Am Samstagabend sorgte die erste Nominierung der Staffel bei „Promi Big Brother“ für Verwirrung. Zuvor gab's Tränen, Zickereien und viel Fremdscham-Potenzial - alles beim Alten, also.
„Promi Big Brother“Trash-Queen Melanie fällt kuriose Diagnose – Rafi ist raus
Köln. „Noch nie gab es so viel Action an einem Abend“, kündigte Moderatorin Marlene Lufen Tag neun bei „Promi Big Brother“ (SAT.1) reichlich verheißungsvoll an. „Da war ordentlich Wumms drin“, pflichtete auch Jochen Schropp seiner Kollegin bei. Der versprochene „Wumms“ fiel bei der dreistündigen Live-Show am Samstagabend dann aber doch eher verhalten aus. Stattdessen bekam das Publikum die üblichen - eher harmlosen - Zickereien, ein (im wahrsten Sinne des Wortes) atemberaubendes Spiel und ein unnötig kompliziertes Nominierungsverfahren geboten.
Promi Big Brother: Fremdschämen beim Sex-Talk
Zunächst jedoch sorgten die Luxus-Astronauten für Nachschub an der Fremdscham-Front. Auf dem „Big Planet“ nahm man den Bildungsauftrag des Privatfernsehens besonders ernst und diskutierte, wie schon in den vergangenen Tagen, über den menschlichen Geschlechtsakt in all seinen Facetten. „Wir wollen da so ein bisschen aufklären“, erläuterte Soap-Star und neuerdings wohl auch Biologielehrer Danny Liedtke („Köln 50667“).
Besagte Aufklärungsarbeit zeichnete sich jedoch vor allem in übergriffigem Verhalten gegenüber WG-Küken Payton Ramolla aus. Die Versuche der 21-Jährigen, den kaum erträglichen Fragen von Liedtke, Möchtegern-Modezar Eric Sindermann und Ballermann-Sternchen Melanie Müller zu entkommen, wurden von letzterer mit einem beschwichtigenden Verweis auf die begrenzte Sendezeit quittiert: „Es wird doch gar nicht alles eins-zu-eins ausgestrahlt.“ (Denkste!)
Auch „Bachelor in Paradise“-Zampano Eric wollte nicht von Influencerin Payton ablassen: „Über die Kuschelthemen kannst du mit Ina reden, aber hier wird Klartext gesprochen.“
„Promi BB“: Über Kuschelthemen kannst du mit Ina reden“
Die offenbar für „Kuschelthemen“ zuständige Ina Aogo musste sich in der Zwischenzeit allerdings mit einem ganz anderen Problem herumschlagen: Danni Büchner. Die bat ihre eigentliche Erzrivalin nämlich, ihr die Haare zu flechten. Nur widerwillig ließ sich Spielerfrau Ina auf diesen erstaunlich versöhnlichen Wunsch ein - „aber nur, wenn du mich nie wieder anpampst.“
Das sollte eigentlich einfach zu bewerkstelligen sein, erklärten doch beide Promi-Damen, in keinster Weise nachtragend zu sein. Ganz in diesem Sinne stellte TV-Auswanderin Danni direkt im Anschluss klar, dass der Flechtfrisur-Frieden wohl rein oberflächlicher Natur sei: „Nur, weil sie mir einen Zopf flechten durfte, vertraue ich ihr noch lange nicht“, so die 43-Jährige.
Melanie Müller medizischs Urteil über Eric: „Wahrscheinlich hat er ADAC“
Während die Insassen der ebenso kargen wie kompakten „Raumstation“ ihre Konflikte also per Haarstyling austrugen, nahm sich Trash-Queen Melanie Müller auf dem „Big Planet“ Ex-Handballer Eric zur Brust. „Du hast so einen unglaublichen Geltungsdrang“, kritisierte die 33-Jährige, die in der Vergangenheit nicht nur den „Bachelor“, sondern auch das Dschungelcamp aufmischte. „Das ist unauthentisch!“
Die Ich-Bezogenheit des 33-Jährigen gehe ihr auf die Nerven, erklärte die Müllerin. Wahrscheinlich habe er „ADAC oder ADHS“, mutmaßte die Blondine.
