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EXPRESS QUEER AWARDS 2024Heute Auszeichnung am Heumarkt – Hazel Brugger erste Gewinnerin

Hazel Brugger lächelt

Freut sich über ihren EXPRESS QUEER AWARD: Hazel Brugger, hier im November 2023 in Berlin.

Das zweite Jahr in Folge zeichnet unsere Redaktion von EXPRESS.de Personen aus, die sich im besonderen Maße für die LGBTQIA+-Community engagieren. Eine von ihnen: Hazel Brugger!

Es geht um Menschen und Organisationen, die sich für die queere Community einsetzen. Personen, die uns unterhalten. Die ihre Stimme für Toleranz und Akzeptanz der LGBTQIA+-Gemeinde erheben und Menschen sowie Einrichtungen, die für andere einen Safe Place schaffen.

In diesem Jahr verleiht EXPRESS.de bereits zum zweiten Mal die EXPRESS QUEER AWARDS. Die Verkündung der Gewinnerinnen und Gewinner sowie die Verleihung der Awards findet zum Start des CSD-Straßenfestes am 19. Juli 2024 in Köln statt.

„Ally des Jahres“: Hazel Brugger

Eine der Gewinnerinnen hat ihren Erfolg bereits am Donnerstag (18. Juli 2024) auf Instagram und in ihrem Podcast verkündet: Es ist Hazel Brugger!

Alles zum Thema LGBTQI+

Die Comedienne, Kabarettistin, Moderatorin, Autorin und Slam-Poetin begeistert die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht nur auf Comedy-Bühnen und in TV-Shows wie „LOL – Last One Laughing“ oder als Teil der ZDF „heute-show“, sondern auch mit ihrem inzwischen zweiten Podcast, den sie zusammen mit ihrem Ehemann und Comedian Thomas Spitzer seit März 2023 betreibt („Hazel Thomas Hörerlebnis“ bei Joyn). Dort bietet sie auch queeren Gästen wie etwa dem Schauspieler, Comedian und TikToker Helge Mark Lodder eine Plattform. Selbst war sie bereits beim queeren Podcast „Busenfreundin“ zu Gast, wo sie Host Ricarda Hofmann mit den Worten „Heute ist die Frau zu Gast, die zwar lesbisch aussieht, aber nicht lesbisch ist“ begrüßte.

Darüber, dass sie schon mal für lesbisch gehalten wird, spricht die 30-Jährige auch in der aktuellen Podcast-Folge. „Ich schreibe gerade an einer Nummer, die sehr, sehr gut dazu passt, dass ich den QUEER AWARD kriege“, erklärt Hazel Brugger ihrem Mann. „Ich bin nämlich der Ally des Jahres und kriege am 19. Juli im Rahmen des CSD vom EXPRESS den QUEER AWARD überreicht.“

In einer offenbar zukünftigen Nummer in ihrem Programm soll es wohl um die Vermutung vieler Leute gehen, dass sie lesbisch sei. Der Grund laut Hazel Bruggers Schwägerin: ihre Gangart! Lachend sagt die Comedienne, dass sie da noch gar nicht so drüber nachgedacht habe. „Wegen deinen Gorilla-Armen“, antwortet ihr Mann in der launigen Folge.

Hier das Video ansehen:

In den Kommentaren des Instagram-Reels freuen sich viele über die Auszeichnung für Hazel Brugger. „Das ist der schönste Award, den man sich wünschen kann“, „völlig verdient“ und „sehr nice, herzlichen Glückwunsch“ heißt es da etwa.

EXPRESS QUEER AWARDS – zwei neue Kategorien

Die weiteren Gewinnerinnen und Gewinner werden am Freitagabend ab 19 Uhr live auf der Bühne am Kölner Heumarkt im Rahmen der Queer-Night von Radio Köln und EXPRESS bekannt gegeben. In den folgenden fünf Kategorien zeichnen wir aus:

  1. Person des Jahres
  2. Drag des Jahres
  3. Ally des Jahres (neu)
  4. Gemeinnützige Organisation des Jahres
  5. Entertainer oder Entertainerin des Jahres (neu)

Unter allen Vorschlägen hatten wir pro Kategorie drei Nominierte ausgewählt, die bis zum 8. Juni 2024 zur Wahl standen. Im Folgenden kannst du nachlesen, wer in welcher Kategorie nominiert war.

