Schwedens Königin Silvia feiert ihren 80. Geburtstag – die ganz große Party bleibt aber wohl aus. Zeit für einen Rückblick auf das bewegte Leben der beliebten Adligen, die ursprünglich aus Heidelberg stammt.
Gebürtige DeutscheSo zelebriert Königin Silvia von Schweden ihren 80. Geburtstag
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Königin Silvia (hier zu sehen am 20. November 2023 in Frankfurt am Main) ist bei den Schwedinnen und Schweden beliebt wie eh und je.
Sie ist gebürtige Deutsche, in Brasilien aufgewachsen, dazu noch bürgerlicher Abstammung – und dennoch ist Königin Silvia von Schweden bei ihren Landsleuten so populär, dass tausende Schwedinnen ihren Vornamen tragen.
Auf der Beliebtheitsskala der Königsfamilie rangiert sie seit Jahrzehnten neben ihrer ältesten Tochter Kronprinzessin Victoria (46) stets auf den vordersten Plätzen. Am Samstag (23. Dezember) feiert die schwedische Royal ihren 80. Geburtstag.
Königin Silvia feiert ihren 80. Geburtstag im Kreis der Familie
Nach Angaben des Königshauses begeht die aus Deutschland stammende Monarchin ihren runden Geburtstag zu Hause im eine halbe Autostunde von Stockholm entfernten Schloss Drottningholm.
Auf dem Programm steht unter anderem ein Abendessen im privaten Kreis. Es wird erwartet, dass außer ihrem Mann König Carl XVI. Gustaf (77) auch ihre drei Kinder und acht Enkelkinder mit ihr feiern.
Silvia Renate Sommerlath kam am 23. Dezember 1943 in Heidelberg als Tochter eines Deutschen und einer Brasilianerin auf die Welt. Walter Sommerlath hatte zuvor jahrelang ein Stahlwerk in São Paulo geleitet, dann eine Waffenfabrik in Berlin, bis diese 1943 bei einem alliierten Angriff zerstört wurde. Dass er schon seit 1934 Mitglied der NSDAP in São Paulo war, wurde erst später bekannt – da war Silvia bereits Königin.
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Als Silvia vier Jahre alt ist, zieht die Familie nach Brasilien. Erst zehn Jahre später kehren die Sommerlaths nach Deutschland zurück. Nach dem Abitur besucht Silvia das Dolmetscher-Institut in München. Sie spricht neben Deutsch sechs Sprachen fließend, beherrscht zudem die Gebärdensprache. Während der Olympischen Spiele 1972 in München betreut sie als Chef-Hostesse prominente Gäste.
Per Fernglas wird Carl XVI. Gustaf dort auf die brünette Schönheit aufmerksam – vier Jahre später heiratet das Paar. Glücklicherweise ist ihr Bräutigam da schon König – als Kronprinz hätte er für seine bürgerliche Liebe auf den Thron verzichten müssen. Die Hochzeit findet am 19. Juni 1976 statt, Silvia heiratet in einem eleganten langen Kleid von Dior. Die schwedische Band Abba widmet der 32-Jährigen den Song „Dancing Queen“, der weltweit zum Hit wird.
Von Anfang an engagiert sich die Königin für benachteiligte und missbrauchte Kinder. 1999 gründet sie die World Childhood Foundation – eine Stiftung, die dutzende Projekte weltweit unterstützt. Sie übernimmt darüber hinaus die Schirmherrschaft über weitere Wohltätigkeitsorganisationen.
Ihr Bedürfnis zu schützen schließt auch ihre eigenen Kinder mit ein. Obwohl Kronprinzessin Victoria und ihre jüngeren Geschwister Carl Philip (44) und Madeleine (41) schon längst dem Kindesalter entwachsen sind, stehen sie unter genauer Beobachtung ihrer Mutter, die mit protestantisch-lutherischer Strenge und Gewissenhaftigkeit die Familiengeschicke lenkt.
Heute widmet die Königin sich neben ihrem wohltätigen Engagement vor allem ihren acht Enkeln: „Meine Mutter hat gesagt, Enkelkinder sind das Dessert des Lebens“, kommentierte Silvia einmal.
„Immer tapfer, immer in Mode“, titelte das Magazin „Elle“, als es Silvia vor fünf Jahren seine Titelseite widmete. Bis heute zeigt sich die Königin bei öffentlichen Auftritten stets elegant und mit makelloser dunkelbrauner Föhnfrisur, jüngst etwa beim Goldenen Thronjubiläum von König Carl XVI. Gustaf im September, als sie im zartgelben Mantel und passendem Pillbox-Hütchen neben ihrem Mann in der offenen Kutsche durch die Straßen von Stockholm fuhr.
Königin Silvia: Zu diesem Thema äußerte sie sich nie
„Ich wollte eine gute und freundliche Königin sein“, beschrieb Silvia der Nachrichtenagentur TT einmal ihre Haltung. Sie gilt als volksnah, unprätenziös und prinzipientreu.
Viele schreiben es ihrem Einfluss zu, dass sich ihr Mann König Carl XVI. Gustaf vom Playboy mit Vorliebe für schnelle Autos zu einem respektablen Monarchen entwickelte. Zu Berichten über außereheliche Affären ihres Mannes schwieg sie eisern. (AFP)