Der von den Vorwürfen sichtlich schwer getroffene Eric zeigte sich empört - allerdings nur im Interviewraum. Seiner Weltall-Mitbewohnerin hingegen entgegnete er kleinlaut: „Jeder will hier weit kommen und jeder redet über sich!“ Melanie blieb unbeeindruckt von den Argumenten des Berliners. Vielleicht liege es aber auch einfach nur an seinem zugegebenermaßen eher eigenwilligen Sonnenbrillenmodell, dass sie ihm gerne „eine schmieren“ wolle, so die Schlagersängerin bei „Promi Big Brother“ 2021 (täglich in Sat.1 und auf Joyn).
Bei „Promi Big Brother“ stinkt's den Stars
In der spartanischen „Raumstation“ machte sich in der Zwischenzeit neben einem üblen Geruch („Hier stinkt's wie beim Iltis im Bau!“) auch eine angespannte Stimmung breit. Während „Goodbye Deutschland“-Star Danni Büchner und Jahrhundert-Playmate Gitta Saxx, selbst 43 beziehungsweise 56, über das streng geheim gehaltene Alter von Profi-Anglerin und Weltenbummlerin Barbara „Babs“ Kijewski rätselten, sorgten sich die restlichen Bewohner um Publikumsliebling Jörg Draeger.
Babs, Ina Aogo und „Bachelorette“-Teilnehmer Rafi Rachek waren sofort zur Stelle, als die Gameshow-Legende und sonstige Frohnatur Jörg in Tränen ausbrach. „Ich stoße hier an meine Grenzen“, gab der 75-Jährige zu. „Wir haben hier alle schon geweint!“, tröstete Rafi den Ex-Showmaster und fand dabei erstaunlich kluge Worte: „Starke Menschen müssen manchmal weinen.“
„Promi Big Brother“: Komplizierte Exit-Nominierung
Irgendwo zwischen Tränchen und Alters-Mutmaßungen widmete sich SAT.1 dann schließlich dem angekündigten „Highlight“ der überlangen Samstagsshow: der ersten Nominierung. Der Sender hatte sich zu diesem Zweck eine ganz besonders „unkompliziertes“ Verfahren einfallen lassen.
Um es kurzzufassen: Das Publikum durfte entscheiden, welcher der Promis entscheiden durfte, gegen wen sich das Publikum dann letztendlich entscheiden durfte. Ganz simpel also!
Zuvor wurde jedoch per Spiel geklärt, von welchem Ort aus sich die Bewohnerinnen und Bewohner der eher komplex geratenen Nominierungszeremonie stellen durften. Bei einer Schaumparty der etwas anderen Art mussten fünf der „Raumstation“-Astronauten einen glitschigen Hindernisparcours bewältigen.
„Promi Big Brother“-Zuschauer beamen Rafi Rachek zur Erde zurück
Das Rennen entschied Topmodel Papis Loveday für sich. Mit Atemwegen voller Schaum bezog er gemeinsam mit seiner vorher ausgewählten Partnerin Danni Büchner den „Big Planet“ und lud, befähigt von „Big Brother“, schließlich auch Jörg, Gitta und „Superhändler“ Paco mit auf den Luxus-Planeten ein.
In den neu verteilten Lagern wurde im Anschluss das Ergebnis der innovativen Abstimmung bekannt gegeben. Melanie, Danni, Ina, Paco und Uwe durften jeweils zwei Kandidatinnen oder Kandidaten für den Rauswurf nominieren. Die Wahl fiel auf Ina (drei Stimmen), Rafi (drei Stimmen), Daniela, Paco, Melanie und Gitta (je eine Stimme).
Wenige Minuten vor Schluss dann die Entscheidung der Zuschauer: Reality-Sternchen Rafi musste zurück zur Erde fliegen. „Es ist nur ein Spiel“, tröstete Jochen Schropp einen niedergeschlagenen Rafi, der wohl gerne noch ein wenig länger Teil des Weltraum-Wahnsinns geblieben wäre. (tsch)