Im Topf gekocht oder in der Pfanne gebraten. Dazu ein paar Kartoffeln, würziger Schinken und eine helle Sauce. Die Spargel-Saison ist eröffnet. Knackig, zart, nussig oder mild, kaum ein anderes Lieblingsgemüse der Deutschen ist so vielfältig. Doch die Nachfrage nahm 2022 ab, die Preise zu.

Nicht umsonst kündigte Aldi Süd daher vor kurzem eine Umstellung im Sortiment an: Ab dem 11. April soll es in den Discounter-Filialen nur noch Spargel aus Deutschland zu kaufen geben. Bis dahin wurde wie bereits in den vergangenen Jahren, zusätzlich Spargel aus dem Ausland verkauft. Ein Kunde machte in einer Aldi Süd-Filiale nun eine Entdeckung.

Aldi Süd: Discounter setzt aus Spargel aus Deutschland

Dem aufmerksamen Verbraucher fiel bei seinem Einkauf auf, dass Spargel aus dem Ausland bei Aldi Süd in 500-Gramm-Packungen angeboten wird, das deutsche Pendant allerdings nur in 400-Gramm-Packungen. Daraufhin beschwerte sich der Kunde auf der Facebook-Seite des Discounters.

„Es gibt wieder deutschen Spargel bei Aldi. Und nach dem Vorbild von Rama statt 500 g nur noch 400 g pro Packung. Danke“, schrieb der Mann auf Facebook. Der Discounter ließ die Aussage nicht auf sich sitzen und kommentierte den Beitrag: „Die Nachfrage nach deutschem Spargel war niedriger als in den Vorjahren, viele Landwirtinnen und Landwirte haben ihre Mengen zurückgefahren. Wir setzen jetzt ein Zeichen und unterstützen die deutschen Spargelbauern.“

Aufgrund der sinkenden Nachfrage hatte sich Aldi Süd dazu entschieden, als erster großer Händler während der deutschen Spargelsaison nur noch heimischen weißen oder violetten Spargel anzubieten. „Damit unterstützen wir die deutschen Spargelbauern nachhaltig“, schrieb der Discounter weiter.

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Im vergangenen Jahr lag der Durchschnittspreis für Spargel laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) bei 8,58 Euro. Vor allem die hohen Preise schreckten zahlreicher Verbraucher und Verbraucherinnen ab, was sich wiederum auf die Nachfrage auswirkte. Auch die Wetterverhältnisse machen Landwirtinnen und Landwirten 2022 einen Strich durch die Rechnung. Laut Statistischem Bundesamt wurden vergangenes Jahr 110.300 Tonnen Spargel in Deutschland geerntet – ein Rückgang von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Wie das „RND“ berichtete, kamen Absatzprobleme hinzu, weil Bürgerinnen und Bürger aus Sorge vor den wirtschaftlichen Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine beim Lebensmitteleinkauf sparten. Die Lösung für Supermarktketten: günstigeren Spargel aus dem Ausland importieren. Bei Aldi Süd ist in dieser Saison damit Schluss. Ob der Discounter den wutentbrannten Kunden mit der Aufklärung der Hintergründe zur Packübungsverkleinerung besänftigen konnte, bleibt unklar. (js)