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„Promi Big Brother“Ikke Hüftgold verrät wahren Grund für seine Teilnahme
Köln – Seine finale Platzierung überraschte etliche Zuschauer der Sat.1-Sendung: Ikke Hüftgold wurde bei „Promi Big Brother“ 2020 Vierter.
Viele rechneten eigentlich damit, dass sich der Kampf um die Krone des Märchen-Containers zwischen ihm und dem letztendlichen Gewinner Werner Hansch entscheiden würde. Aber alles sollte anders kommen.
Ikke Hüftgold, alias Matthias Distel, zeigte in der Show vielen Menschen ein ganz neues Gesicht. Zuschauer erlebten nicht nur die Spaßkanone vom Ballermann, sondern auch einen ruhigeren, ernsteren Ikke – Matthias eben.
Wie er die vergangenen drei Wochen Reality-Wahnsinn erlebt hat, erzählte er im großen EXPRESS-Interview.
Kamst Du die letzten drei Wochen gut klar?
Ikke Hüftgold: „Das Schicksal von meinem Freund Werner Hansch hat mich eigentlich jede Minute gefesselt. Ich hab mir viele Gedanken gemacht und sehr viel über mich gelernt. Die letzten drei Wochen waren einfach super. Von dieser Zeit hab ich jede Sekunde genossen. Ich hab es niemals bereut, den Schritt gegangen zu sein bei „Promi Big Brother“ mitzumachen.
Dabei wollte ich dieses Projekt zu Beginn eigentlich gar nicht, aber die Anfrage kam und der Sender hat nicht lockergelassen. Sie wollten unbedingt Ikke Hüftgold als Reizfigur, in der Hoffnung, dass ich da richtig Stress mache. Letztendlich war es dann mein Umfeld, das gesagt hat: ‘Matthias mach das, du bist ein guter Kerl. Zeig, dass da auch ein netter Zeitgenosse hinter der Perücke steckt‘.“
Dein Antrieb war also, dass Du den Menschen zeigen wolltest, was wirklich in Dir steckt?
Ikke Hüftgold: „Also im Grunde komme ich damit klar, wenn die halbe Republik ein Problem mit mir hat. Mir ist es eher wichtig, dass die Menschen, mit denen ich privat zu tun habe, in mir einen verlässlichen und loyalen Freund oder Familienangehörigen sehen. Ich würde also nicht sagen, dass das mein Hauptantrieb war. Ein wichtiger Grund für meine Teilnahme war die Corona-Problematik auf Mallorca. Die Pandemie hat den gesamten Partyverkehr lahmgelegt. Ich befürchte, dass nun diese Problematik als Brandbeschleuniger genutzt wird, um die Partymeilen komplett zu vernichten.
Die Medien haben dazu definitiv auch ihren Teil beigetragen, dass das alles in den letzten Jahren ein bisschen in die asoziale Schiene geraten ist. Ich wollte mit meiner Teilnahme ein Stück weit ein Statement setzen, dass hinter dem ganzen Partyzirkus, Leute mit Herz, Hirn und Verstand stehen, deren Existenzen davon abhängen. Die Gäste, die Partymeilen besuchen, sind oftmals junge Leute, die ihre Ventile brauchen. Ich finde, dass es immens wichtig ist, dass eine Gesellschaft die Möglichkeit auf Unterhaltung hat.“
Du und Werner habt euch ja quasi gesucht und gefunden, stimmt das?
Ikke Hüftgold: „Ich habe in meinem ganzen Leben immer schon riesigen Respekt vor älteren Menschen gehabt. Nachdem ich meinen Zivildienst in der Schwerst-Altenpflege geleistet habe, ist dieser tiefe Respekt für ältere Menschen noch mal deutlich gewachsen. Ich habe dort ganz viele Menschen bei alltäglichen Dingen unterstützt. Meine Aufgabenbereiche reichten von der Nahrungsausgabe und Intimpflege bis hin zur Leichenwaschung. Ich musste dort drei einsame Menschen in den Tod begleiten.
Als ich dann Werner sah, kam das alles wieder in mir hoch. Ich sah einen einsamen, älteren Menschen, der keine Liebe mehr hat, der kein Geld mehr hat und sich sozial isoliert. Daraufhin wollte ich einfach helfen und ihm mit meiner Freundschaft etwas zurückgeben.
Werner hat einfach einen unfassbaren Charakter. Er musste ein derart schlimmes Schicksal verkraften – und dann mit 82 Jahren solche Eier zu beweisen und so ein Projekt durchzuziehen, das rechne ich ihm hoch an. Er hätte ja eigentlich nur die Hand heben und Insolvenz anmelden müssen, aber Werner ist einfach diesen geraden Weg gegangen und dafür hat er nicht nur meinen, sondern den allerhöchsten Respekt von jedem verdient. Werner ist der wahre Sieger und auch der Sieger der Herzen.“
In Deinem Plädoyer am Finaltag hast Du „Monika“ erwähnt. Dann war Deine Redezeit leider schon um. Wer ist das?
Ikke Hüftgold: „Monika war die Lebensgefährtin von Werner, die sich nach 30 Jahren von ihm getrennt hat. Er bat mich dann, sie anzurufen, weil er noch so sehr an ihrer Liebe hängt und zumindest die Chance auf ein letztes klärendes Gespräch erhalten möchte. Das rührte mich zu Tränen. Werner schrieb ihr nämlich einen 13-seitigen Brief. In meinem Plädoyer, das ja dann leider aufgrund der ablaufenden Zeit nicht komplett zu hören war, wollte ich Monika bitten, Werner zumindest eine Antwort darauf zu geben, damit er einen Abschluss finden kann.“
In der Show erwähntest Du, dass Du selber auch eine schwere Zeit hinter Dir hast. Hat sich Deine Freundin gemeldet?
Ikke Hüftgold: „Ja, es ist etwas passiert. Meine Freundin war am letzten Freitag (21. August) in der Sendung, das hat mir eine große Last genommen und mich enorm glücklich gemacht. Nach der Show hat sie mich abgeholt. In der Vergangenheit hatten wir unsere Probleme, weil ich beruflich sehr eingespannt bin durch meine vielen Projekte. Ich muss mich dann sehr oft vierteilen, es blieb einfach immer sehr wenig Zeit, die man gemeinsam verbringen konnte.
Das sind einfach Dinge, die ich für sie zukünftig einfach verändern muss und vor allem will. Wir sind uns beide einig, dass wir eine gemeinsame Zukunft gestalten wollen. Ich glaube, dass sie auch ein Stück weit stolz auf mich ist, denn sie konnte in der Show sehen, dass ich mir immer treu geblieben bin.“
Wer war denn nun bei „Promi Big Brother“, Matthias Distel oder Ikke Hüftgold?
Ikke Hüftgold: „Also bestellt wurde Ikke Hüftgold, aber wie das bei dieser chinesischen Plattform auch immer ist, wurde etwas völlig anderes geliefert – nämlich Matthias Distel. So hat es sich jedenfalls für mich angefühlt.
Ich habe zu Beginn gesagt, dass ich als Ikke reingehe und auch als Ikke wieder rausgehe. Das ist ja dann letztendlich auch so gekommen, weil ich bei meinen letzten Auftritt in der Show ja nochmal als Ikke in die Arena eingelaufen bin. Ich konnte meine Musiker-Figur ein paar Tage präsentieren, bin aber auch sehr dankbar, dass ich viel von meiner eigenen Persönlichkeit zeigen konnte.“ (cw)