Person des Jahres

  1. Ina von Coupleontour: Die Influencerin aus Berlin kämpfte sich nach einem Schlaganfall im Jahr 2022 ins Leben zurück. Sie musste unter anderem das Sprechen und Laufen neu lernen. Zusammen mit ihrer Frau Vanessa lässt sie ihre Followerinnen und Follower auf deren gemeinsamen Instagram-Account „Coupleontour“ an ihrem Leben mit Kind als Regenbogenfamilie teilhaben und ist vor allem für junge queere Frauen ein großes Vorbild.
  2. Tim Lahr: Queerer Pfarrer einer evangelischen Kirche in Köln. Mit der Bewegung „Queere Kirche” organisiert er zusammen mit seinem Team viele queere Veranstaltungen. Die Mission der Bewegung: eine „inklusive Kirche” fördern, „in der Verletzungen geheilt, Vertrauen aufgebaut und Diskriminierung bekämpft wird”. Auch auf Instagram klärt Tim Lahr mit seinem Account „amen_aber_sexy” über Glauben und LGBTQIA+ auf. 
  3. Sven Lehmann: Als erster Queer-Beauftragter der Bundesregierung setzt sich der Grünen-Politiker und Wahl-Kölner seit 2022 für mehr Rechte der queeren Menschen in Deutschland und für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt ein. Für Betroffene ein Meilenstein und nur ein Beispiel seiner wichtigen Arbeit: Der Bundestag hat am 12. April 2024 grünes Licht für das neue Selbstbestimmungsgesetz gegeben. Das bislang geltende Transsexuellengesetz ist damit Geschichte. 

Drag des Jahres

  1. Drag Queen „The Only Naomy“: Die Kölner Künstlerin nahm 2023 an der ersten Staffel „Drag Race Germany“ teil. In der Kölner Drag-Szene ist sie aber schon länger bekannt. Bereits mit 16 Jahren begann ihre Drag-Reise in der Domstadt. Inzwischen hat sie sogar ihre eigene Show „Wig snatch – Die blondeste Drag Show Deutschlands” in der Exile-Bar auf der Schaafenstraße. Im Alltag arbeitet die Drag Queen als Make-up-Artistin für die Marke Mac –  nebenbei hostet sie diverse Events. 
  2. Drag King „Willie Eyelash“: Co-Host von „Kokolores – Die Dragstage in der Brotfabrik“ in Bonn. Nicht nur als Drag-King, sondern auch als Regisseurin Ellie Lewerenz aktiv, zum Beispiel für das Stück „Fremdkörper – Alles was ich im
    Sexualkunde-Unterricht nicht gelernt habe“. Seit 2012 ist die Autorin vor und hinter der Bühne bei verschiedenen Theatergruppen der freien Szene in Bonn tätig, zum Beispiel bei der Bonn University Shakespeare Company.
  3. Drag King „Hans Schwanz“: Teil der Drag King Performance Gruppe „Kingz of Pop” aus Köln. Stephanie Weber, der Mensch hinter der Kunstfigur „Hans Schwanz“, tritt nicht nur selbst als Drag King auf, sondern bietet auch Drag King Workshops („She's the Man*“) an. Außerdem arbeitet Weber als Hochschuldozierende für handlungsorientierte Medienpädagogik und Kommunikation in NRW sowie als Speaker*in und Workshopleiter*in.

Ally des Jahres

  1. Hazel Brugger (siehe oben)
  2. Natalie Hagen (ColognePride): Sie ist eines der Urgesteine im Team des ColognePride e.V., der 1991 als Kölner Lesben- und Schwulentag e.V. (KLuST) gegründet wurde. Seit vielen Jahren setzt sich die Geschäftsführerin von Salesrocker (einer Agentur für Werbe- und Sponsoring-Maßnahmen in der Regenbogen-Szene) sehr aktiv mit viel Charme, Witz und Leidenschaft ein und ist insbesondere aus der Organisation des CSD nicht wegzudenken. Im ColognePride ist sie im Vorstand Ansprechpartnerin für Marketing & Demonstration. Egal, bei welcher Veranstaltung in Köln die queere Community eine Stimme braucht: Natalie Hagen ist immer da und wird nicht müde, sich auch in schwierigen Situationen stark zu machen.
  3. Jan Reiter (NetCologne): Als Angestellte immer mehr dafür geworben haben, dass der Telekommunikations-Dienstleister sich intensiv für Diversität und Vielfalt einsetzt, war Jan Reiter ganz vorne mit dabei. Der Head of Digital & IT hat ein offenes Ohr und führt viele Gespräche, organisiert und besucht interne wie externe Veranstaltungen und ist einer der großen Verbündeten von queeren Personen auch außerhalb des Unternehmens, um ihnen Gehör zu verschaffen und sich für ihre Belange einzusetzen. In enger Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Oliver Michalik sorgte er dafür, dass NetCologne 2023 erstmals mit einem eigenen Wagen beim Kölner CSD am Start war. Seinen Einsatz für Gleichstellung und Diversität betrachtet er nicht nur als Pflicht, sondern vor allem als Ehre.

