Skandal um LebensmittelAldi zieht drastische Konsequenzen nach Schock-Fund

Aldi Süd hat auf den Fund sofort reagiert. Unser Foto zeigt das Aldi-Logo an einer Filiale.

Aldi Süd hat auf den Fund sofort reagiert. Unser Foto zeigt das Aldi-Logo an einer Filiale.

Der Skandal um Lebensmittel in deutschen Supermärkten greift weiter um sich. Bei neuen Stichproben wurde jetzt eine schreckliche Entdeckung gemacht. Der Discounter Aldi reagierte sofort. Auch andere Unternehmen sind alarmiert.

von Jan Voß  (jv)

Zu einem dramatischen Anstieg an Rückrufen ist es in den vergangenen zwei Jahren in Supermarktketten gekommen. Aldi, Lidl, Rewe, aber auch Drogerien mussten immer wieder Produkte und Lebensmittel zurückrufen. In vielen Fällen geht es um den gefährlichen Stoff Ethylenoxid.

Zuletzt hat das Lebensmittelunternehmen Seitenbacher die Reißleine ziehen müssen. In zweien seiner Fitness-Riegel wurde Chlorethanol gefunden. Die Produkte wurden sofort zurückgerufen. Bei Chlorethanol handelt es sich um ein Abbauprodukt von Ethylenoxid.

Lebensmittel-Stichproben mit dramatischem Ergebnis

Im September 2022 wurde der giftige Stoff im Eis der beliebten Marke von Häagen Dazs gefunden. Auch hier wurde sofort ein großer Rückruf eingeleitet.

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Doch der Skandal weitet sich immer weiter aus. Das Problem betrifft offenbar mehr Lebensmittel als vermutet. Zufällige Stichproben ergaben jetzt ein erschütterndes Ergebnis: Über ein Drittel der Lebensmittelproben sind mit dem krebserregenden Pestizid belastet, berichtete der „WDR“ am Donnerstag (27. Oktober 2022).

Konkret wurden in folgenden Produkten Rückstände gefunden:

  1. Seitenbacher Fitness Riegel
  2. Kiri mit Sahne
  3. Lambertz Nuss-Honig-Saftprinten
  4. Grisotti Sesam

Aldi reagiert auf Ethylenoxid-Fund in Lebensmitteln

Seitenbacher habe die betroffene Charge sofort vom Markt genommen, wie oben berichtet. Auch Aldi Süd, wo viele der betroffenen Produkte erhältlich sind, reagierte sofort und zog demnach vorsorglich auch weitere Chargen zurück.

Ethylenoxid wird unter anderem als Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Bakterien und Pilzen eingesetzt. Es ist nachweislich genschädigend und krebserregend und daher in der Lebensmittelproduktion verboten.

Ethylenoxid in Lebensmitteln – warum der Skandal nicht abbricht

Die zuständigen Ämter wurden eingeschaltet und in einigen Fällen auch bereits aktiv geworden, so der Bericht weiter. Die Unternehmen wurden demnach dazu aufgefordert, alle Zutaten vollständig auf Rückstände zu untersuchen. Weitere Maßnahmen werden seitens der Ämter geprüft.

Obwohl in Deutschland strenge Qualitätsstandards beachtet werden, kommt es immer wieder zu ähnlichen Funden – wohl auch in Zukunft. Das Problem dabei seien vor allem die langen Lieferketten. Zudem sei der Einsatz von hierzulande verbotenen Stoffen in vielen Ländern wie Indien, USA oder Ägypten erlaubt.