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„Steilvorlage für die AfD“Lanz bringt Grünen-Co-Vorsitzende Brantner in Bedrängnis

Markus Lanz diskutierte mit Grünen-Co-Chefin Franziska Brantner über den Vorschlag von Robert Habeck, Sozialbeiträge auf Kapitaleinkünfte zu zahlen.

Markus Lanz diskutierte mit Grünen-Co-Chefin Franziska Brantner (r.) über den Vorschlag von Robert Habeck, Sozialbeiträge auf Kapitaleinkünfte zu zahlen-

Mit seinem Vorschlag, dass Sparer und Anleger künftig Sozialbeiträge auf Kapitaleinkünfte zahlen sollen, steht Robert Habeck aktuell in der Kritik. Bei „Markus Lanz“ verteidigte Grünen-Co-Chefin Franziska Brantner ihren Kanzlerkandidaten, während der ZDF-Moderator immer wieder gegen sie stichelte.

Nachdem Robert Habeck mit seinen Wärmepumpe-Plänen für Unruhe im Land gesorgt hatte, löste eine aktuelle Aussage des grünen Kanzler-Kandidaten erneut schiere Panik bei einigen Bürgern aus.

Um künftig Arbeitnehmer zu entlasten, sollen Sparer und Anleger laut Habeck künftig Sozialbeiträge auf Kapitaleinkünfte wie Zinsen und Aktiendividenden zahlen.

Markus Lanz fragt nach Habeck-Plan: „Ab welcher Summe hat jemand was zu befürchten?“

„Die Kritik ist heftig“, stellte Markus Lanz am Mittwochabend in seiner Sendung klar. Der Moderator ergänzte, dass unter anderem CSU-Chef Markus Söder die Behauptung aufstellte, die Grünen „wollen ans Spargut ran“.

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Eine Drohung, die die Grünen-Co-Vorsitzende Franziska Brantner nicht bestätigen konnte: „Das ist ja Quatsch.“ Stattdessen versuchte Brantner, den Plan von Robert Habeck verständlich zu erklären: „Der grundlegende Gedanke ist der, dass man sagt, es gibt in unserem System manche, die nicht entsprechend ihrer Möglichkeiten sich beteiligen“, sagte Brantner.

„Es ist nicht die Krankenschwester, das ist nicht der Sparer, das ist nicht derjenige, der in seine private Vorsorge investiert. Das kann ich Ihnen wirklich versprechen.“ Laut Brandner seien die Grünen stets darauf bedacht, „die arbeitende Mitte“ zu entlasten.

Dies nahm Markus Lanz zum Anlass, nachzuhaken: „Ab welcher Summe hat jemand was zu befürchten?“ Franziska Brantner reagierte plötzlich schwammig und wich einer konkreten Antwort aus. „Ich gebe Ihnen jetzt nicht die Zahl, die Sie gerne hätten“, so die Politikerin kryptisch.

Journalist Robin Alexander wollte von Grünen-Co-Chefin Franziska Brantner konkrete Zahlen wissen.

Journalist Robin Alexander wollte von Grünen-Co-Chefin Franziska Brantner konkrete Zahlen wissen.

Lanz reagierte erschüttert: „Aber warum? Das ist doch eine Katastrophe, Frau Brantner.“ Auch Journalist Robin Alexander konnte die Wortkargkheit der Grünen-Politikerin nicht verstehen und stellte klar: „Wir wüssten das gerne vor der Wahl.“

Eine Steilvorlage für Lanz, der sich weiter in Rage redete und fragte, warum man einen Vorschlag mache, „der offensichtlich überhaupt nicht durchdacht ist, der nicht mit Zahlen hinterlegt ist, der an dem Punkt dann ein unglaubliches Verhetzungspotenzial hat?“

Der ZDF-Moderator war sich sicher: „Mehr Steilvorlage für die AfD“, aber auch die CDU könne man nicht liefern. Journalist Sascha Lobo reagierte amüsiert auf die verhaltene Reaktion von Franziska Brantner und bezeichnete die Debatte als „nächsten Veggie-Day“. Dazu stellte er die ironische Frage: „Wie gelingt es einer Partei, so konstant über den größtmöglichen Stein, der da liegt, zu stolpern?“

Markus Lanz (links) diskutierte am Mittwochabend mit Grünen Co-Chefin Franziska Brantner (zweite von links), Journalist Robin Alexander (Mitte), Journalist Sascha Lobo (zweiter von rechts) und Militärexperte Carlo Masala.

Markus Lanz (links) diskutierte am Mittwochabend mit Grünen Co-Chefin Franziska Brantner (zweite von links), Journalist Robin Alexander (Mitte), Journalist Sascha Lobo (zweiter von rechts) und Militärexperte Carlo Masala.

Im Laufe der Sendung sprach Lanz auch allgemein die „ganz neuen Töne“ der Grünen-Partei an und wies dabei auf das Thema Migration hin. Konkret erinnerte er an die Worte Robert Habecks, der in Bezug auf syrische Flüchtlinge in Deutschland gesagt hat: „Diejenigen, die hier arbeiten, können wir gut gebrauchen. Diejenigen, die hier nicht arbeiten, werden - wenn das Land sicher ist - wieder in Sicherheit zurückkehren können oder auch müssen.“

Franziska Brantner spielte die Debatte jedoch herunter und machte deutlich, dass die Aussage nicht mit der Grundhaltung ihrer Partei kollidiere. Sascha Lobo sah dies offenbar anders, denn er forderte: „Das wäre doch eine fantastische Gelegenheit für eine politische Ehrlichkeit und zu sagen: 'Das ist nicht besonders links, aber Wahlen kann man offenbar nur noch gewinnen, wenn man einen solchen Satz sagt'.“

Robin Alexander reagierte überrascht: „Aber Herr Lobo, was reden Sie denn hier? Das ist doch nicht rechts! Das ist Gesetzeslage!“ Lanz sprang Lobo jedoch prompt zur Seite und merkte an: „Er hat doch recht, wenn er sagt, das ist natürlich eine Veränderung in der politischen Position.“ (tsch)