die zu dem mit der ANL konkurrierenden Imperium von Medienmogul Rupert Murdoch gehörte. (dpa/kvk)