Fußball-Weltmeister und Ex-FC-Star Pierre Littbarski ist der Hammerhai von „The Masked Singer“ 2021. Wir haben nach seinem Ausscheiden mit dem Ex-FC-Kicker gesprochen. Er verriet, dass er Kollege Mülli Müller geboxt hat...
„The Masked Singer“Ex-FC-Star Littbarski verrät: Er hat gegen Mülli geboxt
Köln. Vom Rasen auf die große Showbühne. Fußball-Weltmeister Pierre Littbarski (61) ist der Hammerhai aus der aktuellen Staffel von „The Masked Singer“.
In der zweiten Show am 23. Oktober 2021 wurde er enttarnt. Dass er überhaupt den Schritt auf die Bühne von „The Masked Singer“ gewagt hat, ist der Hartnäckigkeit eines Redakteurs zu verdanken. Das erste Angebot für die Show hatte der Ex-FC-Kicker kategorisch abgelehnt. Wir haben nach seinem Ausscheiden mit Pierre Littbarski gesprochen – und wirklich viel gelacht.
„The Masked Singer“: Pierre Littbarski im EXPRESS-Interview
Erstmal Glückwunsch zu zwei gelungenen Shows. Normalerweise ist der Rasen ihre Bühne. Wie war das für Sie, auf einer großen Showbühne zu stehen?
Pierre Littbarski: Es war unheimlich stressig, weil ich da auf absolut ungewohntem Terrain war. Der grüne Rasen ist natürlich komfortabler als die harte Showbühne. Deshalb hat es auch wirklich lange gedauert, bis ich mich dazu durchgerungen hatte, überhaupt bei der Show mitzumachen.
Sie wurden ja schon mal für „The Masked Singer“ angefragt, haben aber beim ersten Mal abgelehnt. Warum haben Sie dann bei der zweiten Anfrage zugestimmt?
Pierre Littbarski: Es hat ein halbes Jahr gedauert. Beim ersten Mal habe ich die Anfrage kategorisch abgelehnt, weil ich weder tanzen noch singen kann. Zwei Unsicherheitsfaktoren in einem Eck, das war mir zu stressig. Dann habe ich nach einem halben Jahr nochmal mit dem zuständigen Redakteur gesprochen und habe immer mehr gemerkt, dass es nicht darum geht, dass man da einen auflaufen lassen will. Es geht darum, ein unterhaltsames Produkt abzuliefern. Dann konnte ich mich immer mehr mit dieser Idee anfreunden. Als Fußballer will man ja auch irgendwie unterhalten. Am Ende war es absolut die richtige Entscheidung, bei „The Masked Singer“ mitzumachen.
Singen ist ja eigentlich nicht ihr Metier. Wie haben Sie sich auf die Show und ihre Auftritte vorbereitet?
Pierre Littbarski: Die Vorbereitungen sind extrem schwierig. Wir haben drei Monate daran gearbeitet. Man muss sich für Songs entscheiden, die zum einen zum Kostüm passen – bei mir also alles was mit Wasser, Schwimmen und Hammer zu tun hat – und die man irgendwie auch stimmlich zusammenbringt. Die Songsuche alleine war schon amüsant. Wir hatten zum Beispiel auch an MC Hammer gedacht, aber da habe ich auch gesagt „Ey Leute, der gleitet da über die Bühne und ich falle dann über meine Füße“. Besonders schwierig für mich waren die Gesangsstunden. Da macht man Sachen, die man zuletzt vor 50 Jahren in der Schule gemacht hat, sowas wie Tonleitern singen zum Beispiel. Das war eine große Herausforderung, besonders weil ich auch den Anspruch hatte, da einigermaßen gut durchzukommen und das nicht einfach so hinzuklatschen. Der Gesangslehrer war echt super und dann dachte ich, dass ich das schon hinbekomme. Aber dann kam die Choreografie… Die Tanzschritte übt man schon mit einer Maske, weil die anderen ja auch nicht wissen dürfen, wer man ist.
Erstmal dauert es, bis man sich die Choreografie im Ganzen gemerkt hat und dann habe ich danach beim Gesangsunterricht den Text wieder vergessen.Alles in allem waren die Proben sehr anstrengend und es war extrem schwierig für mich, Gesang und Tanz unter einen Hut zu bekommen. Mit dem Kostüm war es dann nochmal schwieriger, weil man durch die Maske nur extrem wenig sieht.
The Masked Singer 2021: Hammerhai und Mülli Müller liefern sich Boxkampf
Gab es bei den Proben oder auch während der Sendung irgendwelche Pannen oder lustige Momente, von denen Sie uns erzählen können?
