Obwohl er extra für „Das perfekte Dinner“ (VOX) im Saarland ein Gedicht verfasst hat, legt Manfred (50) sein Menü „taktisch“ an: Haute Cuisine à la Tim Raue zum Start, dann Deftig-Gutbürgerliches mit Speck und ein Dessert „wie von Oma“. Doch bereits bei der Vorspeise steigen einige Gäste aus.
„Perfektes Dinner“Sein Menü hat Manfred „taktisch angelegt“ – doch die Gäste winken hustend ab

Copyright: RTL
Manfred schätzt die asiatische ebenso wie die gutbürgerliche Küche. (Bild: RTL)
„Ich sitze jeden Abend gegen sieben vorm TV und überlege, was ich heute Abend mir anschau'. Für mich ist diese Wahl ebenso einfach wie auch klar. Denn 'Das perfekte Dinner' ist am Vorabend mein Star.“
Lyrischer hat sich in der Geschichte des Formats wohl kaum ein Teilnehmer als Fan geoutet – und dabei ist Dichter Manfred (50) von Beruf Fachinformatiker. Sein großes Hobby ist allerdings durchaus poetisch: Manfred taucht gerne in Fantasy-Welten ab, liebt gefährliche Drachen und Mittelalter-Märkte: „Da zeige ich mich gerne in Gewandung.“
„Zitrone ist super im Backfisch-Brötchen“
Die Realität hielt für den sympathisch-zupackenden Trierer allerdings Herausforderungen bereit: Als Vater eines schwerbehinderten Sohnes, der kürzlich in eine Pflege-Einrichtung gezogen ist, erfüllt sich sein langgehegter Traum von einer „Das perfekte Dinner“-Teilnahme erst nach vielen Jahren. Da ist gute Vorbereitung alles.
„Ich habe es taktisch angelegt“, erzählt Manfred. Die asiatische Vorspeise ist von Starkoch Tim Raue inspiriert: „Da kann ich zeigen, was ich handwerklich drauf habe.“ Zum Hauptgang gibt es Schweinefilet mit Baconmantel, Brezenknödel und mit Speck umwickelten Bohnen: „Das mag jeder gern.“
Hier auch lesen: „Das perfekte Dinner“ Noch vor dem Hauptgang: Gastgeberin unterbricht plötzlich den Dreh
Als „Omas Lieblinge“ deklariert Manfred eine Grießschnitte mit Himbeerspiegel und Crème brûlée: „Da fühlt man sich daheim und gibt vielleicht den einen oder anderen Punkt mehr.“ Denn eines ist klar: Manfred hätte nichts dagegen, zu gewinnen.
Vorspeise: Asiatischer Meeresbewohner vom anderen Stern - Fisch / Soja / Zitrus Hauptspeise: Bacon Schwein / Brezen / Bohnen Nachspeise: Omas Lieblinge - Grieß / Frucht / Crème brûlée
Doch bereits bei der Vorspeise geht die Skepsis in der Runde los. Dabei macht sich Manfred größte Arbeit. Seinen „Meeresbewohner vom anderen Stern“, gemeinhin Kabeljau, kredenzt er einen Sud aus Entenkeulen, Zitronensirup, Rohrzucker aus Mauritius („für den Toffee-Geschmack“), „Mushi-Soße“ aus Fischsoße und Peperoni sowie eine gelartige Yuzu-Marmelade.
„Schön zitronig“, lautet Melanies (34) Kommentar, und auch Christoph (34) gibt sich Mühe: „Zitrone ist super, darin ertränke ich immer mein Backfisch-Brötchen.“ Gar nicht anfreunden will sich Nicole (52) mit der Würzung. „Gut, bis auf die Schärfe“, kommentiert sie hustend.
Überhaupt ist dies nicht die Runde für intensive Geschmäcker: So ist für Nicoles Geschmack auch zu viel Thymian am Schweinefilet, und Eileen hätte beim Hauptgang „nicht in jeder Komponente Speck gebraucht“. Rotweinsoße und Crème brûlée sind der Runde zu flüssig, die Grießschnitte „zu wenig süß und vanillig“ (Nicole).
Immerhin lobt die an diesem Abend etwas streng gelaunte Büttenrednerin die glücklicherweise milden Knödel als „fluffig“. Doch eines müsste sie mit Manfred, der trotz „Scharfmacherei“ auf insgesamt 30 Punkte kommt, verbinden – das launige Dichten. Getreu dessen Schlusszeilen: „Nun wünsche ich uns in der Woche sehr viel Spaß. Erheben wir zu diesem Zwecke unser volles Glas!“ (tsch)