Neue VorwürfeZverevs Ex-Freundin dachte an Selbstmord – Tennis-Star wehrt sich
Hamburg – Im Streit mit ihrem Ex-Freund Alexander Zverev (23) hat Olga Sharypova (23) im Gespräch mit dem Racquet Magazin weitere Fälle, in denen Deutschlands Topspieler sie geschlagen haben soll, genannt. Damit nicht genug: Die Russin spricht sogar über Selbstmordgedanken und einen Versuch, den sie deshalb unternommen habe.
„Das erste Mal war in Monaco in seinem Apartment“, sagt Sharypova, auch wenn sie den genauen Zeitpunkt nicht mehr wisse: „Ich wollte gehen, weil wir einen riesigen Streit hatten. Ich stand schon im Gang und er hat meinen Kopf gegen die Wand geknallt.“ Daraufhin sei sie zusammengesackt.
Sharypova spricht über Gedanken an Selbstmord
Die körperliche und emotionale Gewalt habe sie sogar an Selbstmord denken lassen, berichtet Sharypova. „Er hat mir das Gefühl gegeben, dass ich nicht mehr leben will“, erklärt sie: „Ich wachte morgens auf, immer mit der Frage nach dem Warum. Wofür? Um mich schlecht zu fühlen? Ständig nur Negativität um mich herum zu fühlen?“
Nachdem die Russin den deutschen Tennis-Star bereits beschuldigte, sie während der US Open 2019 in New York mit einem Kissen gewürgt zu haben, hatte die Fotografin in einem Interview mit „Bild“ schon zuvor weitere Details aus ihrer Beziehung erzählt.
Sharypova erhebt weitere Vorwürfe gegen Zverev
Sharypova: „Es war psychischer Missbrauch. Es war körperlicher Missbrauch. Am Ende habe ich verstanden, dass diese Person nicht die Wahrheit sagen kann. Er kann anderen Menschen nicht sagen, was er wirklich denkt.“
Denn laut der 23-Jährigen war der Vorfall in den USA nicht der einzige. Sie spricht von weiteren Gewaltvorfällen.
„Der nächste Teil ist das, was in Genf passierte. Letztes Jahr beim Laver Cup. Er schlug mir ins Gesicht. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Es ist sehr schwer für mich, darüber zu reden. Es tut mir weh. Es war eine wirklich ernste Situation. Psychische Gewalt gab es über unsere ganze Beziehung. Er sagte mir immer: ‚Du bist nichts, du hast nichts. Ich habe Geld, ich bin erfolgreich. Und du? Du hast gar nichts!'“
Beratung und Seelsorge in schwierigen Situationen
Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:
Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de
Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins "Nummer gegen Kummer" richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams "Jugendliche beraten Jugendliche" die Gespräche an. nummergegenkummer.de.
Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de
Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de
Zverevs Ex-Freundin: Selbstmord-Versuch mit Insulin
Der Streit im Hotelzimmer in Genf sei so schlimm wie noch nie gewesen. „Da schlug er mir zum ersten Mal ins Gesicht“, berichtet Zverevs Ex-Freundin: „Vorher hatte er mich geschubst, mir die Arme verdreht, mich gewürgt. Aber bei diesem Streit schlug er mich zum ersten Mal so richtig.“
An diesem Punkt habe sie an Selbstmord gedacht, sagt die Russin. „Ich wusste, dass ich so nicht weiterleben kann. (...) Ich wusste, dass er mich nicht gehen lassen würde.“
Darum habe sie versucht, sich mit Insulin von Zverev (er ist Diabetiker) umzubringen, als der Tennis-Star nicht im Raum war, und sich anschließend im Bad eingeschlossen. Doch sie nahm Glukose-Tabletten, die ihr das Leben retteten.
Ex-Regierungssprecher kümmert sich um Zverev-Thema
Auf einer Pressekonferenz beim Masters in Paris, bei dem Zverev am Donnerstag das Viertelfinale erreichte, betonte er noch einmal, dass an den Anschuldigungen nichts dran sei, verwies aber ansonsten auf sein Instagram-Statement und wollte nicht mehr sagen.
Eine Anfrage um Stellungnahme an Zverevs Agenten Tony Godsick durch das Magazin beantwortete stattdessen der erfahrene PR-Spezialist und Krisenmanager Béla Anda (57), einst Regierungssprecher und Chef des Bundespresseamtes.
Eine Anzeige bei der Polizei hat Sharypova nicht gemacht: „Nach der Beziehung wollte ich keine Ermittlungen. Dafür war ich mental nicht bereit. Jetzt spreche ich über all das, weil ich die Wahrheit erzählen und anderen Frauen helfen möchte.“
Zverev soll Sharypova massiv unter Druck gesetzt haben
Sharypova erzählt weiter: „Er hat immer seine Familie um sich. Ich war mit ihm alleine. Meine Familie und Freunde waren in Moskau. Ich konnte nicht mit ihnen darüber reden. Sie wären erschüttert gewesen und hätten mir gesagt, dass ich nach Hause kommen soll. Aber ich habe diese Person geliebt. Und als ich mich trennen wollte, hat er mich immer angerufen. Als ich seine Nummer blockiert habe, rief er meine Eltern und Freunde an. Wenn wir zusammen waren, war da diese emotionale Gewalt. Und wenn wir nicht zusammen waren, rief er immer an.“
Kontakt zu Alexander Zverev hat sie nach den Vorfällen nicht mehr. Der Hamburger hat sie seit einem Jahr blockiert und auf seinem Instagram-Account die Vorwürfe dementiert.
Sharypova möchte Kurzmitteilungen und Fotos als Beweise vorlegen
Als Beweise will Sharypova Fotos und Kurzmitteilungen vorlegen. „Und es muss die Bänder aus den Überwachungskameras von dem Hotel in New York geben. Es wäre gut, wenn die rauskommen würden.“
Alexander Zverev: Management äußert sich
Das Zverev-Management gibt bei wiederholten Anfragen immer folgendes Statement ab: „Wie Sie wissen, hat Alexander bereits letzte Woche ein Statement auf Instagram veröffentlicht und steht weiter zu seinen dort gemachten klarstellenden Äußerungen. Dort hat Alexander Zverev auf die Anschuldigungen von Frau Sharypova reagiert – einer Frau, die er seit seiner Kindheit kennt und mit der er eine Beziehung hatte, die seit mehr als einem Jahr beendet ist. Alexander Zverev bedauert, dass Frau Sharypova weiter mit Behauptungen die Öffentlichkeit sucht, ohne mit ihm gesprochen zu haben. Wir arbeiten weiter daran, einen vernunftbezogenen und respektvollen Umgang beider Seiten zu erreichen, den Alexander in seinem ersten Statement benannt hat.“ (fne/msw)