Pierre Littbarski: Es gab viele lustige Momente. Du musst ständig aufpassen, dass du nicht von der Bühne fällst. Die ist zwar sicherheitsmäßig gut beleuchtet, aber ich mache ja auch gerne Kokolores bei meinen Auftritten und da muss man echt aufpassen.Einmal habe ich angefangen zu singen und der Text passte gar nicht. Da haben mich alle gefragt, was ich denn da singe. Bei der spanischen Passage von „Vamos a la playa“ hatte ich eine Heidenangst, weil ich dachte, wenn jemand Spanisch kann, dann denkt der auch „Mit Spanisch hat das aber nicht zu tun“.Backstage war noch mehr Spaß dabei. Die Begegnungen mit den anderen waren immer toll. Ich weiß ja auch nicht, wer unter den Masken ist. Besonders mit Mülli hab ich viel Spaß gehabt. Wir haben immer Blödsinn gemacht. Bei einer Backstage-Einblendung bin ich zu Mülli in die Tonne geklettert und wir haben uns einen Boxkampf geliefert. Die Stimmung bei „The Masked Singer“ war echt genial. So hatte ich das nur 1990 bei der WM. Wenn ein Team so gut funktioniert, kannst du auch was auf die Beine stellen.
Als Sie die Maske abgenommen haben, konnte man sehen, wie sehr Sie darunter geschwitzt haben. Was war anstrengender – ein Spiel bei der Fußball-WM oder ein Auftritt als Hammerhai?
Pierre Littbarski: Ich hatte den größten Kopf, der von der Balance her echt eine Herausforderung war. Der wurde richtig festgezurrt mit Tapes und Bändern. Darunter schwitzt du, da ist eine Sauna gar nichts gegen. Das WM-Finale mache ich mit links im Gegensatz zum Hammerhai. Vor den Auftritten haben mir wirklich oft die Knie geschlottert. Da musste mein Kumpel mich immer wieder aufbauen, weil mein Selbstvertrauen manchmal echt bei null war. Bei so einer Show läuft nicht immer alles nach Plan. Das war eine Nervenbelastung, die ich bei keinem WM-Finale gespürt habe.
Was war für Sie der schönste Moment bei „The Masked Singer“?
Pierre Littbarski: Der schönste Moment war für mich zum einen, als ich endlich den Anfangston von „Sledge Hammer“ hinbekommen habe. Das hat lange gedauert und darauf baut sich ja das Lied auf.Als ich bei „Vamos a la playa“ den spanischen Teil hinter mir hatte und dann zu „Another One Bites the Dust“ übergehen konnte – das ist auf meinem Mist gewachsen, weil ich großer Queen-Fan bin – als das losging, wusste ich, dass ich Spaß haben kann.
Wer ist ihr Favorit für den Sieg?
Pierre Littbarski: Ich habe drei. Auf Platz eins sehe ich Mülli, der kann singen und Spaß machen. Auf dem zweiten Platz dann die Raupe und auf dem dritten Platz den Phönix.
Sie haben beim FC gespielt. Wenn sie sich aussuchen könnten, nochmal für den 1. FC Köln auf dem Rasen stehen oder nochmal bei „The Masked Singer“ mitmachen – was würden sie eher tun?
Pierre Littbarski: Auf den Fußballplatz würde ich mit Sicherheit gerne nochmal stehen. Aber ich muss sagen, dass ich gerne nochmal der Hammerhai wäre. Ich habe dafür meine Angst überwunden und das ist ein tolles Gefühl. Ich würde gerne nochmal in den Hammerhai schlüpfen und mit Rea Garvey „Supergirl“ singen.
Heute steht für den FC ja das Derby gegen Leverkusen an. Was erwarten Sie von dem Spiel?
Pierre Littbarski: Es wird sicher ein interessantes Spiel. Der FC spielt unter Baumgart richtig guten Fußball. Die spielen offensiv nach vorne. Das ist eine vollkommen andere Mannschaft. Die Leverkusener haben aber im Europapokal gegen die Griechen auch hervorragend gespielt. Ich glaube, die Zuschauer werden ein sehr offensives Spiel sehen, mit hoffentlich vielen Toren. Ich werde natürlich dem FC die Daumen drücken.
Werden Sie das Spiel verfolgen?
Pierre Littbarski: Ich werde das Spiel am TV verfolgen. Im Stadion kann ich leider nicht dabei sein. Ich hoffe aber auf jeden Fall, dass der FC die Nase vorne haben wird.