Aldi wird im Sommer sein Fleischsortiment umstellen. Bestimmte Produkte fliegen dann aus den Kühlregalen. Jetzt erklärt der Discounter, was dahintersteckt. Betroffen sind Aldi Süd und Nord.
AldiWichtige Änderung ab Sommer 2022 – auch Tiefkühlware betroffen
Copyright: picture alliance/dpa
Aldi wird ab Sommer 2022 Rindfleisch aus Brasilien aus dem Sortiment nehmen. Unser undatiertes Foto zeigt eine Aldi-Süd-Filiale in Düsseldorf.
Wer in Deutschland Rindfleisch auf dem Teller hat, fragt meist nicht nach der Herkunft. Fakt ist: Brasilien ist der weltweit größte Rindfleischexporteur. Rund zwei Millionen Tonnen Rindfleisch führt das südamerikanische Land jährlich aus. Doch nun wollen viele Supermärkte brasilianisches Rindfleisch aus den Regalen verbannen.
Zuletzt hat sich der Discounter Aldi zu dem Thema geäußert – auch Aldi Süd und Nord verzichten in Zukunft auf Rindfleisch aus Brasilien.
Discounter Aldi verzichtet auf brasilianisches Rindfleisch
Grund: Die Rinderwirtschaft in Brasilien steht heftig in der Kritik: Um Weideland auszuweiten, kommt es häufig zu illegaler Rodung – obwohl es bereits Abkommen gibt, die dies verhindern sollen.
„Als internationale Händler mit globalen Lieferketten wollen wir unseren Teil der Verantwortung wahrnehmen, um der Zerstörung bedrohter Waldgebiete entgegenzuwirken“, erklärt Dr. Tanja Hacker von Aldi Nord. „Gleichzeitig ist dies ein weiterer Beleg dafür, dass wir unseren Haltungswechsel ernst meinen und konsequent mehr Fleisch aus Deutschland anbieten“, so Erik Döbele von Aldi Süd.
Damit positioniert sich der Discounter klar gegen die Entwaldung in der Amazonas-Region. Immerhin ein Anfang. In der Vergangenheit hatten einige große Handelsketten aus den Niederlanden, Frankreich, Belgien und in Großbritannien, darunter Albert Heijn und Lidl Niederlande bereits die Notbremse gezogen. Ob das allerdings reicht, um die illegale Rodung in Brasilien dauerhaft zu stoppen, bleibt abzuwarten.
Aldi-Fleisch-Verzicht soll im Sommer 2022 umgesetzt werden
Laut Aldi gilt der Verzicht auf brasilianisches Rindfleisch ab Sommer 2022 für alle neuen Lieferantenverträge für Frischfleisch und Tiefkühlware.
In einem nächsten Schritt werde der Discounter die Herkunft von verarbeitetem Fleisch prüfen. Erklärtes Ziel sei es, bis Ende 2030 die Entwaldung entlang der relevanten Lieferketten, wie Soja, Palmöl oder eben Rindfleisch, international zu beenden.