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Aldi-Insiderin deckt aufDieser Trick steckt hinter den hohen Rabatten – Verbraucherzentrale schlägt Alarm

Blick auf ein Logo von Aldi Nord an einem Aldi-Markt, hier im Dezember 2020 in Essen.

Aldi nutzt einen Trick bei Rabattaktionen.

Sparen was das Zeug hält. Wie das am besten geht? Natürlich mit Rabatt-Aktionen. Doch Vorsicht ist geboten. Was auf den ersten Blick verlockend erscheint, ist womöglich gar nicht so ein lukratives Schnäppchen.

von Jana Steger (JS)

Bis zu fünfzig Prozent Rabatt auf ausgewählte Artikel. Aldi setzt im Gegensatz zu anderen Discountern nach wie vor auf die bunten, gedruckten Werbeprospekte mit Tiefpreisgarantie. Darin zu sehen: eine Menge bunter Zahlen und Preisangaben, welche satte Rabatte versprechen.

Kein Wunder, dass Kundinnen und Kunden dadurch zum Kauf animiert und in dem Glauben gelassen werden, dass es sich bei diversen Angeboten um einen besonders guten Deal handelt. Doch falsch gedacht. Aldi verfolgt bei den Rabatt-Aktionen in den Werbeprospekten nämlich eine ganz eigene Strategie. 

Aldi: Der Trick hinter den Rabattangaben beim Discounter

Wie kann es sein, dass teilweise enorme Rabatte in Höhe von 50, 60 oder sogar 70 Prozent angeboten werden können? Natürlich alles mit dem Ziel, Kundinnen und Kunden das Gefühl zu geben, dass hier ordentlich gespart wird. Insiderin Lisa, welche selbst mehrere Jahre als stellvertretende Filialleiterin bei Aldi gearbeitet hat, kennt den Trick rund um die Rabatte.

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Im Rahmen der ZDF-Reportage „ALDI: Die Insider“ erklärt sie: „Der Clue dabei ist, dass die Ersparnis gegenüber dem UVP (unverbindlicher Verkaufspreis) gerechnet wird und nicht gegenüber dem Preis, der vielleicht in den letzten Wochen am Regal gestanden ist. Und dadurch errechnet sich eine höhere Differenz.“ Die Folge: Kundinnen und Kunden nehmen den Rabatt-Deal als viel höher wahr, als er vielleicht eigentlich ist.

Bei einem Blick in das Prospekt gibt es Tomaten beispielsweise zu einem Preis von 2,49 Euro statt für 2,99 Euro. Das bedeutet: eine Preisersparnis von 16 Prozent. Doch bei genauerem Hinsehen steht neben der Preisangabe im Kleingedruckten: „Niedrigster Preis der letzten 30 Tage: 2,15 €.“ Heißt: Eigentlich war der Preis vorher viel günstiger. 

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Doch wie kann das sein? Aldi nimmt nach Angaben der ZDF-Reportage wie folgt Stellung: „So wird in den ALDI-Prospekten mitunter mit sogenannten Streichpreisen gearbeitet. Das tut Aldi im Regelfall nur dann, wenn es sich bei dem Streichpreis um den günstigsten Preis der vergangenen 30 Tage vor Anwendung der Preisermäßigung handelt.“

„Zusätzlich gibt Aldi die prozentuale Preisermäßigung bezogen auf den günstigsten Preis der letzten 30 Tage an“, erklärt Aldi in der Stellungnahme weiter. Expertinnen und Experten zeigen sich jedoch eher kritisch gegenüber diesem Vorgehen.

Rabattangaben bei Aldi: Verbraucherzentrale übt Kritik

So auch die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Sie ging sogar so weit, dass eine Klage beim Europäischen Gerichtshof gegen Aldi eingereicht wurde. „Wenn erst im Kleingedruckten klar wird, dass der günstigste Preis der letzten 30 Tage schon einmal 2,15 Euro betragen hat, dann wirken natürlich diese 2,49 Euro ganz anders“, erklärt Sabine Holzäpfel von der Verbraucherzentrale Bade-Württemberg. 

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„Und deshalb ist es aus unserer Sicht ganz entscheidend, dass sich auch diese Prozentangabe immer auf den günstigsten Preis der letzten 30 Tage bezieht. Ansonsten kann das Verbraucher und Verbraucherinnen in die Irre führen über die Höhe der Preisermäßigung und sie können diese nicht richtig einordnen“, so die Verbraucherschützerin weiter. 

Doch das war noch nicht alles. Aldi Nord hält sich in deren Prospekte nämlich erst gar nicht an die Vorgaben. Auf die Angabe des günstigsten Preises der letzten 30 Tage wird bei Stichproben nämlich komplett verzichtet. Lediglich die Rabattangaben in bunten Ziffern kommen hier zur Geltung. Auf Anfrage des ZDF hat Aldi hier jedoch keine Stellung bezogen.