Er ist nicht nur Experte, sondern „Zeitzeuge“, wie alle in der neuen RTL-Quizshow „The Wheel“ anerkennend raunten. Doch ausgerechnet in seiner Kategorie „Dschungelcamp“ versagte Thorsten Legat am 24. Juli kläglich. Der Schmerz über die Blamage war groß: „Ich bin so dämlich!“
Wegen DschungelcampThorsten Legat schämt sich bei RTL-Show in Grund und Boden
Köln. Es kann einem schwindelig werden bei der Vielzahl an Quizshows, die das deutsche Fernsehen hervorgebracht hat. Für diese neue RTL-Sendung gilt das umso mehr: Bei „The Wheel - Promis drehen am Rad“ sitzen die Stargäste auf einer rotierenden Bühne.
Als wären sie „Glücksrad“-Passagiere, werden die Promi-Kandidaten im Kreis gedreht. Wer beim Pfeil stehenbleibt, darf einem in der Mitte postierten Normalo-Kandidaten behilflich sein, dessen Gewinnkonto zu erhöhen. Mit viel Glück geht es dann um genau die Kategorie, die der per Zufall ausgewählte Prominente zuvor als eigene Expertenkategorie ausgewiesen hatte.
So geschah es in der zweiten Folge der neuen Show, die am Samstagabend (24. Juli) bei RTL zu sehen war. „Dschungelcamp“ war als Oberbegriff an der Reihe, und das Schicksal meinte es gut mit Kandidat Julian. Das Rad blieb nicht stehen bei Börsenexpertin Anja Kohl oder Boris-Ex Lilly Becker. Nein, Thorsten Legat durfte helfen, die Dschungelcamp-Frage richtig zu beantworten.
Dschungelcamp-Spezialfrage für Thorsten Legat
Der Ex-Fußballer ist nichts weniger als das Fleisch gewordene Spezialwissen zur RTL-Erfolgsshow. Thorsten Legat (landete zuletzt in der RTL-Sommershow im Rollstuhl) nahm 2016 selbst Teil bei „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ und wurde nicht nur Dritter, sondern auch Dschungelkult. Seither darf er als „Kasalla“ rufendes Showmaskottchen zu den neuen Staffeln anreisen und die Moderatoren unterstützen. Zudem versicherte er, jede einzelne Folge aller Auflagen gesehen zu haben. Was konnte da also schiefgehen?
Praktisch nichts, fand zumindest Legat selbst. Umso mehr, nachdem die Frage eingeblendet wurde: „Wer musste 2020 zu sage und schreibe zwölf Dschungelprüfungen antreten und stellte damit einen Weltrekord auf?“ Zur Auswahl standen Danni Büchner, Gisele Oppermann, Larissa Marolt und Sarah Knappik.
Welch ein Glück: „2020 kann ich bestätigen, dass ich vor Ort war“, triumphierte Legat mit geschwellter Brust. In jenem Jahr habe er der ehemaligen GNTM-Kandidatin Giselle Oppermann „eine Ansage gemacht“, als sie „verzweifelt, hilflos und ausgehungert bei einer Prüfung stand“. „Ich habe sie ein bisschen motiviert als Drill Instructor.“
Thorsten Legat versagt in seinem Fachgebiet „Dschungelcamp“
Dann schloss Legat die Augen, legte den Kopf in den Nacken und rief die Erinnerung wach. „Ich habe gesagt, Gisele ...“ - „Ich zeig dir meinen Oppermann“, rief ein Scherzkeks (der sich nicht bekannte) in die Kunstpause. Legat verärgert: „Nein, nein, nein, das habe ich nicht gesagt. Das müssen wir rausschneiden.“ Was er wirklich gesagt habe, rezitierte Legat aus der Erinnerung in seiner unnachahmlichen Diktion: „Wenn du das hier nicht runterspulst und du hast keine Ehre und Stolz ... zerreiß dir bitte die Ar..backen auf! Wenn du jetzt nicht rockst, verdammt und zugenäht noch mal!“ Gisele habe daraufhin heldenhafte sieben Sterne errungen. Dem „Drill Instructor“allein sei's gedankt.
Glänzende Augen im Studio-Rund, auch bei Kandidat Julian. „Wir sprechen hier nicht nur von einem Experten, sondern von einem Zeitzeugen, von daher wäre ich wahnsinnig, wenn ich was anderes sage.“ Antwort eingeloggt. Formsache also? Denkste. „War das auch wirklich 2020, Thorsten?“, grätschte Julian F.M. Stoeckel, auch ein Dschungel-Veteran, von seinem Expertenstuhl dazwischen. „Ich glaube, dass es nicht stimmt.“
Danni Bücher war richtige Antwort, Thorsten Legat schämt sich
„Warte mal ...“, entgleisten Legat nun die vormals so zuversichtlichen Gesichtszüge. Dann dämmerte es ihm: „Ich schmeiß' meine Uhr weg, ich bin so dämlich!“ Danni Büchner war die richtige Antwort, Gisele Oppermann hatte ein Jahr zuvor teilgenommen. „Es tut mir sorry leid“, nuschelte Legat. „Ein weiterer Klassiker“, verhöhnte Moderator Chris Tall den Sprach-Lapsus. Kandidat Julian schied für die nächste Runde aus, kehrte aber - die Spielregeln ermöglichen es - noch mal ins Rennen um den Jackpot zurück.
Seine Frage kam dann aus der Kategorie „Börse“, und die Vorzeichen waren umgekehrt wie zuvor. Das Studio-Rad entschied, dass Evelyn Burdecki bei der Beantwortung helfen sollte. Raunen auf den Sitzen. „Ich versuche, alle Gehirnzellen anzustrengen“, versprach die Reality-Show-Queen.
Die Frage wirkte machbar: „Was steht als Sinnbild für fallende Kurse vor der Frankfurter Börse?“ - Die Antwortmöglichkeiten: Bison, Bär, Biene und Buckelwal. ARD-Börsenexpertin Anja Kohl lächelte müde, an „Bulle und Bär“ dürfte sie fast täglich vorbeigehen auf dem Weg zur Arbeit. Aber sie durfte ja nicht helfen.
Evelyn Burdecki hatte von einem Börsen-Besuch für das Magazin „sternTV“ immerhin eines der Tiere noch fast richtig in Erinnerung. „Ich habe einen Stier dort gesehen.“ Und das andere Tier? Den Buckel des Buckelwals konnte die Ex-„Supertalent“-Jurorin schon mal mit etwas Abfallenden in Verbindung bringen, den Bison leider mit nichts: „Was ist ein Bison, ein Igel in der Art?“ Kandidat Julian wollte die Biene ausschließen, da widersprach Evelyn: „Wenn die Biene sticht, fällt sie auch.“ Aber: „Mein Bauchgefühl wäre Bär.“
Ein Glück, dass der Kandidat das Bauchgefühl teilte. Mit der richtigen Antwort „Bär“ zog er ins Finale ein, beantwortete korrekt, dass die Expo 2000 in Hannover stattfand, und war um 52.000 Euro reicher. So schlicht, so schön, so unterhaltsam können Quizshows sein. Immer noch! (tsch)