„Wer wird Millionär“Kandidatin droht Namensänderung – Jauch rät dringend davon ab

Kandidatin Scarlett Hickey diskutierte mit Günther Jauch angeregt über die Rollenverteilung im Haushalt. (Bild: RTL / Guido Engels)

Kandidatin Scarlett Hickey diskutierte mit Günther Jauch angeregt über die Rollenverteilung im Haushalt. 

Ihren Vornamen verdankte Scarlett Hickey der Protagonistin von „Vom Winde verweht“. Ihren Nachnamen wollte sie ihrem Mann zuliebe ändern, falls sie mindestens 64.000 Euro erspielte. Davon riet Günther Jauch aus guten Gründen dringend ab.

Senior Consultant Innovation Management - das Arbeitsfeld seiner „Wer wird Millionär?“-Kandidatin Scarlett Hickey wollte Günther Jauch gern auf Deutsch übersetzt bekommen. Eigentlich ganz einfach: „Geschäftsmodellentwicklung“, erklärte die Kandidatin.

Ihren Vornamen hat die Dame aus Fellbach bei Stuttgart dem Buch- und Filmklassiker „Vom Winde verweht“ zu verdanken. Günther Jauch wollte wissen, warum sie nicht den Namen des mitgereisten Ehegatten annehmen wolle. Weil sie dann „Hickey Haus“ geheißen hätte, nannte die Kandidatin einen nachvollziehbaren Grund. Ihre Freunde hätten sie bereits bei der Vorstellung als „Micky Maus“ belächelt.

Günther Jauch ätzt: „Das muss eine sehr romantische Beziehung sein“

Dann der Knaller: Allen Widrigkeiten zum Trotz wäre sie bereit, ab der magischen Marke von 64.000 Euro dem langgehegten Wunsch ihres Ehemannes nachzukommen und seinen Namen anzunehmen. Dafür gab es Applaus im Studio. Jauch positionierte sich: „Ich drücke die Daumen, dass Sie nicht so weit kommen.“

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Bei der 16.000-Euro-Marke holte sich Scarlett Hickey Unterstützung beim Publikum. „Wo wurde am 14. Mai 1955 als Reaktion auf den NATO-Beitritt der Bundesrepublik ein historisch bedeutsamer Vertrag unterzeichnet?“ Prag, Budapest, Warschau, Moskau? 89 Prozent votierten für C. Korrekt, denn es ging um den Warschauer Pakt. Das wäre auch ihre Tendenz gewesen, behauptete Hickey. „Natürlich“, kommentierte Günther Jauch sarkastisch.

Sie müsse sich „ein bisschen an Ihrem Namensvorbild Scarlett O'Hara“ orientieren, riet Jauch der Kandidatin. Ihre Namensvetterin sei „selbstbewusst und ein bisschen wie ein femininer Rambo durch die Welt gegangen“. Noch etwas an Scarlett Hickey war in den Augen des Moderators „gar nicht Scarlett-O'Hara-haft“. Er spielte auf den Putzfimmel der Kandidatin an, den eine eingeblendete Excel-Liste belegte.

Unter anderem wurde zwischen großer und kleiner Putzwoche unterschieden sowie die erwarteten Frequenzen der Tätigkeiten klar geregelt. Günther Jauch wandte sich mitleidsvoll an den Gatten. Der aber erklärte, er habe die Liste selbst erstellt, „weil die Kommunikation Mann und Frau nicht immer ganz so einfach ist“. Offenbar hatten sich in dieser Ehe die beiden Richtigen gefunden. „Das muss eine sehr romantische Beziehung sein“, kommentierte Günther Jauch ironisch.

Ab 64.000 Euro hätte sie den Namen des Gatten angenommen. „Hickey-Haus“ blieb ihr erspart: Sie ging mit 32.000. (Bild: RTL / Guido Engels)

Ab 64.000 Euro hätte sie den Namen des Gatten angenommen. „Hickey-Haus“ blieb ihr erspart: Sie ging mit 32.000.

Es wurde noch kurioser. Eine weitere Liste erklärte „Wie wasche ich richtig?“ Als Scarlett Hickey die Liste dem Moderator anbot, wurde der nostalgisch. Seine Eltern hätten in den 1950er-Jahren geheiratet. „Wissen Sie, wie in Ordnung die Welt da noch war?“, fragte er rethorisch und schwärmte - nicht ironiefrei - vom Ideal des arbeitenden Vaters und der Mutter, die sich um Haushalt und Kinder kümmerte. „Ne, ne, das läuft so nicht mehr“, widersprach Scarlett Hickey.

32.000 Euro wert: „Wovon hat ein Erwachsener je nach Alter im Durchschnitt 2.000 bis 5.000, Kleinkinder hingegen doppelt so viele?“ Lungenbläschen, Gehörknöchelchen, Geschmacksknospen, Stäbchen auf der Netzhaut? Ihr Bauchgefühl ging zu C, doch Scarlett Hickey wollte mit dem Telefonjoker absichern. Der war nur zu 70 Prozent sicher, was ihr noch immer zu wenig war. Erst eine Erzieherin, die als Zusatzjoker fungierte und die These bestätigte, gab der Kandidatin den Mut zur Entscheidung.

Nun ginge es „um die Existenz, um die Identität, um einen Moment, den Sie vielleicht Ihr ganzes Leben bereuen werden“, kündigte Günther Jauch danach vollmundig an. Die 64.000-Euro-Frage sollte bekanntlich nicht nur eine Frage des Geldes sein, sondern auch die Entscheidung über den Nachnamen bringen. Jauch zog das am Jackett angebrachte Ansteckmikrofon zu sich und flüsterte konspirativ, gerade so laut, dass die Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer es hören konnten, nicht jedoch die Kandidatin: „Sie will an dem Namen nichts ändern, deswegen beantwortet sie es nicht.“

Gefragt war: „Wobei handelt es sich sprachlich um eine Verkleinerungsform?“ Cevapcici, Tandoori, Rösti, Rigatoni? Scarlett Hickey musste tatsächlich passen. Sie ging mit ihrem ursprünglichen Familiennamen und 32.000 Euro. Ihr Bauchgefühl „Cevapcici“ wäre richtig gewesen.

So erging es den anderen Kandidaten

Überhangkandidat Wolfhard Köpke aus Hemer erklärte voller Rührung, er wolle 25.000 Euro an alleinerziehende Mütter spenden, die sich keinen Urlaub leisten können - falls er 125.000 Euro erspielte. So weit kam es allerdings nicht. Der 80-Jährige ging mit 32.000 Euro. „Unheimlich viel Geld für einen Rentner“ wie ihn, verriet er.

Staatsanwalt Jonas Kaul erspielte ebenfalls 32.000 Euro. Andy Sischka aus Bielefeld darf wiederkommen: Nachdem er die 64.000-Euro-Marke geknackt hatte, ertönte das Signal, welches die Sendung klassischerweise beendet. (tsch)