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Nächstes Unternehmen vor dem AusAldi-Zulieferer aus NRW muss Insolvenz anmelden

Llobe, ein E-Bike-Hersteller aus NRW, der unter anderem Aldi beliefert hat (Symbolbild), musste Insolvenz anmelden.

Llobe, ein E-Bike-Hersteller aus NRW, der unter anderem Aldi beliefert hat (Symbolbild), musste Insolvenz anmelden.

Seit längerem schon befindet sich die Fahrradbranche auf einem Tiefpunkt – jetzt trifft es einen Hersteller aus NRW, der Discounter und Baumärkte beliefert.

von Martin Gätke  (mg)

Übervolle Lager, Preisdruck, Lieferengpässe und Insolvenzen: Die Fahrradbranche in Deutschland, lange erfolgsverwöhnt, hat ein schwieriges Jahr 2023 hinter sich gebracht. Und auch das aktuelle Jahr könnte problematisch bleiben.

„Ich fürchte, die richtige Krise kommt erst 2024“, so beschrieb es Burkhard Stork, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV), dem „Handelsblatt“ Anfang des Jahres.

Llobe aus NRW muss Insolvenz anmelden

Die Kundschaft hat sich zuletzt mit Fahrradkäufen stärker zurückgehalten als erwartet – die Flaute hat längst nicht nur die günstigeren, sondern auch die teureren Fahrräder erreicht. Nun trifft es einen Hersteller aus NRW, der unter anderem Aldi mit E-Bikes beliefert.

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Llobe, ein E-Bike-Hersteller aus Niederküchten (NRW), hat Insolvenz angemeldet. Das berichtet nun das Branchenmagazin „SAZBike“. Die Insolvenz sei laut dem Bericht bereits im Mai eingereicht worden. Das Amtsgericht Mönchengladbach hat im Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen des Unternehmens den vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Llobe hat besonders günstige E-Bikes anbieten können, teilweise lagen die Preise gar bei unter 1000 Euro. Die Fahrräder von Llobe sind bei Aldi oder Lidl erhältlich, aber auch in Baumärkten wie Hagebaumarkt oder dem Versandhändler Otto. Dort trifft das Angebot auf eine breite Masse, die günstigen Bikes sind vor allem bei Einsteigern beliebt.

Ein Llobe-Bike fährt durch Düsseldorf.

Ein Llobe-Bike fährt durch Düsseldorf.

Vor Llobe hat es bereits mehrere, auch größere Hersteller getroffen – darunter VanMoof und Prophete. VanMoof galt als gehyptes Start-up für E-Bikes aus den Niederlanden, war mit fast 200 Millionen Euro zeitweise das am höchsten finanzierte E-Bike-Start-up der Welt. Beim Fahrradhersteller Prophete aus Rheda-Wiedenbrück (NRW) konnte die Insolvenz abgewendet werden: Ein Investor aus Singapur kaufte das Unternehmen.

Immerhin: Laut dem Zweirad-Industrie-Verband stehen Fahrräder und E-Bikes bei Verbraucherinnen und Verbrauchern trotz der wirtschaftlichen Lage hoch im Kurs. Die Deutschen haben 2023 erstmals mehr E-Bikes als herkömmliche Fahrräder gekauft.

Dennoch bleibt die Lage angespannt: Mit der Corona-Pandemie stieg auch die Nachfrage nach Fahrrädern, es gab einen wahren Boom – gleichzeitig aber haben sich die Lieferzeiten stark verlängert. Viele Lieferanten im Teile-Bereich sitzen Asien, lange kam fast nichts an – und im Folgejahr gab es dann eine Überlieferung mit aufgelaufenen Rückständen. Viele Firmen saßen auf der doppelten Bestellmenge, es kam zu erheblichen Preisnachlässen. Zudem haben der Krieg in der Ukraine, die hohen Energiepreise und die Inflation die Konsumlaune getrübt. Die Industrie erwartet ab 2025 Besserung.