Hartes Top-DuellHaie wütend gegen Straubing – In der KEC-Kabine wurd’s laut: „Null Biss, null Intensität“

Maximilian Kammerer (KEC) im Duell mit den Straubing Tigers.

Kölner Haie gegen die Straubing Tigers am 24. November 2023: Maximilian Kammerer im Zweikampf an der Bande.

Durchwachsener Oktober, goldener November – die Kölner Haie hatten in diesem Monat schon vier Spiele gewonnen. Am Freitag kamen die Straubing Tigers in die Lanxess-Arena.

von Uwe Bödeker  (ubo)

So schnell ging das: Mit vier Siegen in Serie kletterten die Kölner Haie auf Rang vier der Tabelle. Am Freitagabend (24. November 2023) sollte der Aufwärtstrend weitergehen. Doch es wurde nichts gegen die starken Tigers aus Straubing.

Die Kulisse war einmal mehr ansprechend: 16.737 Fans waren in der Arena. Köln verlor am Ende knapp mit 2:3. Die Kölner waren wütend, weil sie das erste Drittel komplett verschlafen haben. Robin van Calster sagte nach der Partie bei MagentaSport: „Wir haben zu spät angefangen, im ersten Drittel haben wir nicht unser System gespielt. Im ersten Drittel haben wir das Spiel schon ein bisschen weggeschmissen.“ Hier kannst du den Spielverlauf nachlesen:


Kölner Haie – Straubing Tigers 2:3 (0:2, 1:1, 1:0)

1. Drittel: Köln startete mit Tobias Ancicka im Tor. Brady Austin kehrte zurück ins Team, Nick Aichinger, Jason Bast und Andreas Thuresson waren nicht im Kader. Köln musste zu Beginn gleich eine Unterzahl überstehen: Nick Bailen saß wegen Haltens draußen.

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Nach fünf Minuten hatte Brady Austin die dicke Chance zur Führung, doch er verpasste die Hereingabe von Alexandre Grenier frei vor dem Tor. Köln machte es sich weiter schwer: Andrej Sustr musste auf die Strafbank (Stockschlag). Dann rappelte es: 0:1 durch Nicolas Mattinen. Sein Schuss landete im Winkel, es war bereits sein zehnter Saisontreffer.

Köln dann in Überzahl, doch einige gute Chancen wurden liegengelassen. Straubing machte es besser: Als Kölns Grenier auf der Strafbank schmorte, traf Tyler Sheehy zum 0:2. Wenig später eine gute Chance von Frederik Strom vor dem Tigers-Kasten, danach kam es zur Schlägerei. Jetzt war hier ordentlich Musik drin... Straubings JC Lipon musste auf die Strafbank.

Justin Schütz hatte eine dicke Chance zum Anschlusstreffer, doch der Puck ging knapp daneben. Der KEC nahm erst spät das Heft in die Hand, ein Treffer wollte aber im ersten Abschnitt nicht gelingen. mit 0:2 ging es in die erste Pause.

2. Drittel: Im ersten Abschnitt schossen die Kölner nur viermal aufs Tor, die Gäste gaben sieben Schüsse ab. Das sollte sich nun ändern. Dave McIntyre machte den Anfang, doch er bekam nicht genug Druck auf seinen Schussversuch. Bailen verzog wenig später aussichtsreich. Gäste Goalie Hunter Miska parierte in der Folge mehrfach prächtig. Die Haie versuchten viel und investierten einiges, doch das Tor der Tigers wie vernagelt. Nachdem Mark Olver eine Großchance vergeben hatte, flogen erneut die Fäuste.

Kölner Tim Wohlgemuth findet deutliche Worte

Olver und Straubings Justin Scott mussten sich in der Box abkühlen wegen übertriebener Härte. Köln weiter druckvoll, doch auch Carter Proft konnte die Scheibe nicht ins Tor bringen. In der 36. Minute endlich der verdiente Lohn: Tim Wohlgemuth traf zum 1:2.

Köln dann in Überzahl, aber das Tor erzielten die Tigers. Kölns Maxi Kammerer verlor die Scheibe im Aufbau, Connolly lief alleine auf Ancicka zu, den Abpraller konnte Samanski ins Netz drücken: 1:3 nach 38 Minuten. Wenig später traf der Ex-Kölner Marcel Müller den Pfosten.

Das war ein intensives Drittel. Wohlgemuth sagte bei MagentaSport: „Das erste Drittel war kompletter Quatsch, überhaupt gar nichts von dem, was wir uns vorgenommen haben, null Intensität, null Zweikampf-Biss. Das war gar nichts von uns, da war es auch ein bisschen laut in der Kabine. Im zweiten Drittel haben wir es dann besser gemacht, mit mehr Feuer. Wir haben gute Comeback-Qualitäten, schauen wir mal, ob es reicht.“

3. Drittel: Köln legte dann im dritten Abschnitt los wie die Feuerwehr: Louis-Marc Aubry gelang das 2:3. (42. Minute). Köln drückte auf den Ausgleich, aber auch die Tigers waren immer wieder gefährlich. Knapp sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit dann erneut eine Prügelei. Olver war kaum zu bremsen, auch Straubings Goalie mischte da mit. Zwei Gäste mussten auf die Strafbank, Köln in Überzahl. Ein Schütz-Schuss fand nicht den Weg ins Tor.

2:38 Minuten vor Ende des dritten Drittels nahm KEC-Coach Uwe Krupp den Goalie raus. Es brachte nichts mehr. Am Ende stand eine knappe 2:3-Niederlage der Haie.


Vor dem Duell mit Straubing sagte Stürmer Robin van Calster: „Die Spiele gegen Straubing sind immer eng. Sie haben ein sehr gutes Team und stehen in der Tabelle nicht umsonst so weit oben – ich erwarte daher ein enges Duell. Kleinigkeiten können das Spiel entscheiden, wir müssen unseren Plan durchziehen. Wir sind vorbereitet, aktuell gut drauf und spielen einmal mehr vor einer großartigen Kulisse in unserer Arena, von daher freue ich mich auf die Partie.“

Nach 21 Spieltagen rangieren die Haie in der DEL-Tabelle mit 35 Punkten auf Rang fünf, Straubing ist Dritter und hat schon 42 Zähler gesammelt. Der KEC trifft nun am Dienstag (28. November, 19.30 Uhr) daheim auf Wolfsburg.