Aldi Süd reduziert Zucker- und Salzgehalt von Produkten wie Müslis und Pizzen. Währenddessen fordert Foodwatch die Anpassung an WHO-Empfehlungen, besonders bei Kinderlebensmitteln.
Nach großem Schritt von LidlAldi Süd zieht nach – Verbraucherorganisation begrüßt Pläne
Der Discounter Aldi Süd will nach eigenen Angaben den Zucker- und Salzgehalt in einer Reihe von Warengruppen merklich reduzieren. Bereits geschehen sei dies für Müslis und Pizzen, erklärte das Unternehmen am Montag, dem 6. März 2023.
Bis Ende 2025 sollen demnach die Rezepturen von Eigenmarken in sechs weiteren Produktgruppen in Anlehnung an Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angepasst werden. Müslis enthalten den Angaben zufolge nun 20 Prozent weniger Zucker. Bei Pizzen sei der Salzgehalt um 15 Prozent reduziert worden.
Aldi reduziert Zucker und Salz in Produkten
„Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rezept-Optimierung und der Einhaltung der WHO-Nährwertprofile für Kinderprodukte“, fügte Aldi Süd mit Blick auf künftige Veränderungen hinzu. Außerdem sollen bis Sommer 2024 alle Eigenmarken mit der Lebensmittelampel Nutri-Score gekennzeichnet.
Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisierte die Ankündigungen zunächst, weil der Discounter bei Süßigkeiten und Limonaden hinter den Plänen von Konkurrent Lidl zurückbleibe und diese weiterhin speziell für Kinder bewerben wolle. Später habe Aldi Süd aber versichert, „die Werbeschranken gemessen an dem WHO-Nährwertprofil auch auf Limonaden und Süßigkeiten anzuwenden“, sagte ein Foodwatch-Sprecher. „Sollte dies zutreffen, gehen die Pläne genauso weit wie die von Lidl. Wir begrüßen diesen Schritt.“
Lidl hatte im Januar mitgeteilt, grundsätzlich nicht mehr aktiv für ungesunde Kinderlebensmittel wie zuckrige Cornflakes oder Schokopudding werben zu wollen. Bis Ende 2025 will Lidl zudem nur noch Lebensmittel mit Kinderoptik auf der Verpackung seiner Eigenmarken verkaufen, wenn sie die WHO-Kriterien für gesunde Lebensmittel erfüllen. Ausnahme sollen Aktionsartikel zu Weihnachten, Ostern und Halloween bleiben. (afp)