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Droht der Preis-Schock?Wegen Entscheidung von Putin: Jetzt könnte Tanken richtig teuer werden

Droht bald der Preis-Schock? Wegen einer Entscheidung aus Russland könnte Tanken für uns bald richtig teuer werden.

Droht bald der Preis-Schock? Wegen einer Entscheidung aus Russland könnte Tanken für uns bald richtig teuer werden.

Schlechte Nachrichten für Autofahrerinnen und -fahrer: Eine Entscheidung aus Russland könnte dazu führen, dass die Spritpreise in Zukunft in die Höhe schießen. Der Grund: Treibstoff wird immer knapper.

von Martin Gätke  (mg)

Schon wieder ist der Benzinpreis zeitweise aber über zwei Euro gesprungen, erneut spielt Russland eine entscheidende Rolle bei der Preisentwicklung – ähnlich wie im vergangenen Jahr. Nun droht der nächste Preis-Schock: Werden Autofahrerinnen und -fahrer bald wieder tief in die Tasche greifen müssen?

Die Spritpreise kennen aktuell nur einen Weg: nach oben. Tanken ist so teuer wie lange nicht mehr, dabei ist die Ferienzeit in Deutschland längst vorbei und die Preise an den Zapfsäulen sollten sich wieder entspannen. Doch stattdessen sind sie immer weiter gestiegen.

Spritpreise: Russlands Entscheidung könnte Tanken teurer machen

Laut einer Auswertung des ADAC in der vergangenen Woche kostete der Liter Super E10 im bundesweiten Mittel 1,901 Euro – ein Plus von 1,2 Cent im Vergleich zur Vorwoche. Diesel verteuerte sich um 1,8 Cent auf durchschnittlich 1,856 Euro. E10 habe damit ein neuen Jahreshöchststand erreicht, Diesel sei so teuer wie zuletzt im Januar.

Alles zum Thema Benzinpreise

Nun dürfte sich an den Tankstellen bald ein weiterer Preisschub bemerkbar machen, denn Russland hat sich dazu entschieden, die Ausfuhr von Benzin und Diesel zu stoppen. Mit dem Exportstopp wolle die russische Regierung den Binnenmarkt stabilisieren, wie sie am vergangenen Donnerstag mitteilte. Der Mangel an Sprit im Land hat zuletzt die Preise in die Höhe getrieben.

„Die vorübergehenden Beschränkungen werden dazu beitragen, den Treibstoffmarkt zu sättigen, was wiederum die Preise für die Verbraucher senken wird“, heißt es seitens der russischen Regierung. Das Verbot gelte „auf unbestimmte Zeit“ und weitere Maßnahmen würden von der Sättigung des Marktes abhängen, heißt es in der Verfügung von Ministerpräsident Michail Mischustin.

Spritpreise: Droht uns jetzt der Preis-Schock an der Zapfsäule?

Die Folge: Die Ölpreise legten weiter zu. Am Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 93,87 US-Dollar. Das waren 57 Cent mehr als am Abend zuvor. In der vergangenen Woche hatten die Erdölpreise die höchsten Stände seit zehn Monaten markiert, zeitweise stand der Brent-Preis bei mehr als 95 Dollar. Hauptgrund dafür: das knappe Angebot nicht nur von Russland, sondern auch seitens großer Förderländer wie Saudi-Arabien.

Saudi-Arabien gehört zu jenen Ländern, die sich nicht an den Embargos der G7-Industriestaaten und der EU beteiligen und ihre Importe aus Russland erhöht haben. Gleichzeitig haben sie ihrerseits mehr nach Europa exportiert, diese Mengen fallen nun weg.

Spritpreise: Ölpreise zuletzt massiv gestiegen

Das wiederum ist eine schlechte Nachricht für Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa: Sie müssen sich auf höhere Preise an der Zapfsäule einstellen, analysiert das „Handelsblatt“. Russlands Maßnahme dürfte die ohnehin angespannte Versorgungslage bei Diesel weiter verschärfen.

Die Internationale Energieagentur (IEA) wies in ihrem jüngsten September-Ölmarktbericht darauf hin, dass die Raffinerien zuletzt nicht in der Lage seien, die starke Nachfrage zu bedienen. In der Folge stiegen die Raffineriemargen Ende August laut IEA auf ein Achtmonatshoch.

Kurzum: Eine starke Nachfrage trifft auf ein knapp gewordenes Angebot. Die IEA rechnet in der zweiten Hälfte des Jahres mit einem täglichen Angebotsdefizit von 1,24 Millionen Barrel. Sowohl Saudi-Arabien als auch Russland haben Anfang September verkündet, ihre Förderkürzungen bis Ende des Jahres zu verlängern. Gleichzeitig werde die US-Ölproduktion schrumpfen.