DHL, H&M, Lidl & Co.So viel Gehalt zahlen die großen Firmen – hier gibt es die größten Unterschiede

Ein Paketzusteller stellt ein Paket in ein Fahrzeug der Deutschen Post DHL.

Ein Paketzusteller stellt ein Paket in ein Fahrzeug der Deutschen Post DHL. Ein Zusteller hat in einer RTL-Doku nun verraten, wie viel er verdient.

Über Geld spricht man nicht? Oh doch! In der Sendung „Was verdient Deutschland? Das große Gehaltsranking“ hat RTL bei den Deutschen nachgehakt und aufgedeckt, wie viel man wo verdient.

von Paulina Meissner  (mei)

Die Folgen der Inflation sind noch deutlich zu spüren. Viele Preise sind angestiegen und auch bei den Mieten werden die Kosten immer höher. Doch im Gegensatz dazu bleiben die Gehälter in vielen Branchen meist gleich. Wie deutlich die Unterschiede sein können und was die großen Firmen ihren Mitarbeitenden zahlen, das hat nun eine RTL-Doku aufgedeckt.

„Was verdient Deutschland? Das große Gehaltsranking“ (ab 18. Juli 2024 auf RTL oder vorab auf RTL+) heißt die Sendung, die aus zwei Teilen besteht und in der Steffen Hallschka und sein Team die Gehälter der Deutschen unter die Lupe nehmen.

Gehälter in Deutschland: So viel verdient man bei H&M und Penny

Dabei wird schnell deutlich: Es gibt gravierende Unterschiede. Und auch die Größe des Unternehmens scheint nicht ausschlaggebend dafür zu sein, wie hoch das Gehalt ausfällt.

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So verdient die Einzelhandelskauffrau Martje Böge bei dem schwedischen Modeunternehmen H&M „nach Tarif bezahlt und bei einer Arbeitswoche von 37, 5 Stunden 2500 Euro Brutto“. Mit Weihnachts- und Urlaubsgeld kommt sie auf etwa 2711 Euro. Damit liegt sie im RTL-Ranking mit 25 verschiedenen Berufen weit hinten. Hinter ihr liegt nur noch der Beruf des Gebäudereinigers, der 2240 Euro Brutto verdient.

Platz 1 im Ranking belegte übrigens Entertainer und Ballermannsänger Jürgen Milski, der ebenfalls sein monatliches Brutto-Gehalt preisgab.

Deutlich besser im Ranking schneidet Tamara Herwig ab. Sie ist seit März 2023 Marktleiterin einer Penny-Filiale in Bergheim. Mit allen Zulagen verdient sie bei einer 43-Stunden-Woche nach eigener Aussage 4900 Euro. Sie merkt jedoch an: „43 Stunden pro Woche sind es, wenn alles gut läuft. Überstunden sind wöchentlich der Fall“.

DHL: Zusteller verrät sein monatliches Gehalt

Ein Beruf, der vor allem körperlich fordernd ist, ist der von Florian Bido. Er ist Zusteller beider DHL. An dem Tag, an dem das TV-Team von RTL ihn begleitet, muss er 139 Pakete ausstellen. „Ein eher normaler Tag“, wie er betont. Das schwerste Paket liegt dabei bei stolzen 26,3 Kilogramm. Doch überdurchschnittlich viel verdient er trotz der zusätzlichen körperlichen Belastung nicht. Sein Brutto-Gehalt lieg gerade einmal bei 2.900 Euro.

Wenn Kunden und Kundinnen Pakete bei ihm direkt abgeben, verdiene er 35 Cent pro Paket dazu. Viel zum Sparen bleibe da nicht. Bido erklärt, es bleiben „etwa 150 Euro, die ich noch beiseitelegen kann“.

Und auch Amazon hat dem TV-Team Einblicke in die Gehälter der Angestellten gegeben – zumindest bei einigen. Das Unternehmen steht schon seit längerer Zeit in der Kritik, die Beschäftigten fordern Tarifgehälter – jedoch ohne Erfolg. Amazon hält aktuell an seinem Kurs mit 14 Euro pro Stunde fest, plus Zusatzleistungen.

In einigen Positionen unterscheidet sich das Gehalt dennoch deutlich. So verdient im Logistikzentrum Kaiserslautern der Teamleiter der Abteilung Versand, Ramadan Omar, rund 3600 Euro Brutto pro Monat. Sein Kollege Dennis Toczynski, Schichtleiter in der Technik, liegt mit einem Gehalt von 5580 Euro deutlich darüber. Noch besser verdient Bao Gian Nguyen. Sie ist Abteilungsleiterin in der Logistik und kann sich monatlich über stolze 6420 Euro Brutto freuen.

Lidl: Discounter hebt Mindestlohn freiwillig an

Amazon ist jedoch nicht das einzige Unternehmen, bei dem das Thema Gehalt zu Konflikten führt.

Die Arbeitgeberverbände im Einzelhandel hatten sich über ein Jahr lang geweigert, einer Tariflohnsteigerung zuzustimmen. Bei der Discounter-Kette Lidl ist man nun mit „gutem Beispiel“ vorangegangen und erhöht den internen Mindestlohn ab September 2024 auf 15 Euro.

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„Wir wissen und schätzen, was unsere Kollegen jeden Tag leisten“, begründet Personalchef Marco Monego den Schritt. „Deshalb ist es uns wichtig, ihr tägliches Engagement ebenso überdurchschnittlich und fair zu entlohnen.“

Der tatsächliche Lohn vieler Mitarbeitenden liege jedoch bereits jetzt über 15 Euro. Bis zu 19,47 Euro pro Stunde könne der Tariflohn betragen, berichtet die „Lebensmittelzeitung“ mit Verweis auf Unternehmensangaben.

Zusätzlich dazu kämen dann noch Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Die anderen Supermarkt und Discounter-Ketten halten sich nach dem Vorpreschen von Lidl bedeckt. Laut dem Bericht der „Lebensmittelzeitung“ liege der Mindesteinstiegslohn bei Rewe jedoch ebenfalls bei 15 Euro, bei Aldi Süd bei etwa 15,57 bis 20,30 pro Stunde.