Für die deutsche Bevölkerung gehört Mallorca ohne jeden Zweifel nach wie vor zu den beliebtesten Reisezielen. Doch die Deutschen sind nicht die einzigen, die sich gerne auf der Baleareninsel niederlassen. Die Beliebtheit der Insel ist für den US-Reiseführer „Fodor's“ ein Ausschlusskriterium.
„Nicht tragbar“Renommierter US-Reiseführer warnt jetzt vor Urlaub auf Mallorca
Mallorca auf einer „NoGo“-Reiseliste? Für viele begeisterte Malle-Urlauber und -Urlauberinnen mag dies auf den ersten Blick unverständlich klingen. Für „Fodor's“, einen renommierten US-amerikanischen Reiseführer, gibt es dennoch einige Gründe, von einem Urlaub auf der Baleareninsel abzusehen.
Sogar im Mallorca-verrückten Deutschland wurde die spanische Insel an der Spitze der beliebtesten Reiseziele abgelöst. Mutmaßlich hängt das auch mit den Faktoren zusammen, die im Rahmen der sogenannten „No-List“ des US-Reiseführers aufgeführt wurden. Darin werden für jedes Jahr Reiseziele aufgeführt, welche man bei seiner Urlaubsplanung meiden sollte. Ebenfalls auf der Liste befinden sich beliebte Tourismus-Hotspots wie Barcelona, Lissabon oder Venedig, die von dem US-Reiseführer als „nicht tragbar“ eingestuft wurden.
Die Beliebtheit Mallorcas soll der Insel selbst zum Verhängnis werden
All diesen beliebten Zielen werden dabei keineswegs ihre Vorzüge abgesprochen. Alle aufgeführten Orte seien „überwältigend, faszinierend und kulturell bedeutend“. Allerdings stünde ihnen ihre eigene Popularität im Weg, um ein wirklich attraktives Reiseziel zu sein. Als einen Hauptkritikpunkt führt „Fodor's“ dabei an, dass die Bedürfnisse der Einheimischen hinter jenen der Touristinnen und Touristen angestellt würden.
Als direkte negative Folgen dieser Herangehensweise benennt der Reiseführer „Überteuerung, Homogenisierung oder gar Zerstörung“. Darüber hinaus würden Mallorca und auch die anderen auf der Liste aufgeführten Ziele unter überfüllten Sehenswürdigkeiten, zugemüllter Natur und einer generellen Abneigung der Einheimischen gegenüber den Besuchenden leiden. Ebenfalls wird im Rahmen der „No-List“ das Problem des Wohnraumes in derartigen Tourismus-Hochburgen betont.
So würde der stetige Ausbau von Ferienwohnungen und Hotelanlagen dazu führen, dass die Einheimischen es immer schwerer haben, an bezahlbaren Wohnraum heranzukommen. Zwar würde vielerorts langfristig an dieser Problematik gearbeitet, dennoch seien vor allem kurzfristige und unkomplizierte Lösungen für die Einwohnerinnen und Einwohner dieser Orte notwendig. Das Reisemagazin macht jedoch ebenfalls deutlich, dass diese Liste keinesfalls als Boykottaufruf zu verstehen sei.
Derartige Maßnahmen würden bloß der lokalen Wirtschaft schaden und nicht zur Behebung der Probleme beitragen. „Der erste Schritt zur Problemlösung ist anzuerkennen, dass es eins gibt“, resümiert „Fodor's“. Weiter hält der Reiseführer fest, dass im Interesse aller Beteiligten sei, diese faszinierenden Reiseziele, auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Abschließend wird auch noch ein positives Beispiel für den Umgang mit Massentourismus hervorgehoben.
So habe es die niederländische Metropole Amsterdam geschafft, durch ein Anlegeverbot für Kreuzfahrtschiffe, den Stopp für den Bau von Hotels und die Reduzierung von Ferienwohnung erste richtige Schritte zu gehen.