Entertainerin/Entertainer des Jahres

  1. Mirco Frerichs: Der Influencer sieht sich nicht nur als Entertainer*in, sondern auch als LGBTQIA+-Aktivist*in. Beruflich ist der Wahl-Berliner als Pflegefachmann tätig und thematisiert auf Instagram (38k) und TikTok (15k) neben queerem Leben auch die Situation im Gesundheitswesen in Deutschland und macht unter anderem auf den Pflegenotstand aufmerksam. In Ostfriesland aufgewachsen, zog es ihn später nach Berlin – auch weil er in seiner Heimat Mobbing ausgesetzt war. Mirco erhebt seine Stimme gerade aus eigener Erfahrung vor allem gegen Mobbing und Homophobie.
  2. Tahnee: Die gebürtige Rheinländerin hatte im Jahr 2011 ihren ersten Fernsehauftritt beim RTL Comedy Grand Prix. 2024/2025 tourt sie mit ihrem dritten Solo-Programm „Blütezeit“ durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die Comedienne lebt mit ihrer Frau Juliette Schoppmann (bekannt aus der ersten Staffel „Deutschland sucht den Superstar“) in Köln. Ihre sexuelle Orientierung und lesbische Beziehung thematisiert Tahnee auch auf der Bühne und seit 2023 im gemeinsamen Podcast „Fühl Vergnügen“ mit ihrer Frau.
  3. Savio David: „Schwarz, schwul und adoptiert“ – mit diesen Adjektiven beschreibt ihn seine Agentur PTO Media, die mit queeren Content Creatorn zusammenarbeitet. Der schwule Wahl-Hamburger steht als Musicaldarsteller und Musiker auf verschiedenen Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In erster Linie bei TikTok erzählt der POC-Influencer nicht nur von seiner eigenen Lebensgeschichte, sondern klärt auch über Black History, Intersektionalität, Hate Speech und viele queere Themen wie Coming-out oder die Notwendigkeit von Prides auf.

Organisation des Jahres

  1. Wirtschaftsweiber: Der Verein gibt lesbischen und queeren Frauen in der Arbeitswelt eine Stimme und dient ihrer Vernetzung. Bei den Wirtschaftsweibern engagieren sich Lesben aus unterschiedlichen Berufsfeldern – neben der Wirtschaft auch aus öffentlicher Verwaltung, Sozialeinrichtungen, Bildung sowie Selbständige und Unternehmerinnen. Unter anderem bietet der Verein ein Mentoring-Programm für berufstätige Frauen („Lesbisch. Divers. Erfolgreich“) an. 2023 feierten die Wirtschaftsweiber bereits ihr 25-jähriges Jubiläum.
  2. r(h)einqueer Bonn e. V.Der 2015 gegründete kleine Verein konnte vergangenes Jahr seine Mitgliederzahl fast verdoppeln. Der vom Verein organisierte CSD in Bonn, „Beethovens Bunte“, war 2023 trotz Regens ein Riesenerfolg und zog viele Menschen an, die sich für die queere Szene engagieren möchten. Rheinqueer bietet regelmäßige Stammtische und weitere queere Veranstaltungen wie „Bi+Bonn“ an. Die Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich, bieten eine Anlaufstelle für die queere Community und gehen in den Austausch mit der Stadt Bonn.
  3. Völklinger Kreis: Der Berufsverband ist ein Netzwerk schwuler Führungskräfte und Selbständiger und fungiert als Partner für berufliche Förderung, Wertschätzung und Chancengleichheit am Arbeitsplatz. Der Verein, den es schon seit über 30 Jahren gibt und mehr als 700 Mitglieder in zahlreichen Regional- und Fachgruppen zählt, vergibt unter anderem den Max-Spohr-Preis für Diversity und organisiert die Veranstaltungsreihe DiverseCity für Vielfalt in der Arbeitswelt. 

Zum Auftakt des CSD-Straßenfestes in Köln (Cologne Pride) werden Morning-Show-Moderator Daniel Wallroth und Musikerin Cassy Carrington ab 17 Uhr rund 15.000 Besucherinnen und Besucher durch das bunte Programm am Heumarkt führen.