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Ganz ungeschöntSO sehen Frauen nach der Geburt wirklich aus

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Köln – Ein Kind zu bekommen gehört wohl zu den intensivsten Veränderungen im Leben einer Frau. Und das nicht nur emotional. Auch der Körper leistet Besonderes – und verändert sich, manchmal auch nachhaltig.

Rosige Babys in den Armen strahlender Mütter

Die Bilder, die nach einer Geburt die Runde machen, zeigen aber meist nur eine Seite: Sie erzählen vom Glück, ein neues Leben begrüßen zu dürfen. Da schlafen Babys friedlich, eingewickelt in eine kuschelige Decke oder liegen verschrumpelt süß in den Armen einer stolzen, strahlenden Mutter. Im medienwirksamen Idealfall sieht die schon Stunden nach der Entbindung wie aus dem Ei gepellt, wie Kate Middleton bei ihren ersten Auftritten mit dem royalen Nachwuchs.

Was so ziemlich komplett an der Realität der meisten Frauen vorbeigeht, die gerade ein Kind geboren haben.

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Was man im Bild selten sieht und worüber in der Öffentlichkeit weniger gesprochen wird, sind die vielen anderen intensiven Erfahrungen und Emotionen, die Mütter in der Zeit nach der Geburt, dem so genannten Wochenbett, erleben. Und nicht wenige davon sind mühsam – trotz all der Freude über das Baby.

Schmerzen, Überforderung und Unsicherheit gehören auch dazu

Da sind die körperlichen Beschwerden, unter denen viele Frauen nach Geburtsverletzungen oder Kaiserschnitten leiden. Und die Unsicherheit nach den ersten verunglückten und oft schmerzhaften Stillversuchen. Da ist die Überforderung, die Neu-Mamas überfährt, wenn die Aufgabe, plötzlich für einen Menschen komplett verantwortlich zu sein, kaum zu bewältigen scheint. Da ist der erste Schock darüber, welche Spuren Schwangerschaft und Geburt am eigenen Körper hinterlassen haben. Und manchmal entwickeln Mütter sogar eine Wochenbettdepression oder eine postpartale Depression, mit der Angst, keine Bindung zum Kind aufbauen zu können.

Die Zeit nach der Geburt hat viele Gesichter

Die amerikanische Mutter January Harshe, die selbst sechs Kinder hat und einen Elternblog betreibt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Facetten dieser Zeit nach der Geburt sichtbar zu machen. Auf ihrem Instagram-Account @takebackpostpartum sammelt sie deshalb echte Fotos neuer Mütter. Und die sind, wie auch jede Geburt, ganz individuell und unterschiedlich.

Die Bilder zeigen intime Momente zwischen Mutter und Kind, große Liebe und unfassbare Nähe, aber auch Schmerz, Verzweiflung, Traurigkeit und Erschöpfung. Bei vielen Bildern kommentieren die Mütter selbst und erzählen, wie sich diese erste Zeit mit Baby angefühlt hat. „Mein Körper fühlt sich kaputt an … alles tut weh…“, schreibt eine Mutter, „ich habe das Gefühl, dass ich nur schwer eine Beziehung zu meinem Kind aufbauen kann. Was für ein beschissener Tag.“ Eine andere erzählt: „Diese Streifen erinnern mich daran, wo meine Emilia Ren gewachsen ist. Dieser Körper, ICH, ich werde niemals mehr dieselbe sein, aber wenn sie sich in diesem Körper so wohlfühlen kann, dann werde ich es auch können.“

Mit der Aktion #takebackpostpartum möchte January Harshe den Fokus wieder darauf legen, was in den ersten Wochen mit Baby passiert. „Es ist ganz egal, wie du das Kind auf die Welt gebracht hast“, schreibt Harshe in einem Post, „die Zeit nach der Geburt ist dazu da, zu heilen und eine neue Normalität zu finden. Mental, körperlich und emotional. Und das braucht Zeit.“

Sie will Müttern eine Plattform geben und ihnen Mut machen, zu ihren Körpern und Emotionen zu stehen und sich nicht vom Druck der Öffentlichkeit verunsichern zu lassen. „Das Leben und das Muttersein sind schon hart genug. Wir brauchen Unterstützung anstatt herabgewürdigt zu werden“, sagte sie der Huffington Post.