Laut einer aktuellen Studie sind Billigflieger nicht mehr so preisgünstig, wie sie einmal waren. Die durchschnittlichen Ticketpreise für Flüge innerhalb Europas sind in den letzten Jahren gestiegen, insbesondere bei den günstigen Fluggesellschaften.
Preis-HammerDie Wahrheit über Ryanair, Eurowings, Easyjet und Co.: Hier wird der Urlaub richtig teuer
Copyright: picture alliance/dpa
Eine Maschine der Fluggesellschaft Ryanair steht Mitte Juli auf dem Flughafen Köln/Bonn auf dem Rollfeld. Auch das Fliegen mit den Billigairlines ist deutlich teurer geworden.
Das Leben in Deutschland ist teurer geworden: Benzin, Energie, Lebensmittel – die Menschen in Deutschland müssen seit Monaten tiefer in die Tasche greifen. Trotzdem ist in diesem Jahr der Wunsch nach Urlaub ungebrochen. Die Einschränkungen und Unsicherheiten der vergangenen zwei Jahre steigern das Bedürfnis nach Reisen deutlich.
Das führte dazu, dass viele Reisebüros in diesem Jahr sehr gut besucht waren. Besonders beliebt bleiben die sogenannten Low-Cost-Flugverbindungen ab Deutschland in die Welt: Sie verzeichneten in der Wintersaison ein weiter anhaltendes Wachstum. Doch die Billigflieger sind gar nicht mehr so billig, wie eine aktuelle Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zeigt.
Flugpreise: Billig-Airlines sind deutlich teurer geworden
Der „Low Cost Monitor“ des DLR erscheint seit 2006 zweimal jährlich und zeigt aktuell die Entwicklungen der in Deutschland verkehrenden Billigfluggesellschaften auf. Dabei schauen Expertinnen und Experten ganz genau auf die Preise der Airlines. Und sind dem Ergebnis nach nun deutlich angestiegen.
„Die schwierige Lage am Markt führt dieses Jahr zu deutlich steigenden Preisen im Low-Cost-Segment“, erklärt Studienleiter Peter Berster vom DLR-Institut für Luftverkehr in Köln. „Die ermittelte Preisspanne lag im Frühjahr 2023 auf einem Niveau von rund 103 bis 147 Euro bei den Durchschnittspreisen der betrachteten Fluggesellschaften Ryanair, Easyjet, Eurowings und Wizz.“ Im Frühjahr 2019 habe diese Spanne noch bei rund 59 bis 106 Euro gelegen.
Nach der aktuellen DLR-Analyse ist Easyjet mit einem durchschnittlichen Ticketpreis von rund 103 Euro vor Eurowings, Ryanair und Wizz die Gesellschaft mit den preisgünstigsten Angeboten inklusive aller Steuern und Gebühren im deutschen Markt. Doch auch dort haben sich die Preise stark erhöht – vor allen Dingen bei den kurzfristigen Buchungen.
Urlaub buchen 2023: Darauf sollten Flugreisende achten
Wer also einen Spontan-Urlaub antreten will, greift besonders tief in die Tasche. Ein Flug, der für den Folgetag gebucht wird, kann das Vielfache eines Fluges kosten, der erst drei Monate nach der Buchung durchgeführt wird.
Die durchschnittlichen Bruttopreise der bedeutendsten Low-Cost- Anbieter in Deutschland variieren zwischen satten 130 Euro und 235 Euro für einen Flug mit einer Vorausbuchung von nur einem Tag – und zwischen 36 Euro und rund 147 Euro für einen Flug, der erst drei Monate nach dem Buchungstag stattfindet. Heißt: Wer bei Flügen trotz gestiegener Preise sparen will, sollte mindestens drei Monate vorher buchen.